Essen. Rot-Weiss Essen gewinnt nach 0:2-Rückstand 3:2 gegen Halle und lässt das Stadion beben. Die Joker von Dabrowski stechen. Unsere RWE-Einzelkritik.

Jakob Golz: Der Weitschuss von Casar zum 0:1 war hart und sehr platziert. An einem außergewöhnlich guten Tag hält Golz diesen Ball vielleicht. Ein Torwartfehler war es sicher nicht. Beim 0:2 hingegen definitiv ohne Chance. Hielt RWE mit seiner Parade gegen Baumann im Spiel (56.). Ohne diese Glanztat wäre das Spiel wohl verloren gewesen. Note 2,5

+++ 3:2 nach 0:2! Rot-Weiss Essen dreht eine Wahnsinnspartie +++

Eric Voufack hat schon bessere Spiele für RWE gemacht, bewahrte sein Team aber vor dem 0:3.
Eric Voufack hat schon bessere Spiele für RWE gemacht, bewahrte sein Team aber vor dem 0:3. © FUNKE Foto Services | Jonas Richter

Eric Voufack: Verhinderte auf der Linie das 0:3 (58.). Auch das war spielentscheidend. Blieb ohne große Fehler, aber ansonsten eher mit einem durchwachsenen Auftritt. Wiegel machte nach seiner Einwechselung mehr Dampf nach vorne. Note 4

Felix Götze fehlt Rot-Weiss Essen in Aue

Felix Götze: Schlechte Nachricht für das neue Jahr: Der schwache Schiedsrichter Martin Specker zeigte Götze in der ersten Halbzeit die Gelbe Karte. Es war seine fünfte. Den Auftakt in Aue wird er verpassen. Hatte in der schwachen Essener Phase nach der Halbzeit Mühe, für Ordnung zu sorgen. In der Schlussphase wieder deutlich sicherer. Note 3,5

José-Enrique Rios Alonso: Wie immer sehr ballsicher und zweikampfstark. An ihm lag es nicht, dass RWE mit einem Rückstand in die Pause ging. Verlor vor dem 0:2 aber den Torschützen aus den Augen. Brachte den Ball vor dem SIegtreffer mit einem beherzten Vorstoß zu Vorbereiter Obuz. Insgesamt ein ordentlicher Abschluss eines sehr starken Jahres. Note 3,5

Lucas Brumme: Bereitete die erste Großchance des Spiels von Berlinski gekonnt vor (4.). Offensiv in der ersten Halbzeit wie immer ein Aktivposten, hinten hatte er dafür ungewöhnlich viele Probleme. Vor Baumanns zweiter Großchance zu einfach überspielt (58.). Dabrowski nahm ihn danach vom Platz (60.) - mit gutem Grund. Dennoch: Auf dieses Halbjahr kann der Sommer-Zugang stolz sein und diejenigen bei RWE, die ihn verpflichtet haben. Note 4,5

RWE-Kapitän Vinko Sapina wie ein echter Leader

Vinko Sapina: Überragender Pass in die Tiefe, der zur ersten Chance des Spiels führte (4.). Wie immer der Antreiber im Essener Spiel. Auch nach dem 0:2 wie ein echter Leader. Fand Harenbrock vor dessen Billard-Tor zum 1:2. Trotz des hohen Pensums unermüdlich. Die Pause hat er sich verdient. Note 2

Cedric Harenbrock: Genau wie Müsel im ersten Durchgang mit vielen intelligenten Steckpässen, aus denen die Offensive aber zu wenig Kapital schlagen konnte. Weil es sonst keinem seiner Mitspieler gelingen wollte, nahm er das Toreschießen dann auch selbst in die Hand. Sein Treffer zum 1:2 (64.) war eine Willensleistung und hätte bei der Wahl zum „Kacktor des Monats“ keine schlechten Chancen. Das konnte Harenbrock egal sein. Diese Aktion brachte die Wende. Note 2,5

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Torben Müsel: Machte vor allem im ersten Durchgang ein ordentliches Spiel. War immer wieder anspielbar und leitete gekonnt einige Angriffe ein. Leitete mit seinem verunglückten Kopfball dann aber das 0:2 ein. Im Abschluss wie bei seinem Kopfball in der 73. Minute zu ungenau. Machte danach Platz für Thomas Eisfeld. Note 3,5

Marvin Obuz bereitete die letzten beiden RWE-Tore vor.
Marvin Obuz bereitete die letzten beiden RWE-Tore vor. © Jonas Richter

Marvin Obuz: Machte lange kein gutes Spiel. Bei seinem ersten Schuss auf das Tor hatten die RWE-Fans den Torschrei schon auf den Lippen. Es fehlte nicht viel zum 1:0 (19.). Da war etwas Pech im Spiel, bei seiner Chance kurz nach der Halbzeit hingegen reichlich Unvermögen (47.). Den Ball muss er auf das Tor bekommen. Seine scharfe Hereingabe sorgte dann aber für das Eigentor und den Ausgleich. Bereitete auch das 3:2 überragend vor. Deshalb ließ ihn Dabrowski auf dem Platz - weil er Spiele auch an schwächeren Tagen entscheiden kann. Note 3

Isiah Young: Etwas Licht, aber deutlich mehr Schatten. Spielte eine ganz schwache erste Halbzeit und konnte sich in den direkten Duellen auf dem linken Flügel nicht entscheidend durchsetzen. Schlechte Körpersprache, dazu die bekannte Ungenauigkeit im Passspiel. Sehr gutes Zuspiel aber nach der Pause auf Berlinski (55.). Das war seine beste Szene. In der 60. Minute war für ihn Schluss. Das kann er viel besser. Note 5

Ron Berlinski: Konnte auch seine zweite Chance von Beginn an nicht nutzen. Vergab gleich nach vier Minuten aus kurzer Distanz eine ganz dicke Chance. Auch seinem zweiten Abschluss fehlte die Präzision (55.). Wenn er den Ball hatte, war er schnell wieder weg. Das war zu wenig. Note 5

Rot-Weiss Essen: Dabrowskis Joker stechen

Leonardo Vonic (ab der 60.): Hatte sofort einige gute Szenen nach der Einwechslung. Die Krönung: Sein Siegtor in der 90. Minute. Stand dort, wo ein Torjäger stehen muss. Das muss er in der Rückrunde konstant auf den Platz bringen. Note 2

Moussa Doumbouya brachte Leben ins Spiel von Rot-Weiss Essen.
Moussa Doumbouya brachte Leben ins Spiel von Rot-Weiss Essen. © Jonas Richter

Moussa Doumbouya (ab der 60.): Nach seiner Hereinnahme fanden die RWE-Flanken endlich einen Abnehmer. Hatte großes Pech, dass sein Kopfball auf der Linie geklärt wurde (77.). Das war in 30 Minuten gut und sollte ihm Mut machen. Note 2

Sascha Voelcke (ab der 60.): Kam nach einer Stunde für den defensiv schwachen Brumme. Machte seine Seite dank seiner Gewschindigkeit dicht, im Abspiel mit einigen Ungenauigkeiten. Dennoch belebend. Note 2,5

Thomas Eisfeld (ab 75.) und Andreas Wiegel (ab 79.) ohne Note. Eisfeld bekommt den Eishockey-Assist für den 2:2-Ausgleich, Wiegel war ebenfalls ein Aktivposten in der wilden Schlussphase.