Essen. Rot-Weiss Essen empfängt am Sonntag an der Hafenstraße Erzgebirge Aue. Das stimmt Rot-Weiss zuversichtlich, so ist die Personalsituation.
„Ein Blick in den Rückspiegel bringt ja nichts“, sagt Christoph Dabrowski. Was soll er der unglücklichen 3:4-Niederlage im DFB-Pokal gegen den Hamburger SV nachtrauern oder hadern mit dem 1:2 zum Drittliga-Auftakt beim Halleschen FC? „Wir schauen nach vorn“, sagt der Trainer von Rot-Weiss Essen. Und da empfängt seine Mannschaft am Sonntag (19.30 Uhr) an der Hafenstraße Erzgebirge Aue.
Natürlich werden sich die Fans dennoch an dieses Duell in der Vorsaison erinnern. Nach einem sehr rumpeligen Saisonstart gelang RWE damals mit dem 2:1 gegen die Sachsen der erste Sieg am siebten Spieltag. Es war gewissermaßen die Trendwende, denn der Rest der Rückrunde verlief für die Rot-Weissen durchaus positiv. Aber das ist wie gesagt Vergangenheit und nicht von Belang, zumal sich ja auch auf beiden Seiten das Gesicht der Mannschaft verändert hat.
Rot-Weiss Essen kann Grundlage legen für erfolgreiche Englische Woche
Am Sonntag ist zwar erst Spieltag Nummer zwei in der Dritten Liga, doch RWE könnte nach zwei Niederlagen zum Auftakt mit einem ersten Dreier vor eigenem Publikum zumindest beginnen, das Fundament zu gießen für eine stabile Saison, die sie sich wünschen. Und es wäre eine gute Grundlage für die Englische Woche, die nun folgt und durchaus anspruchsvoll daherkommt. Am Mittwoch (19 Uhr) geht es zu Viktoria Köln und am Sonntag darauf steht die brisante Partie gegen Aufsteiger Preußen Münster auf dem Programm (19.30 Uhr).
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Spannend dürfte es allerdings auch an diesem Sonntag wieder werden. „Das ist eine Mannschaft, die ambitioniert und mit guten Fußballern gespickt ist“, beschreibt Drabrowski, der seine Jungs allerdings auf Augenhöhe sieht. Es sei zu diesem frühen Zeitpunkt aber noch schwer, den Gegner einzuordnen. Immerhin hat Aue zum Auftakt mit dem späten 1:0 (90.) gegen Ingolstadt einen Aufstiegsaspiranten bezwungen.
„Wenn es in Essen an der Hafenstraße genauso läuft, würden wir das wohl alle unterschreiben“, sagt Aues Routinier Maximilian Thiel, der gegen Ingolstadt den entscheidenden Treffer setzte. „Das war von uns in der Leistung schon oberstes Regal.“ Natürlich wolle man den Schwung mit nach Essen nehmen, aber es werde ein hartes Stück Arbeit. Und sein Kollege Mirnes Pepic bringt es auf den allgemeinen Nenner: „Egal wie gut die sind, unser Ziel ist es zu gewinnen.“
Cedric Harenbrock kehrt bei Rot-Weiss Essen ins Aufgebot zurück
Christoph Dabrowski wiederum sieht seine Mannschaft „auf einem richtig guten Weg“. „Wenn wird die Energie und die Überzeugung der ersten zwei Spiele auf den Platz bringen, haben wir gute Chancen, das Spiel zu gewinnen.“ Er kann am Sonntag auf den gleichen Kader zurückgreifen wie vor einer Woche gegen den HSV. Die Möglichkeiten im Mittelfeld haben sich eher verbessert.
Cedric Harenbrock gehört wieder zum Aufgebot. Felix Götze plagte unter der Woche zwar ein Infekt, er hat aber am Freitag wieder trainiert. „Da müssen wir nun sehen, wie er die Belastung verpackt“, sagt Dabrowski, was eher nach Abwägung klingt: Startelf oder Bank.
Nach wie vor fehlen Sandro Plechaty (Knie), Nils Kaiser (Innenbandriss), Aaron Manu und Ekin Celebi. Vor allem die Ausfälle der Neuzugänge Manu (Innenverteidiger) und Celebi (Linksverteidiger) seien nervig, wie der RWE-Coach einräumt. „Ich hätte auch gern die Alternativen.“ Allerdings hat es der Offensive Lucas Brumme hinten links bislang sehr gut gemacht, so dass es keine Kopfschmerzen geben dürfte.
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Aaron Manu steht vor Rückkehr ins Mannschaftstraining
Celibi (Leiste) habe sich einer neuen Behandlungsmethode unterzogen, da müsse man abwarten, wie er darauf reagiert. Bei Manu (Achillessehne) gebe es eine „bedeutende Besserung“, doch auch ihn erwischte unter der Woche ein Infekt. „Aber ich bin optimistisch, dass er demnächst wieder an die Kugel geht.“ Gleichwohl ist Geduld gefordert, denn es wird natürlich noch dauern, bis auch er topfit zur Verfügung steht.
An die späte Anstoßzeit wird Rot-Weiss die Spielvorbereitung anpassen müssen. Es ist dann eher der Rhythmus eines Freitagspiels. Kein Problem also, auch nicht für Chefcoach Dabrowski: „Grundsätzlich finde ich Abendspiele geil. Hafenstraße und Flutlicht, das ist das, worauf jeder Bock hat.“
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