Essen. Am zweiten Spieltag empfängt Rot-Weiss Essen an der Hafenstraße Erzgebirge Aue. In der Vorsaison war dieses Duell ein entscheidendes für RWE.
Zwei Pflichtspiele, zwei Niederlagen. Rot-Weiss Essen hätte besser starten können. Allerdings ist die Stimmung kaum getrübt, denn unterm Strich stimmt die Leistung durchaus positiv. Beim Halleschen FC (1:2) hätte RWE mindestens einen Punkt verdient gehabt, und das furiose 3:4 nach Verlängerung im DFB-Pokal gegen den Hamburger SV kam ebenfalls unglücklich zustande. RWE kämpfte, zeigte Moralm RWE spielte und hatte den Zweitliga-Favoriten am Rande einer Niederlage. Wenn nur diese katastrophalen Abwehrschnitzer nicht gewesen wären.
„Wir sind brutal enttäuscht, weil wir dem HSV alles abverlangt und nicht viele Torchancen zugelassen haben. Auf die Leistung können wir stolz sein! Darauf möchten wir aufbauen.““, sagte RWE-Trainer Christoph Dabrowski nach dem Pokalfight. Und lenkte auch gleich auf die entscheidende Schwäche: „Wir haben uns leider das erste und zweite Tor selber eingeschenkt. Das tut schon weh. Aber wir sind zurückgekommen, haben dann in der Verlängerung wieder ein Eier-Tor bekommen.“
Krasse individuelle Fehler von Rot-Weiss Essen prägten Ouvertüre
Krasse individuelle Fehler prägten die Ouvertüre. „Das darf uns nicht passieren“, meinte Kapitän Felix Bastians, aber das ist jedem klar. Dabrowski fordert entsprechend einen Lernprozesse ein, der zwingend notwendig ist. Mal sehen, wie weit die Rot-Weissen sind. Am Sonntag ist Liga-Heimpremiere gegen Erzgebirge Aue, um 19.30 Uhr zu ungewohnt später Anstoßzeit. Familienfreundlich ist das nicht, weshalb das Stadion an der Hafenstraße vermutlich nicht ausverkauft sein wird.
Dabei könnte dieser zweite Spieltag durchaus wichtig werden für die Gastgeber. Noch ist ja nichts Großartiges passiert, doch für den Kopf und die allgemeine Gemengelage wäre ein erstes, frühes Erfolgserlebnis schon von Vorteil. Auch weil eine anspruchsvolle Englische Woche bevorsteht: Am Mittwoch geht es zu Viktoria Köln, am Sonntag danach wird der Drittliga-Schlager gegen Aufsteiger Preußen Münster an der Hafenstraße angestimmt (19.30 Uhr). Das wird nicht einfach.
Da scheint die Aufgabe am Sonntag noch die leichteste zu sein. Den Gästen aus Sachsen trauen die Experten nicht zu, dass sie in dieser Saison die Sterne vom Himmel spielen. In etwa sehen sie das Team auf Höhe mit RWE, vielleicht einen Tick besser. „Mehr als Mittelfeld zu verlangen, wirkt nach der Vorsaison vermessen“, schreibt „liga3-online“. Und qualitativ sei der Kader auch nicht verstärkt worden.
Kritiker hatten sich bei Rot-Weiss Essen in Stellung gebracht
Nun ja, der Fachmann kann irren. In der Vorsaison hatten viele den Zweitliga-Absteiger eher als Aufstiegskandidaten gehandelt. Doch die Startprobleme waren gewaltig wie beim damaligen Neuling RWE. Damals kam Aue am siebten Spieltag zum Kellerduell nach Essen, beide mit drei Punkten auf dem Konto. Das Duell der Sieglosen gewann RWE mit 2:1 (1:0). Ein ungemein wichtiger Erfolg, weil sich die Kritiker nach abgeflauter Aufstiegseuphorie so langsam in Stellung gebracht hatten.
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Dieser Dreier war sozusagen die Trendwende, denn es folgte noch eine ansehnliche Hinrunde, in der sich die Rot-Weissen ein Punktepolster zulegten, das entscheidend war für den Klassenerhalt. Aue bekrabbelte sich ebenfalls, legte zumindest eine gute Rückrunde hin und kam als Tabellennachbar noch vor RWE ins Ziel.
Rot-Weiss Essen kann auf der Leistung im DFB-Pokal aufbauen
Trotz Misserfolgs in Halle ist RWE mit einer besseren Leistung gestartet als in der Vorsaison, die mit einem 1:5 daheim gegen Mitaufsteiger SV Elversberg eröffnet wurde. Dieses Ergebnis relativierte sich später, wenn man bedenkt dass die Elversberger durchmarschiert und nun in der 2. Liga unterwegs sind. Rot-Weiss will jedoch schon am Sonntag, am zweiten Spieltag, einen ersten Schritt machen auf den Weg in eine bessere Saison, denn ist das schwammig formulierte Saisonziel.
„Wir sind leidenschaftlich, schießen Tore, aber wie in Halle, wo wir das 0:1 hergeschenkt haben, ist es diesmal zwei Mal passiert. Das müssen wir minimieren“, weiß RWE-Cheftrainer Dabrowski und bleibt positiv. Natürlich müssen diese Fehler abgestellt werden. Aber seine Jungs hätten maximal investiert und „auf der Energie des Stadions und der Leistung können wir aufbauen.“ Und das schürt die Hoffnung.
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