Essen. RWE-Kolumnist Uwe Strootmann erinnert an den Geburtstag einer rot-weissen Legende und denkt über Spielausfall gegen 1860 München nach.

Gegen Abend des 5. Dezember trudelte eine WhatsApp ein, verbunden mit der Frage, ob ich denn wohl wüsste, welche RWE-Legende am heutigen Tage seinen vierundsiebzigsten Geburtstag feiere. Kalt erwischt steigt es direkt heiß auf, denn das galt es zu recherchieren. Man möchte schließlich vollumfänglich kompetent in Sachen Rot-Weiss Essen sein. Hilfreich dabei das Portal Weltfußball.de.

Was ein Fundus, denn tatsächlich sind alle bisherigen wie aktuellen Spieler unseres RWE dort erfasst. Schön aufgelistet von A - Z. Welch eine Fleißarbeit. So wird beispielsweise Felix Götze von August Gottschalk und Dimitrios Grammozis eingerahmt. Über Ron Berlinski steht der Abwehrrecke Eckhard Berlau-Kirschstein während Leonardo Vonić und Eric Voufack mit Willi Vorderbäumen einen der ganz großen in ihre Mitte genommen haben.

Rot-Weiss Essen: Legende „Glockenhorst“ hatte Geburtstag

Aber ein Spieler mit Geburtsdatum 5.12.1949 war dort einfach nicht zu finden. Um die Lösung bittend war dann aber schnell klar: Legenden waren und sind niemals nur auf dem Platz zu finden. Es gibt sie auch in der Geschäftsstelle, im Stadion und vor allem auf den Tribünen. Das Geburtstagskind also war kein geringerer als „Glockenhorst“. Wir lassen alle Glocken läuten und gratulieren von ganzem Herzen nachträglich zum Ehrentag. Verbunden mit dem Wunsch nach Gesundheit und noch vielen schönen Jahren mit unserem RWE. Schließlich gehört der Klang der Glocke ebenso untrennbar zu RWE wie die Stimme von Walter Ruege oder Adiole vor Spielbeginn.

Einen Spielbeginn wird es kommendes Wochenende leider nicht geben und somit braucht sich auch „Glockenhorst“ nicht auf den Weg ins Grünwalder Stadion machen. Giesings Höhen und ganz München hatten nicht Land unter, sondern Schnee von oben. Richtig viel Schnee. Somit wurde das Spiel 1860 München gegen Rot-Weiss Essen durch den DFB abgesagt. Die Entscheidung basierte auf einer Entscheidung der Stadt München, das Städtische Stadion (ganz wichtig an dieser Stelle!) bis Anfang nächster Woche zu sperren.

Natürlich sorgte das vor allem bei 1500 RWE-Fans für verständlichen Frust, denn sie alle hatten nicht nur Tickets für das Spiel bekommen, sondern bereits weitere Kosten im Vorfeld für Anreise und gegebenenfalls Unterkunft. Unverständlich dann aber manch Umgang mit der Absage. Nicht der TSV 1860 hat das Spiel abgesagt, sondern die Stadt München. Von taktischen Spielchen der Löwen kann also keine Rede sein. Die hätten lieber gespielt, anstatt weiterhin nicht nur Schnee, sondern schlechte Laune zu schieben.

Spielausfall bei 18560 München: Ein grünes Spielfeld allein reicht nicht

Ein Heimspiel vor den zwei darauffolgenden Auswärtsbegegnungen hätte zudem Einnahmen für alle, die von einem Heimspiel profitieren, generiert. Aber warum postet man als Fan dann ein Foto aus dem Grünwalder, welches nachweislich am 18.02.2020 auf Liga3-News veröffentlicht wurde und verortet es einfach auf den 6.12.2023, nur um ein grünes Spielfeld zu zeigen? Das ist der Sache nicht dienlich.

Genauso wenig wie an anderer Stelle der Verweis auf den VfB Lübeck, wo das Spielfeld an der Lohmühle durch Mithilfe von Fans vom Schnee befreit wurde. Das ist ein Vergleich wie der berühmte mit Äpfeln und Birnen. Ein grünes Spielfeld allein reicht leider nicht, wenn die Traversen und Straßen rund um das Stadion noch voller Schnee und Eis sind.

Ein Spieltag beinhaltet so viel mehr Aspekte. Und die sollten wir beachten, bevor wir unserem Frust freien Lauf lassen und zu schnell Dinge posten, die einfach nicht der Wahrheit entsprechen. Aber eins vereint uns hoffentlich: Spielfreie Wochenenden braucht kein Fan. Die nervigen Länderspielpausen sind schon Strafe genug!

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