Essen. Unser Kolumnist Uwe Strootmann schaut auf die Länderspielpause, den Start von Rot-Weiss Essen und Gegner Regensburg – einen Wunsch hat er auch.

Ach, was ist das schön: Das erste klassische Samstagnachmittag Spiel der Saison steht an. Nun waren zwar die Anreisen zu den bisherigen Spielen am Sonntag wirklich entspannt, wobei man einmal direkt vom Frühstückstisch losfahren und zweimal vom Stadion direkt in den Nachtpolter wechseln konnte, aber speziell die „Tatort-Ansetzungen“ waren doch schon sehr gewöhnungsbedürftig.

Es ist zwar auch diesmal nicht die richtige aller Anstoßzeiten, aber 14 Uhr und sonntags zumeist frei – da fügt sich Rot-Weiss Essen doch komplett entspannt in die Wochenendgestaltung ein. Wobei, was heißt einfügen? Eigentlich wird das Wochenende von den meisten doch ausschließlich rund um die neunzig Minuten mit unserem Herzensverein geplant und danach ausgerichtet. Grundsätzlich kann man aber auch festhalten: Länderspielpausen sind doof!

Rot-Weiss Essen: Endlich wieder Liga-Fußball

Wenn der ganze obere Teil der Ligen-Pyramide von Freitag bis Sonntag für ein einziges Spiel pausieren muss, dann fehlt einfach was. Schließlich beinhaltet ein Fußballwochenende ja auch immer die ganzen anderen Themen neben der Antwort auf die allerwichtigste Frage, wie denn die Roten gespielt haben: Es ist ja auch von Interesse, ob die Blauen wieder verloren oder die Bayern endlich mal nicht gewonnen haben. Was machen Zebras, Adler und Lilien, und gegen wen könnte Mario Basler nach dem Spieltag wieder sinnentleert schwadronieren?

Das alles kann der Verband der durchgestylten und emotionsfreien Dauerchoreografien natürlich nicht bieten, auch wenn der Unterhaltungswert des DFB aktuell durchaus ein ganzes Wochenende mit Nachrichten füllt. Nein, die Liga ist unser Zuhause und speziell in unserer Bude Dritte Liga läuft es nach der Niederlage zu Saisonbeginn wirklich gut für uns alle. Wohl auch Dank der scheinbar sehr ausgeprägten Resilienz von Christoph Dabrowski.

Alle Brennpunkte bei Rot-Weiss Essen:

Zuallererst profitiert ja das eigene Seelenheil immer enorm von guten Ergebnissen und wirklich attraktiven Spielen, aber hier habe ich mich vor allem auch für unseren Trainer gefreut. Er hat uns in der vergangenen Saison bisweilen viel abverlangt, wurde teilweise jenseits der sportlichen Fairness in Dauerschleife angegangen. Um uns nun zusammen mit seinem Team und der Mannschaft mehr als positiv zu überraschen. Und so bin ich nun auch gar nicht bange, obwohl es zu keinen weiteren Verpflichtungen gekommen ist, und selbst das leidige Thema Verletzungen sollte kompensiert werden können.

Lesen Sie hier: Große Verletzungssorgen – zwei RWE-Leistungsträger sind fraglich.

Trotz der deutlichen Klatsche im Trainingsspiel. Lieber dort deutlich verlieren und die Lehren daraus ziehen als in der Liga. Jetzt wissen einige, dass sie sich eben noch mehr anstrengen müssen. Apropos Hoffenheim Zwo: Aktuell mischen in den Regionalligen viele Zweitvertretungen oben mit, vor allem im Südwesten tummeln sich gleich drei davon auf den ersten vier Plätzen. Hoffentlich bleibt der Dritten Liga ein Schreckenszenario erspart, bei dem gleich mehrere Zweitvertretungen aufsteigen.

Unser Kolumnist Uwe Strootmann schreibt alle zwei Wochen über die Lage bei Rot-Weiss Essen.
Unser Kolumnist Uwe Strootmann schreibt alle zwei Wochen über die Lage bei Rot-Weiss Essen. © RWE | RWE

In diesem Zusammenhang gerne wieder darauf verwiesen, dass Eintracht Frankfurt nicht nur das vielfach verehrte „Kultfurt“ ist, sondern eiskalt den Weg von RBL gegangen ist, indem der Verein die Spiellizenz des SC Hessen-Dreieich aufgekauft hat. Ätzend!

Samstag nun kommt endlich mal Turnvatta Jahn mit seinem Sport- und Schwimmverein aus Regensburg zu uns an die Hafenstraße. Das bisher einzige Spiel gegeneinander fand 1952 im Rahmen des DFB-Pokals statt, und da ging der Jahn mit 0:5 richtig baden. Gegen einen ähnlichen Spielverlauf hätte ich natürlich nichts einzuwenden, auch wenn es in dieser Höhe wohl unrealistisch sein dürfte.