Essen. Terodde ist bei RWE kein Thema? So einfach ist es nicht. Es gibt Gründe, warum das passen könnte. Und Gründe, warum noch Zurückhaltung herrscht.
Die Felsbrocken, die den RWE-Verantwortlichen am vergangenen Sonntag nach dem Abpfiff in Oldenburg von der Seele plumpsten, die waren in der ganzen Stadt zu hören. Rot-Weiss Essen bleibt auch in der kommenden Saison drittklassig, und endlich endlich können die Planungen fürs neue Team finalisiert werden. Die Fans warten ungeduldig auf die ersten Namen. Inzwischen ist eine halbe Woche vergangen - und noch nichts ist passiert.
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Ein Name, der immer wieder an der Hafenstraße die Runde macht, ist einfach nicht auszuradieren: Simon Terodde! Der Schalker Torjäger, noch in Diensten der Knappen, traf noch beim letzten Heimspiel gegen Frankfurt, handelte sich dabei aber eine Gelbsperre ein und wird beim Saisonfinale in Leipzig den Schalkern fehlen.
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Beim Namen Terodde schlucken allerdings auch die Insider, weiß man beim 35-Jährigen auch um sein siebenstelliges Gehalt in Gelsenkirchen, da müssten sich die Rot-Weissen schon mächtig aus dem Fenster lehnen, um finanziell mithalten zu können. Wie jetzt allerdings die Aachener Zeitung verlauten ließ, habe sogar die Alemannia als Regionalligist – und als Ex-Insolvent nicht gerade auf Rosen gebettet – bei Terodde angeklopft und nach den beruflichen Perspektiven gefragt. Allerdings eine Abfuhr erhalten.
Alemannia Aachen erhielt eine Abfuhr
Da sollte RWE mit seinen Möglichkeiten durchaus wettbewerbsfähig sein. Was spräche für einen Deal? Nun, dem 35-jährigen sollen die Angebote nicht gerade ins Haus flattern, außerdem soll der Wahl-Kölner verkündet haben, unbedingt in NRW bleiben zu wollen. Am Ende seiner Laufbahn müsste er bei einem Wechsel in die Dritte Liga natürlich erhebliche Abstriche in Kauf nehmen. Die Rot-Weissen im Gegenzug könnten ihn dafür mit einem Zwei-Jahresvetrag locken, was dem Begehrten Planungssicherheit in seinem Fußballer-Herbst geben würde.
Beraterszene weiß von Kontakten zu RWE
In der Beraterszene, die „hundert Prozent wissen, dass der Name bei RWE ein Thema ist“, wird ebenfalls spekuliert, warum man die Sache vorerst noch unter Verschluss halten könnte: Den Schalkern drohen nach jetzigem Stand noch Relegationsspiele um den Verbleib in der Bundesliga, da würde der Stürmer noch gebraucht. Und bei RWE konzentriert man sich ganz auf den Saisonhöhepunkt nächste Woche, das Niederrhein-Pokalfinale gegen RWO. RWE-Aufsichtsratschef Andre Helf bestätigte auf Nachfrage zumindest, dass man sich bei gewissen Namen noch in Zurückhaltung übe, da die Spieler bei ihren Vereinen noch vor wichtigen Aufgaben stünden. Da wäre Unruhe kontraproduktiv, zumal ein Wechsel von Blau-Weiß zu Rot-Weiss nicht ganz geräuschlos ist.
Sportlich würde er nach der Ausmusterung von Sturmlegende Simon Engelmann genau ins Anforderungsprofil der RWE-Verantwortlichen passen. Endlich ein Stürmer, der weiß, wo das Tor steht, und eine perfekte Ergänzung zu Stoßstürmer Ron Berlinski. Mit Marius Bülter bildet Terodde zur Zeit ein ähnliches Sturmduo auf Schalke. Und Flügelspieler wie Isaiah Young und Lawrence Ennali könnten sich endlich wieder um ihre ureigenste Aufgabe kümmern: Einen Mittelstürmer mit Flanken zu füttern. Und nach den ersten drei Toren wäre die blau-weiße Antipathie in der Westkurve wohl auch zu den Akten gelegt.
Uhligs Stellungnahme bei Sport1 ließ Spielraum
Anfang des Monats, beim Besuch Teroddes an der Hafenstraße beim RWE-Spiel gegen Mannheim – offiziell auf Verwandtschaftsbesuch – flammte das Gerücht schon mal auf. Sogar der Privatsender „Sport1“ nahm sich des Themas an und bekam vom RWE-Vorsitzenden folgendes Statement: „Der Name Simon Terodde wird aktuell von verschiedenen Medien auch im Zusammenhang mit RWE gehandelt. Man muss sagen, dass einen das fast schon ein Stück weit ehrt“, meinte Uhlig ein bisschen ironisch.
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Und weiter: „Simon ist eine Maschine, ein Top-Stürmer, der ab Sommer sicherlich noch auf hohem Niveau weiterspielen kann und will. Und ich glaube, dass es ganz viele Mannschaften gibt, denen er weiterhelfen würde. Mehr gibt’s von unserer Seite aus dazu nicht zu sagen. Wir konzentrieren uns nur auf unsere Hausaufgabe, den Klassenerhalt in der 3. Liga zu sichern.“
Letzteres wäre nun geschafft. Im Übrigen: Ein Dementi klingt aber ganz anders!
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