Essen. „Ich habe bei allen das Feuer gespürt“, so Aaron Manu über seinen Wechsel zu Rot-Weiss Essen. Der Hüne verrät, wie er unter Druck aufblüht.

Die Farben, der Name: gleich. Da muss sich Aaron Manu, der vom Traditionsklub Rot-Weiß Erfurt zum Traditionsklub Rot-Weiss Essen gewechselt ist, nicht groß umstellen. Ein bisschen anders ist es beim RWE des Westens aber doch, das hat der 23-Jährige beim Trainingsauftakt an diesem Donnerstag gleich mal festgestellt: „Hier ist alles eine Nummer größer.“

Da war schon gut was los auf dem Trainingsgelände, Manu staunte nicht schlecht. „Das war ein geiler Auftakt. Man merkt, dass die Fans ein verrückter Haufen sind, der die Mannschaft tragen kann, ein super Start. Ich liebe verrückte Fans“, sagte er und schob nach, „so etwas willst du als Fußballer.“

Rot-Weiss Essen bot Manu ein „super Paket“

Einer von sechs Neuen ist Manu. Nach Essen ging er, weil die Gespräche „top“ waren: „Ich habe bei allen das Feuer gespürt. Ich hatte zwei gute, schöne Jahre im Osten. Von der Wucht gibt es nicht viele Vereine, die RWE das Wasser reichen können. Das war ein super Paket.“

Lesen Sie hier: So lief der Trainingsauftakt von Rot-Weiss Essen.

Weshalb er eine Verstärkung sein kann, das sah man direkt bei der ersten Einheit. 1,94 Meter groß, ein Hüne. Er bringt eine Physis mit, die RWE in seiner Innenverteidigung nicht hatte. José-Enrique Rios Alonso (1,82 Meter) und Felix Herzenbruch (1,84 Meter), nicht mehr im Verein, bildeten zuletzt das Innenverteidiger-Duo. Manu ist da schon ein anderer Typ Verteidiger. Ein Vorteil: Die Planungen für die Defensive sind weitgehend abgeschlossen. Die Abwehr kann sich von Trainingstag eins an einspielen.

Dritte Liga hat Manu bislang noch nicht gespielt. Der gebürtige Saarbrücker wurde beim 1. FC Nürnberg ausgebildet, wechselte dann über Schweinfurt nach Erfurt. Dass der Schritt eine Liga höher kein Problem sein wird, daran haben zumindest viele Erfurter keinen Zweifel. Hört man sich beim Namensvetter um, erfährt man ausschließlich Gutes über Manu.

Von RWE zu RWE – „man kann Parallelen ziehen“

RWE hat ihn zudem gut auf RWE vorbereitet, da ist er sich sicher. „Auch Erfurt war kein normaler Regionalligist, ein hitziger Verein, der viel Mist erlebt hat. Man kann Parallelen zu Essen ziehen. Es gilt als Spieler, sich zu konzentrieren und seine Leistung abzurufen – dann gibt es auch keinen Stress“, sagt der Abwehrspieler angesprochen auf die Frage, wie er mit Druck umgehe – den kann man in Essen schnell mal spüren.

Brennpunkte bei RWE:

„Als Fußballer musst du eine gewisse Standkraft mitbringen. Je weiter es nach oben geht, desto mehr wächst der Druck“, ergänzte er. Dass RWE kurz vor dem Trainingsauftakt eine turbulente Jahreshauptversammlung hinter sich gebracht hat, sei in der Kabine kein Thema gewesen. „Wir tun gut daran, wenn wir uns auf dem Platz auf das Wesentliche konzentrieren. Was außen um uns herum passiert, ist zweitrangig.“

Schnell zusammenwachsen, eine Einheit werden und so das Umfeld mitreißen, das nimmt sich Manu in der Vorbereitung mit der Mannschaft vor. Er will dabei eine wichtige Rolle einnehmen. „Ich gehe voran und helfe den Teamkameraden, das muss ich auf meiner Position auch tun.“ Für einen Anfang 20-Jährigen sind das schon bemerkenswerte Aussagen. Sowieso machte Manu, der sich selbst als entspannten Menschen abseits des Platzes beschrieb, einen reflektierten ersten Eindruck.

Den will er nun bestätigen, auch auf dem Platz. „Die Karten werden neu gemischt. Von jedem muss das das Ziel sein, so dass der Trainer die Qual der Wahl hat. Ich werde versuchen, mich durchzusetzen, ich gebe Vollgas.“