Wiesbaden. Rot-Weiss Essen verliert sein Auswärtsspiel beim SV Wehen Wiesbaden mit 1:3 (0:1). RWE leistet sich hinten zu viele Fehler. Ein Kommentar.

Fehlende Cleverness, mangelnde Konsequenz: Es war nicht das erste Mal in dieser Saison, dass Christoph Dabrowski diese Worte wählte, während er eine Niederlage seiner Mannschaft analysierte. Rot-Weiss Essen hielt auch beim SV Wehen Wiesbaden gut mit, aber das reichte letztlich nicht, um Zähler mit ins Ruhrgebiet zu nehmen. RWE verlor 1:3.

Rot-Weiss Essen ab sofort die Schießbude der 3. Liga

Zwei Aspekte dürften dem Aufsteiger besonders wehtun: Er bleibt ohne Auswärtssieg und ist ab sofort die Schießbude der Liga. 20 Gegentore hat RWE inzwischen kassiert, das ist der höchste Wert der Liga. Macht im Schnitt: zwei Gegentore pro Spiel – das sind schlicht zu viele.

Klar, neun dieser 20 Treffer kassierte Rot-Weiss gegen Elversberg (1:5) und Viktoria Köln (1:4), in vielen darauffolgenden Spielen stand die Essener Abwehr deutlich sicherer. Bei Wehen Wiesbaden aber waren Gegentore vermeidbar.

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Björn Rother, der als Sechser eines seiner besten Partien bei RWE zeigte und Zweikampfstärke bewies, musste in der 67. Minute vom Platz herunter, für ihn kam Daniel Heber. Der sortierte sich in die Innenverteidigung ein – Dabrowski stellte von einer Viererkette auf eine Dreier- respektive Fünferkette um. Er wollte der Wiesbadener „Wucht und Power“ in der Offensive einen weiteren Verteidiger entgegensetzen, sagte er Trainer nach der Partie.

Sein Schachzug ging überhaupt nicht auf. Die Essener agierten fortan passiv, machten Fehler, die Griffigkeit ging verloren. Es dauerte nur wenige Minuten, bis Wiesbaden 3:1 führte. Die Niederlage geht auf die Kappe der Mannschaft, die sich in dieser Phase Unkonzentriertheiten leistete, aber zu einem gewichtigen Anteil auch auf die des Trainers, der sein Team durch die Umstellung aus dem Tritt brachte.

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Nur wenn die Essener über 90 Minuten konzentriert bleiben, werden sie auch auswärts Punkte holen. Und Erfolgserlebnisse in der Fremde, die braucht es, um in der dritten Liga zu bleiben. Das weiß auch Christoph Dabrowski.

Wehen Wiesbaden bestraft Fehler von Rot-Weiss Essen

Immerhin hat seine Mannschaft schon am nächsten Sonntag die nächste Chance in der Fremde, es geht zur U23 des SC Freiburg. Um dort Zählbares zu holen, sollte sich RWE den SV Wehen zum Vorbild nehmen. Denn die Truppe von Markus Kauczinski zeigte in der entscheidenden Phase des Spiels gegen RWE nämlich genau das Gegenteil dessen, was Dabrowski bei seinen Mannen kritisierte: Der SVWW spielte cleveren Fußball und bestrafte kleinste Fehler mit eiskalter Konsequenz.