Essen. Im vierten Anlauf gelingt Rot-Weiss Essen der erste Saisonsieg. Beim 1:0 gegen Preußen Münster zeigt das Team großen Einsatz. Ein Kommentar.
Durchatmen. Spiele gegen Preußen Münster können anscheinend nicht normal verlaufen: So erlebte die Hafenstraße wohl eine Deutschland-Premiere: Mitten in der zweiten Halbzeit unterbrach Schiedsrichter Benen die Partie für einige Minuten. Für eine Trinkpause war es zu kühl – die Zuschauer erlebten eine Rasenpflege-Unterbrechung – manche wähnten sich in Wimbledon.
Doppelte Niederlage für Preußen Münster gegen Rot-Weiss Essen
Die Partie abkühlen konnte auch diese Unterbrechung nicht, und das lag nicht am heißen Pyrowerk aus der Gästekurve, was nach dem Wechsel ununterbrochen aufflammte. Ein Sonderlob an dieser Stelle deswegen auch an Schiedsrichter Benen, der cool abwartete, bis sich die Lage ein wenig normalisiert hatte, da gab es an dieser Stätte schon ganz andere Panik-Entscheidungen. Am Ende eine doppelte Niederlage für die Preußen: Punkte weg und ordentlich Strafgeld auf dem DFB-Sanktionskonto. Es gibt so Tage: Mal verliert man, und dann gewinnen noch die anderen….
Auf der anderen Seite die strahlenden Gewinner, die endlich endlich einmal belohnt wurden, nein, sich selbst belohnten, weil sie bis zur letzten Spielszene diesen eminent wichtigen Sieg wollten. Man hatte das Gefühl, dass jeder Rot-Weisse von Beginn an ein paar Prozent im Vergleich zum vorherigen Heimspiel gegen Aue draufpackte, so viel Willen und Einsatz musste am Ende einfach belohnt werden.
Rot-Weiss Essen auf Stürmersuche: Transferfenster noch geöffnet
Bei aller Euphorie, die am Ende durchs Stadion brandete, muss bei Auflistung aller Chancen nüchtern analysiert werden: Aufwand und Ertrag stehen auch nach diesem Sieg noch immer im krassen Missverhältnis. Das Transferfenster hat in der kommenden Arbeitswoche noch geöffnet. Und man kann den Verantwortlichen nur wünschen, dass sie für ihre Verhandlungsgeduld belohnt werden und am Ende doch noch den Knipser landen. Dann ist an der Hafenstraße in dieser Saison noch einiges zu erwarten.