Essen. Rot-Weiss Essen tat sich gegen Waldhof Mannheim lange schwer, gewinnt aber dank Treffern von Harenbrock und Obuz. Fünfter RWE-Sieg in Folge.
Die Serie hat gehalten: Mit dem fünften Sieg in Folge verteidigte Rot-Weiss Essen seinen dritten Tabellenplatz, musste dafür aber hart arbeiten und Geduld aufbringen. Gegen Waldhof Mannheim reichte es am Ende trotz einer mäßigen Vorstellung zum 2:0-Sieg, dabei leistete man sich noch den Luxus eines verschossenen Strafstoßes.
RWE-Trainer Christoph Dabrowski hielt sich daran, die erfolgreiche Mannschaft nicht zu ändern. Die zeigte in der ersten Halbzeit aber ein anderes Gesicht als in den Partien zuvor. Die Partie begann für die Gastgeber äußerst zähflüssig, es fehlten die Ideen im Spiel nach vorne, alles geriet bei erstmals kühlen Temperaturen eine Spur zu langsam.
Rot-Weiss Essen tut sich in der ersten Halbzeit schwer
Nach 15 Minuten kam endlich so etwas wie Torgefahr vor dem Mannheimer Gehäuse auf, Torben Müsel hatte Isi Young in Szene gesetzt, doch statt schnörkellos mit links abzuschließen, schlug der lieber noch einen Haken – vergebens. Eine Minute später spielte Marvin Obuz gekonnt Doppelpass mit Lucas Brumme, aber sein Schuss wurde zur Ecke abgeblockt.
Die eher anfällig wirkende Mannheimer Abwehr wurde in der Folgezeit kaum gefordert. Aufregung nach 25 Minuten, als Stürmer Leonardo Vonic und Torhüter Jan-Christoph Bartels mit den Köpfen zusammen rasselten. Während es für den Essener nach kurzer Behandlungspause weiter ging, war für den Mannheimer Keeper Feierabend. Ihn ersetzte Lucien Hawryluk nach einer kleinen Ewigkeit, worauf es im Nachgang acht Minuten Nachspielzeit gab.
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Das machte die Partie auch nicht flotter. So dauerte es bis zur 41. Minute, ehe es die beste Chance der ersten Hälfte gab: Nach einer Kopfballabwehr im Strafraum nahm Vinko Sapina die Kugel volley aus der Luft, doch Hawryluk bewies, dass er gleich warm war.
Und in der Nachspielzeit noch die Führungschance: Schöne Kombination über Sapina und Cedric Harenbrock landete bei Vonic, doch auch der musste sich aus kurzer Distanz den Ball von links auf rechts legen – vorbei die Chance. Das war alles zu umständlich in den ersten 53 Minuten, da war noch viel Luft nach oben beim Spiel auf die eigene Fankurve.
RWE: Obuz verschießt einen Foulelfmeter
Seitenwechsel, aber am Spiel änderte sich nicht viel, Rot-Weiss tat sich einfach schwer, durchdachte Angriffe aufzubauen. Nach einer Stunde hatte Dabrowski genug: Co-Trainer Paul Freier hielt das Trikot mit der Nummer neun hoch, Ron Berlinski kam im Vollsprint zur Trainerbank. Als er nach 63 Minuten für Vonic eingewechselt wurde, kam er rechtzeitig zum Elfmeter: Mannheims Abifade hatte im Strafraum das Bein gegen Obuz stehen gelassen, der Gefoulte trat selbst an, schoss ins linke untere Eck – und Mannheims Keeper hielt. Es passte zum mühsamen Spiel.
Es müsste ein Glücksschuss her. Der kam nach 68 Minuten: Rios Alonso, der einen Ausflug in die gegnerische Hälfte unternahm, flankte auf die andere Seite, wo Cedric Harenbrock völlig frei stand. Harenbrock, dem bis dahin wenig gelungen war, hatte das Selbstvertrauen und nahm die Kugel aus der Luft volley, die im langen Eck einschlug: 1:0 – ein wahrer Befreiungsschlag.
Nun lief manches leichter, die Mannheimer mussten mehr riskieren, und RWE konterte. Nach schönem Doppelpass mit Harenbrock kam Obuz zum Abschluss – und diesmal machte er es besser: Mit Schmackes schlug der Ball im kurzen Torwarteck ein, 2:0 (74.). Die Entscheidung?
So war es, weil die Platzherren die Partie trotz einiger Auswechselungen unaufgeregt zu Ende spielten und Waldhof keine ernsthafte Gegenwehr leistete. Und weil Müsel einen schönen Fallrückzieher mit dem Rücken zum Tor über die Latte schoss (90.).
RW Essen – Waldhof Mannheim 2:0 (0:0)
RWE: Golz, Brumme (77. Voelcke), Rios Alonso, Götze, Voufack (82. Wiegel), Sapina, Harenbrock (82. Kaiser), Müsel, Young (77. Plechaty), Vonic (63. Berlinski), Obuz.
Tore: 1:0 Harenbrock (68.), 2:0 Obuz (74.)
Zuschauer: 16.457
Bes. Vork.: Obuz scheitert mit Foulelfmeter am Torwart (63.).
Rot-Weiss Essen gegen Walfhof Mannheim: Der Live-Ticker zum Nachlesen
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