Essen. In einer intensiven Runde hat sich Rot-Weiss Essen mit Cheftrainer Dabrowski ausgetauscht. So sieht die Analyse der Verantwortlichen aus.
Die Nachbereitung dieser Saison, die Vorbereitung auf die nächste: Rot-Weiss Essen gibt Vollgas, aber hinter den Kulissen. In den vergangen vier Tagen waren die Verantwortlichen noch einmal in Klausur gegangen, um alle Bereiche auszuleuchten und intensiv zu analysieren. „Da gibt es dann schon Erkenntnisse und Themen, die wir angehen wollen. Da reicht es nicht, zu sagen, wir holen mal eben sieben, acht Spieler, das war’s“, sagt der RWE-Vorsitzende Marcus Uhlig. Die wichtigeste Entscheidung: Christoph Dabrowski bleibt Trainer.
Nach dem letzten Saisonspiel gegen den SC Verl (2:2) und dem Titelgewinn im Verbandspokal gegen RW Oberhausen (2:0) waren die Trainerdiskussionen zumindest dem Hören nach verstummt. Klassenerhalt und Pokalsieg - die Saisonziele hat Rot-Weiss faktisch erreicht. Rein emotional gab’s und gibt es vermutlich immer noch reichlich unzufriedene Gesichter. Die Rückrunde war richtig mies, ohne die geschenkten Punkte von Zwickau wäre RWE Schlusslicht der Rückrunden-Tabelle gewesen.
Rot-Weiss Essen will maximale Leistungsbereitschaft herauskitzeln
Marcus Uhlig räumt ein, dass Fehler gemacht worden seien, die man nicht wiederholen wolle. „Wir müssen uns einfach in allen Bereichen verbessern, und nicht nur beim Kader.“ Deshalb brauche RWE „totale Professionalität und Leistungsfixiertheit, um die maximale Leistungsbereitschaft aus der Mannschaft herauszuholen“. So weit die Theorie.
Professionalität hat Trainer Dabrowski in der vergangenen Saison definitiv vorgelebt. Geklagt hatte er nie, nicht über die vielen Verletzten, oder dass ihm die Alternativen in der Offensive fehlten. Und kein Wort zu den harschen Kritikern, die seine Entlassung forderten und bisweilen über das Ziel hinausschossen. Er verkaufte die Lage stets pragmatisch nach außen hin, fixierte den Fokus auf die Saisonziele und zog das Ding schließlich erfolgreich durch. Sportdirektor Christian Flüthmann findet sogar: „Angesichts des Gegenwindes hat er schon Stärke ausgestrahlt.“
Einstimmiger Konsens bei Rot-Weiss Essen in der Trainer-Entscheidung
Es gab einen einstimmigen Konsens. „Wir haben den Reset-Knopf gedrückt. Wir machen mit ihm weiter aus voller Überzeugung“, betont Uhlig. „Wir brauchen nicht darüber zu reden, wie lange und wie tief unser Trainer bisweilen angeschossen war, gerade in den letzten beiden Monaten. Wir werden gemeinsam in die Vorbereitung gehen, und das mit einer Klarheit, das was wir gemeinsam etwas verändern wollen.“ Und Uhlig hat genaue Vorstellungen: „ Wenn wir die Qualität im Kader zusammen mit unserem Cheftrainer erhöhen, wenn wir verschiedene Personalien und Arbeitsabläufe optimieren, wenn wir von vorneherein dafür sorgen, dass diese ganzen Nebengeräusche, von denen wir viel zu viele hatten, abgestellt werden, dann werden wir auch eine bessere Saison spielen.“
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Man habe sich bei der Aufarbeitung aber nicht nur in den Armen gelegen, räumt Uhlig ein, es habe durchaus unterschiedliche Meinungen gegeben, über die man hart in der Sache diskutierte. „Aber das Gefühl, dass man sich trennen wollte, gab’s nie.“ Und Flüthmann ergänzt: „Für uns war es wichtig, wie der Trainer die Saison beurteilt hat, das war sehr aufschlussreich und hilfreich.“ Der Trainer sei nicht immer für alles verantwortlich.
Rot-Weiss Essen: Bei Zugängen ist Geduld gefragt
Unter anderem wird aber ein neuer Assistent zum Trainer-Team stoßen, aufgestockt wird aber nicht, sondern nur umstrukturiert. Video-Analyst Fabio Audia wird den Verein auf eigenen Wunsch verlassen. Mit den Neuverpflichtungen werden sich die Fans gedulden müssen. Vinko Sapina (SC Verl) ist bislang der einzige Neuling. Lawrence Ennali (ausgeliehen von Hannover 96) wird den Verein bekanntlich verlassen.
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