Ingolstadt. RWE-Trainer Christoph Dabrowski sieht eine ärgerliche und bittere Niederlage beim FC Ingolstadt. Aber er hat auch Lob für seine Mannschaft parat.
Die Serie ist gerissen. Nach fünf Siegen in Folge trotteten die Spieler von Rot-Weiss Essen beim FC Ingolstadt erstmals wieder als Verlierer vom Platz. Mit 1:2 hatten sie diese gutklassige, umkämpfte Partie abgegeben. Kann passieren bei einem so heimstarken Gastgeber, der sich zudem noch als Kandidat im Aufstiegskampf begreift und heilfroh sein dürfte, dass er den Abstand zu den Plätzen an der Sonne verkürzen konnte. Musste aber nicht passieren, darin waren sich alle einig.
RWE wird sich mächtig ärgern über diesen zum Teil verschenkten Dreier. Sie haben gekämpft und alles versucht, haben sich auch nach dem Platzverweis von Felix Götze (74., Gelb-Rot nach Foulspiel) nicht aufgegeben. Doch am Ende bleibt nur die Enttäuschung, weil man unterm Strich nicht schlechter war als der ambitionierte Gastgeber. Diese Gewissheit wurmt, gibt aber auch Zuversicht.
Eine sehr ärgerlich und bittere Niederlage für Rot-Weiss Essen
RWE-Trainer Christoph Dabrowski wirkte vor der TV-Kamera ziemlich angefressen. „Die Niederlage ist sehr ärgerlich, weil wir selber dafür gesorgt haben, dass sie zustande kam.“ Gemeint waren der katastrophale Schnitzer von Vinko Sapina und der noch viel schlimmere Patzer von José-Enrique Alonso, die zu frühen Gegentoren (17., 21.) führten. „Da sind wir relativ schnell der Musik hinterhergelaufen“, haderte Dabrowski.
Sapina schlug - ohne Druck - den langen Pass in die Tiefe, doch der Ball landete schon weniger Meter weiter bei einem Ingolstädter, der sogleich den entscheidenden Gegenzug einleitete. Und Innenverteidiger Rios Alonso wagte - unter dem gegnerischen Pressing - fahrlässig das Dribbling am Strafraum gleich gegen zwei Gegner, wollte ganz dreist durch sie hindurch, was schiefgehen musste. Ballverlust, Querpass, Tor. „Eigenes Unvermögen“ kritisierte Dabrowski. Aber das wüssten die Beteiligten ja selbst.
Wie so oft schon in dieser Saison, zeigte Rot-Weiss allerdings Nehmerqualität und machte sich auf, das Ganze wieder glattzubügeln. Cedric Harenbrock erzielte nach feinem Pass von Voufack das 1:2 (30.). Und weitere Chancen sollten folgen.
RWE-Trainer Dabrowski sieht ordentliches Spiel seiner Mannschaft
„Ich glaube, dass wir ein ordentliches Spiel gemacht haben und eine ordentlich Spielanlage hatten“, meinte Dabrowski. „Wir haben den Gegner auch größtenteils kontrolliert und teilweise vor Probleme gestellt.“ Leider habe aber der Tick an Präzision gefehlt, die Klarheit in den Aktionen. „Es hat uns der letzte Punsch gefehlt, um mehr als ein Tor zu erzielen. Ich denke, das wäre heute möglich gewesen.“ Allerdings hatte der Gastgeber direkt zu Beginn von Hälfte zwei ebenfalls eine Riesenchance, auf 3:1 zu stellen (46.), die Torhüter Golz zunichte machte. „Wir haben uns da selbst das Leben etwas schwer gemacht“, meinte dazu FCI-Trainer Michael Köllner.
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Wie nach jedem Sieg zuvor während der Erfolgsserie blickte der RWE-Coach auch diesmal direkt wieder nach vorn. Das Spiel analysieren und abhaken. „Wir werden nichts an unserer Herangehensweise ändern. Die Jungs sind auf einem guten Weg, das hat man heute wieder gesehen. Wir werden diesen Weg konsequent weitergehen, und das ist beim nächste Heimspiel gegen Sandhausen der Fall.“
Der Zweitliga-Absteiger ist am Samstag (14 Uhr, Hafenstraße) das nächste dicke Brett, dass Rot-Weiss Essen bohren müssen.
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