Essen. Transfer-Klatsche für den Rot-Weiss Essen: Verteidiger Tim Oermann wird nicht vom VfL Bochum zu RWE wechseln. Denn der neue Rasen wird teuer.

Fußball-Drittligist Rot-Weiss Essen hat seit einigen Tagen versucht, Tim Oermann vom VfL Bochum für die laufende Saison auszuleihen. Nach Informationen dieser Redaktion unternahm Essens Kaderplaner Marcus Steegmann mehrere Anläufe, um sich mit Bochums Sportchef Marc Lettau in der Personalie Oermann zu einigen.

Tim Oermann wird nicht vom VfL Bochum zu Rot-Weiss Essen wechseln.
Tim Oermann wird nicht vom VfL Bochum zu Rot-Weiss Essen wechseln. © firo

Der Spieler wollte, doch RWE konnte die Anforderungen nicht erfüllen. Kurzum: Das anvisierte Leihgeschäft mit dem VfL Bochum und dem 19-jährigen Innenverteidiger kommt aus finanziellen Gründen nicht zustande. Doppelt bitter aus RWE-Sicht ist, dass Oermann nun bei Preußen Münster im Gespräch ist, dem Essener Ligarivalen.

Rot-Weiss Essen: Auch Jona Niemiec wohl nicht zu holen

Ähnlich sieht es aktuell in der Personalie Jona Niemiec aus. Auch den 21-jährigen Stürmer von Fortuna Düsseldorf würden die Essener gerne in ihren Reihen sehen und ausleihen. Doch RWE hat aktuell nur einen sehr kleinen finanziellen Spielraum.

RWE-Sportchef Marcus Steegmann durfte seinen Wunschspieler Tim Oermann nicht verpflichten.
RWE-Sportchef Marcus Steegmann durfte seinen Wunschspieler Tim Oermann nicht verpflichten. © ffs | Thorsten Tillmann

Der Grund: Rot-Weiss Essen wird in den nächsten Tagen 125.000 Euro in die Hand nehmen und einen neuen Rollrasen im Stadion an der Hafenstraße verlegen. Das erfuhr diese Redaktion am Mittwochabend. Mittlerweile hat der Verein dies bestätigt.

RWE ist seit drei Jahren für das Greenkeeping im Stadion an der Hafenstraße zuständig und wollte zur dieser Saison neue Wege gehen. Der Sommer wurde an der Hafenstraße dazu genutzt, um sich von dem bisherigen Rollrasen zu trennen und einen neuen Rasen einzusäen. Dafür wurde auf alle Veranstaltungen im Stadion in Essen-Bergeborbeck verzichtet. Der natürlich gesäte Rasen sollte eine andere, viel bessere Wurzelfestigkeit erhalten. Doch dieses Experiment scheiterte kläglich.

RWE-Trainer Christoph Dabrowski nimmt während des Spiels Korrekturen am Rasen vor. Nun muss ein neues Geläuf her.
RWE-Trainer Christoph Dabrowski nimmt während des Spiels Korrekturen am Rasen vor. Nun muss ein neues Geläuf her. © firo

Obwohl RWE noch einen Antrag auf ein Auswärtsspiel am 1. Spieltag der Saison 2023/2024 stellte und dem Rasen so noch mehr Zeit geben wollte, erlebten die Rot-Weissen ein Desaster. Der Zustand des Rasens war verheerend. Im Heimspiel gegen Erzgebirge Aue verletzten sich zwei Spieler, darunter RWE-Kapitän Felix Bastians, der im Rasen hängen blieb. Aufgrund einer Muskelverletzung verpasste er die letzten beiden Spiele.

Im zweiten Heimspiel der Saison, dem 1:0-Sieg gegen Preußen Münster, kam es zu einer im deutschen Profifußball historischen Rasen-Pause. Dieser wurde in der 70. Minute minutenlang von mehreren Helfern zusammengeflickt. Die Konsequenz: RWE investiert nun 125.000 Euro in einen neuen Rollrasen. Zurück zum ursprünglichen Untergrund also.

Rot-Weiss Essen: Vertragsauflösung mit Clemens Fandrich könnte helfen

Heißt aber auch: Durch diese Investition wird es bis zum Sommer-Transferfensterschluss am Freitag alles andere als einfach, eine personelle Verstärkung für Trainer Christoph Dabrowski zu realisieren. Weitere Transfers wären wohl nur machbar, wenn RWE den Vertrag mit Clemens Fandrich auflösen könnte, einem der Top-Verdiener im Essener Kader.

Dem Mittelfeldspieler liegt nach unseren Informationen ein Auflösungsangebot vor. Es soll sich um eine Zahlung von acht Monatsgehältern handeln. Jedoch zögert der Spieler noch. Denn Fandrich hat scheinbar keine Alternative in der Hinterhand. Demnach könnte er seinen bis Sommer 2024 laufenden Vertrag in Essen aussitzen.

Mehr News über Rot-Weiss Essen