Die Rot-Weißen hoffen nach dem 2:0-Heimsieg über Elversberg auf neues Selbstvertrauen.

Wichtig war dieser 2:0-Sieg über Elversberg, extrem wichtig für die Rot-Weißen. Darin waren sich nach dem Schlusspfiff alle einig. Dreimal in Folge hatten sie daheim verloren, und überhaupt seit vier Spielen nicht mehr gewonnen. Da war dieser verdiente Dreier gegen den SV Elversberg wohltuender Balsam auf die geschundene Seele.

Dieses eine Erfolgserlebnis hilft den Essenern noch nicht sonderlich weiter, denn in der Tabelle sind sie auf Platz zehn mit zehn Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Lotte noch immer meilenweit hinter den Erwartungen zurück. Aber dieser Sieg könnte Mut und Selbstvertrauen geben, welches RWE schon am nächsten Samstag bei Eintracht Trier benötigen wird.

Und angesichts der Erleichterung störte es auch niemanden, dass der Sieg weniger erspielt, als mehr hart erarbeitet worden war. Der neue Kapitän Denny Herzig hatte nach dem Spiel die passenden Worte parat für die Situation. „Wir hatten sicherlich schon Spiele, in denen der Ball besser gelaufen ist, aber vielleicht war das bisher unsere cleverste Leistung.” Aber die Situation sei nun mal derzeit nicht so einfach. „Qualität hin oder her: Wir hatten nach acht Spielen acht Punkte, und die Tabelle lügt nicht.” Der Kampf, auch daran herrscht breite Übereinstimmung bei den Rot-Weißen, ist das einzig probate Mittel, um sich aus dieser kniffligen Lage zu befreien. „Kämpferisch haben sich die Jungs eine gute Note verdient”, lobte denn auch RWE-Trainer Uwe Erkenbrecher. „Spielerisch aber können wir uns sicher noch deutlich steigern.

Aber alles zu seiner Zeit, findet Ralf Aussem, der andere Teil des Trainergespanns: „Wir müssen doch mal die Kirche im Dorf lassen. Es wäre fatal, wenn wir jetzt schon wieder alle in der Tabelle nach oben blicken würden. Das waren auch nur drei Punkte, nicht mehr und nicht weniger. Wir sollten weiterhin von Spiel zu Spiel schauen und unser Ding durchziehen. Wir müssen uns immer wieder den Erfolg neu erarbeiten und die Aufgabe zunächst kämpferisch lösen. Der spielerische Glanz kommt dann irgendwann von ganz allein, wenn wir erfolgreich sind.”

Ähnlich geholfen hatte den Rot-Weißen das frühe Tor. „Genau das durfte nicht passieren”, haderte SV-Trainer Djuradj Vasic. „Dieses schnelle Gegentor hat unsere ganze Taktik über den Haufen geworfen.” Elversberg versuchte es mit drei Stürmern sowie Kapitän Martin Willmann unmittelbar hinter dieser Dreier-Kette, doch Essen schob den Riegel vor. „Wir haben zwar 90 Minuten lang engagiert gespielt, konnten uns in der Offensive aber nicht entscheidend durchsetzen”, sagte Vasic, der deshalb die Niederlage als verdient bezeichnete.

Im Vergleich zum Worms-Spiel erkannte Aussem auch schon Fortschritte: „In Worms haben wir auch gut gekämpft, aber da gab es viele Fouls und viele Gelbe Karten. Diesmal haben wir noch einmal eine Schüppe draufgelegt, kamen dabei gut in die Zweikämpfe und haben nicht eine Verwarnung bekommen.”

Dabei hatten Erkenbrecher und Aussem aber auch die Offensive gestärkt, in dem sie Holger Lemke auf Rechts aufboten. Er sollte wie Robert Mainka auf der anderen Seite die Außenbahn beackern. Was auch phasenweise ganz gut klappte. Zwar verletzte sich Mainka früh, doch Ersatzmann Patrick Schnier leitete mit einem Zauberpass auf Sascha Mölders immerhin das 2:0 des Torjägers ein.

Die Fans freuten sich und sind zufrieden. Doch Kapitän Herzig weiß, dass RWE nachlegen muss. „Die Stimmung kann ganz schnell wieder umschwenken, wenn wir das nächste Spiel verlieren. Doch ich bin überzeugt, dass wir mit dieser Einstellung auch in Trier gewinnen können.”

Wie schwer Robert Mainka verletzt ist, muss heute die Kernspin-Untersuchung zeigen. Der offensive Mittelfeldspieler war gegen Elversberg umgeknickt und nach 38 Minuten ausgewechselt worden. Die erste Diagnose deutet auf Bänderriss hin, so dass Mainka vermutlich am nächsten Samstag beim Spiel in Trier ausfallen wird.