Tönisvorst. Rot-Weiss Essen hat seine Pflichtaufgabe im Niederrheinpokal ohne Probleme gelöst. Beim Oberligisten SC St. Tönis gewann RWE locker mit 5:0.

An der Hafenstraße haben sie schon jetzt schwitzige Hände angesichts des Drittliga-Duells am Sonntag zwischen Rot-Weiss Essen und Spitzenreiter Dynamo Dresden. Das wird ein richtiges Fußball-Fest vor praller Kulisse. Doch eins nach dem anderen, zunächst galt es für die Rot-Weissen, im Niederrheinpokal auf dem Land gegen SC St. Tönis das Pflichtprogramm abzuarbeiten. Und das gelang vor 850 Zuschauern mit dem 5:0 (3:0) unspektakulär, aber ganz souverän.

Niederrheinpokal: Rot-Weiss Essen beim SC St. Tönis - Der Live-Ticker zum Nachlesen

St. Tönis - RWE 0:5

Dem Gastgeber blieb vor Anpfiff - wie jedem Außenseiter - nur das Prinzip Hoffnung, auf die eigenwillige Gesetzmäßigkeit des Pokalwettbewerbs zu setzen und auf eine Megaportion Glück. „Gerne würden wir dem Favoriten ein Bein stellen, aber dafür muss jeder einzelne Spieler seinen besten Tag erwischen“, wusste SC-Trainer Alexander Thamm.

Ja, immerhin ein bekannter Name: Der 40-Jährige gehörte in der Saison 2010/11 zur legendären NRW-Liga-Mannschaft von Rot-Weiss Essen, die unter ganz schwierigen Umständen die Rückkehr in die Regionalliga geschafft hatte. Der Gastgeber freute sich auf diesen für ihn außergewöhnlichen Spieltag, an dem der ganze Ort auf den Beinen schien, um bei der Organisation mitanzupacken. Und zumindest der äußere Rahmen stimmte.

RWE-Verteidiger Aaron Manu (r.) durfte sich bei seinem Pflichtspiel-Debüt in die Torschützenliste eintragen.
RWE-Verteidiger Aaron Manu (r.) durfte sich bei seinem Pflichtspiel-Debüt in die Torschützenliste eintragen. © ffs | Thorsten Tillmann

RWE-Coach Christoph Dabrowski tangiert das alles natürlich nicht. Ziel ist die Titelverteidigung und der erneute Einzug in den DFB-Pokal. Da sollte ein Fünftligist kein Hindernis sein. Der Coach krempelte die gesamte Mannschaft um im Vergleich zum Ulm-Spiel. Normal. Nur Cedric Harenbrock und Torben Müsel blieben übrig. Sapina und Doumbouya waren gar nicht erst im Aufgebot.

Rot-Weiss Essen: Leonardo Vonic macht den Deckel früh drauf

Den ersten Abschluss des Spiels hatte dann St. Tönis gleich in Minute eins, Noubissi Noukumo zielte allerdings zu hoch. Wenig später traf bereits RWE. Nach einem Eckball flog Aaron Manu unwiderstehlich heran und köpfte mit all seiner Physis das 1:0 (4.). Dem erfolgreichen Standard folgte ein schwerer Fehler der Gastgeber: Withofs Rückpass hatte viel zu wenig Drive, Leonardo Vonic erlief die Kugel und erhöhte problemlos auf 2:0 (10.).

RWE hatte alles im Griff, ermöglichte aber St. Tönis durch manche Unkonzentriertheit die eine oder andere gute Aktion. Allerdings hatten die Essener genug Chancen, den Vorsprung auszubauen. Harenbrocks Versuch klärte Ioannis Alexiou auf der Linie (14.), Sascha Voelcke traf die Latte (27.). Als Vonic seinen Gegenspieler dann an der Grundlinie frischmachte, belohnte er sich mit dem 3:0 (34.).

Bei funzligen Flutlicht im Jahnstadion deutete rein gar nichts mehr auf eine mögliche Pokal-Überraschung hin, obwohl das Oberliga-Schlusslicht sich bemühte und durchaus versuchte, mitzuhalten und nach vorn zu spielen.

RWE-News zum 1:2 in Ulm:

Nach der Pause bildeten Isi Young und Vonic die Essener Angriffsspitze, doch mehr Gefahr strahlten die Rot-Weissen eher nicht aus, das Spiel plätscherte dahin. Die größte Chance hatte zunächst St. Tönis (54.). Nach einem langen Ball rettete Kourouma in höchster Not vor dem einschussbereiten Noukumo. Nix war’s mit dem Ehrentor.

Der eingewechselte Marvin Obuz erhöhte schließlich aus der Distanz auf 4:0 (73.), der A-Jugendliche Mats Brune baute die Führung auf 5:0 (77.) aus. Ganz locker zog RWE in die dritte Runde ein. Standesgemäß sagt man dazu.

SC St. Tönis – RWE 0:5 (0:3)

RWE: Wienand – Voufack (70. Plechaty), Manu, Bastians (46. Wiegel), Kourouma, Voelcke –Rother – Harenbrock (46. Obuz), Müsel (59. Brune), – Berlinski (46. Young), Vonic.

Tore: 0:1 Manu (5.), 0:2, 0:3 Vonic (10., 34.), 0:4 Obuz (73.), 0:5 Brune (77.).