Essen.

Kontrastprogramm bei den Rot-Weißen: Vor einigen Tagen der Sieg über Erkenschwick in der NRW-Liga, am Mittwochabend dann das Freundschaftsspiel gegen Borussia Dortmund. Das verspricht internationales Flair.

Das nennt man ein Kontrastprogramm: Vor ein paar Tagen feierten die Rot-Weißen noch einen 4:1-Sieg über Erkenschwick in der NRW-Liga und die Tabellenführung dort. Am heutigen Mittwoch (19 Uhr) ist zwar nur ein Vergleich in Freundschaft angesagt, doch es wird ein Hauch von internationalem Flair an der Hafenstraße zu spüren sein. Zu Gast ist der derzeitige Bundesliga-Zweite Borussia Dortmund, der zuletzt die Münchener Bayern mit einem begeisternden 2:0 desillusioniert hat.

„Das ist nett für uns, aber sportlich sollten wir dieses Spiel nicht überbewerten“, sagt RWE-Trainer Waldemar Wrobel. Natürlich nicht. Denn jeder weiß, dass der Fünftligist mit dem schwarz-gelben Star-Ensemble nicht mithalten kann. „Aber dieses Spiel tut uns in der Außenwirkung sehr gut“, findet Wrobel. „Und es ist eine schöne Abwechslung.“

Und die RWE-Fans wissen das natürlich zu schätzen. Bis zum gestrigen Dienstag hatten die Rot-Weißen bereits 1500 Karten für dieses Benefizspiel verkauft, so dass der Gastgeber ganz vorsichtig mit einer Zuschauerzahl um die 4000 rechnen kann. Und die werden der Vereinskasse natürlich gut tun. Denn Voraussetzung für dieses Treffen war, dass die Einnahmen in den laufenden Spielbetrieb fließen und nicht zur Insolvenzmasse gerechnet werden. Dieses Gastspiel ist sozusagen ein Geschenk des in Essen ansässigen Konzerns Evonik Industries, dem Hauptsponsor des BVB. Und dessen Schriftzug war ja auch früher mal auf dem RWE-Trikot zu lesen.

Obwohl BVB-Trainer Jürgen Klopp, der übrigens gemeinsam mit Waldemar Wrobel den Fußball-Lehrer-Lehrgang absolvierte, muss natürlich auf seine Nationalspieler verzichten, die in der Länderspiel-Pflicht stehen. Doch seine Mannschaft bleibt nach wie vor eine attraktive mit populären Namen: Torhüter Roman Weidenfeller, Patrick Owomoyela, Marcel schmelzer, Mats Hummels, Felipe Santana, Sven Bender und auch Torjäger Lucas Barrios steht zur Verfügung, weil er seine Länderspielreise mit Paraquay abgesagt hat.

Auf diesen Gegner können sich also auch die Jungs von Rot-Weiß freuen, die diesmal ohne Druck und nervliche Anspannung ein seltenes Treffen genießen können. „Und natürlich werde ich durchwechseln, um als Bonbon allen Spielern Einsatzzeiten zu geben“, so Wrobel.

Dirk Jasmund (muskuläre Probleme) wird aber definitiv ausfallen. Möglich auch, dass Leon Enzmann und Cedric Vennemann auf das Schmankerl verzichten müssen. Die beiden Youngster testen gerade mit der Niederrhein-Auswahl für den U-21-Länderpokal am Wochenende in Duisburg. Sollten sie endgültig nominiert werden, fällt das Treffen mit dem Bayern-Bezwinger für sie flach. Kerim Avic (fiebrige Erkältung) hat nicht trainiert und ist fraglich. Er muss am Samstag wieder fit sein, wenn sich das Kontrastprogramm für RWE fortsetzt im Verbandspokal (2.Runde) gegen Hilal Duisburg – dem A-Kreisligisten. „Dieses Spiel ist aber viel, viel wichtiger für uns“, sagt Wrobel. Auch für die Außenwirkung.