Essen. Rot-Weiss Essen zeigt auch im Heimspiel gegen den SSV Jahn Regensburg eine ansprechende Leistung. Das Tor will für RWE aber nicht fallen.
Eine Halbzeit brilliert, den Gegner jederzeit beherrscht, nur das erlösende Tor nicht gemacht – Rot-Weiss Essen hatte Zweitliga-Absteiger Jahn Regensburg am Rande einer Niederlage. Am Ende gab es trotz des 0:0 den verdienten Applaus von den Rängen. Seit nunmehr fünf Spielen ist das Team von Trainer Christoph Dabrowski ungeschlagen.
War es das schöne Spätsommer-Wetter oder doch die XXL-Choreographie der „Rude Fans“, die ihren 15. Geburtstag mit einem Transparent quer über die gesamte Westkurve feierten? Jedenfalls begannen die Gastgeber, als gäbe es keinen Morgen. Unheimlich druckvoll, jeden Zweikampf annehmend und meist gewinnend, dabei leichtfüßig und technisch versiert bis vors gegnerische Tor – es war wohl die beste erste Halbzeit seit Jahren, die die Rot-Weissen ihren Fans boten.
Rot-Weiss Essen gegen SSV Jahn Regensburg: Der Liveticker zum Nachlesen
RWE - Jahn Regensburg 0:0
Powerfußball à la Hafenstraße, da konnte man fast verschmerzen, dass in den ersten 45 Minuten kein Tor dabei heraussprang. Dabei blieben bei so viel spielerischer Überlegenheit die Chancen nicht aus. Schon nach fünf Minuten kam Ron Berlinski aus spitzem Winkel zum Abschluss – knapp am kurzen Eck vorbei.
Es ging in dem Tempo weiter: Marvin Obuz, der sich immer mehr traut auf dem linken Flügel, zog aus 16 Metern ab – aber Torhüter Felix Gebhardt tauchte ab und ließ die Faust rauszucken (10.). Auf dem neuen Rasen blieb es beim Einbahnstraßen-Fußball: Als Torben Müsel die Ecke hereinbrachte, zischte die Kugel längst der Torlinie – und fand keinen Abnehmer.
Dann versuchte es wegen Beschäftigungslosigkeit in der Abwehr sogar Rios Alonso aus 18 Metern, sein Schuss wurde im letzten Moment abgeblockt (20.). Der Zweitliga-Absteiger wusste gar nicht, wie ihm geschah, kam gar nicht zu Entlastungsangriffen. Nach 28 Minuten die erste Ecke, der folgende Kopfball war eher Verlegenheit denn Entschlossenheit.
+++ RWE-Noten: Götze und Sapina stark – aber ein Manko bleibt +++
Ende der ersten Hälfte gönnten sich auch die Essener eine kleine Verschnaufpause, bis Vinko Sapina noch einmal flankte, aber Berlinski bei seinem Kopfball das Visier falsch eingestellt hatte (44.). Keine Tore zu Pause – aber der Applaus prasselte von den Rängen nieder, als läge RWE uneinholbar in Front.
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Die zweite Halbzeit hatte nicht mehr das Feuer der ersten 45 Minuten, vielleicht hatten sich die Regensburger nun auch besser auf die Überfallangriffe von Rot-Weiss eingestellt. Fast zaghaft traute sich das Enochs-Team aus der Deckung, der als Flanke gedachte Ball von Noah Ganaus geriet abgefälscht aufs Tornetz (55.). Auf der Gegenseite spielte Müsel herrlich in den Lauf von Berlinski, der flankte von links, aber Isi Young verdaddelte die Chance am Torraum im Zweikampf (60.).
Schiedsrichter nimmt Elfmeter für Rot-Weiss Essen zurück
Nach 73 Minuten wurde es kurios: Der eingewechselte Doumbouya passte in den Lauf von Müsel, Torhüter Gebhardt kam herausgestürzt und war wohl eher als Müsel am Ball – aber Schiedsrichter Martin Speckner zeigte auf den Punkt! Allerdings nur kurz, offensichtlich legte der Assistent sein Veto ein, und der Unparteiische aus der Nähe von Regensburg (!) nahm mit großer Entschuldigungs-Geste seine Entscheidung zurück. Damit hatte er das Stadion natürlich auf dem Baum. Dennoch eine richtige Entscheidung.
In der Schlussphase schwanden beiden Teams die Kräfte, mehr und mehr freundete man sich mit der Punkteteilung an. Mit dem die Regensburger sicherlich gut bedient waren.
Rot-Weiss Essen – Jahn Regensburg 0:0
RWE: Golz, Wiegel (86. Voufack), Rios Alonso, Götze, Brumme, Sapina, Müsel, Harenbrock (90. Plechaty), Young (62. Vonic) , Berlinski (62. Doumbouya), Obuz.
Tore: Fehlanzeige
Zuschauer: 16.727