Essen. Das Essener Unternehmen Harfid meldet an diesem Freitag Insolvenz an. Die Partner Rot-Weiss Essen und Schalke 04 äußern sich zu den Problemen.

Aufgrund erheblicher finanzieller Schwierigkeiten bangt das Essener Bauunternehmen Harfid GmbH mit rund 300 Beschäftigten um seine Zukunft. Harfid hat beim Amtsgericht Essen ein Insolvenzverfahren beantragt, um sich neu aufzustellen.

Für Sorgenfalten sorgt diese Entwicklung auch bei Bundesligist Schalke 04 und Drittligist Rot-Weiss Essen. Beide Revierklubs werden von Harfid finanziell unterstützt. Auf Schalke ist das Unternehmen als Ärmelpartner eingestiegen, an der Hafenstraße sogar als Hauptsponsor. Der Vertrag mit Schalke läuft zwar über fünf Jahre, aber im Falle einer Insolvenz müsste Harfid seine vertraglichen Verpflichtungen gegenüber Schalke 04 nicht mehr erfüllen.

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Schalke: "GmbH nicht unser Vertragspartner"

Auf Nachfrage dieser Redaktion verweisen die Königsblauen auf die Tatsache, dass Harfid mit seiner Holding und nicht mit seiner GmbH Partner des FC Schalke 04 sei. "Die GmbH von Harfid, die heute offensichtlich Insolvenz angemeldet hat, ist nicht unser Vertragspartner. Der ist die Holding, die - soweit nachvollziehbar - nicht betroffen ist. Alles weitere sind Vertragsdetails, zu denen wir nichts sagen können", heißt es in einem Statement des Vereins.

Nach Informationen dieser Zeitung steht das Sponsoring in der jetzigen Form aber trotzdem auf dem Prüfstand, denn die Holding dürfte ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen werden, wenn kein Geld mehr von der GmbH fließen kann.

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Auch Rot-Weiss Essen bezieht sich in seiner Stellungnahme auf die Vertragssituation mit Harfid. "Wir müssen aus Sicht von RWE einmal formal festhalten, dass die Baugesellschaft von Harfid einen Insolvenzantrag gestellt hat, nicht aber die Holding, die wiederum unser Vertragspartner ist. Das bedeutet zunächst einmal, dass sich die Insolvenz nicht zwangsläufig direkt auf unser Vertragsverhältnis auswirkt. Welche mittelbaren Auswirkungen für uns entstehen könnten, können wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht absehen", betont der RWE-Vorsitzende Marcus Uhlig gegenüber dieser Redaktion.

Gleichwohl sei die Insolvenz der Harfid GmbH aus RWE-Sicht "natürlich keine positive Nachricht", wie Uhlig versichert. "Es ist auch klar, dass es kein hoffnungsstiftendes Signal ist, wenn von einer Insolvenz in einer Firmengruppe die Rede ist." Der Vorstandsvorsitzende des Drittliga-Aufsteigers kündigt Gespräche mit der Unternehmensleitung von Harfid an.

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Im Fanlager und Umfeld von Rot-Weiss Essen wurde nach Bekanntwerden der finanziellen Schieflage Harfids darüber diskutiert, welche Folgen ein Ende des Sponsorings für RWE hätte. Darauf hat Marcus Uhlig eine erste Antwort: "In einem worst-case-Szenario wäre der plötzliche Wegfall unseres Hauptsponsors ohne Zweifel ein schwerer, nach Lage der Dinge aber kein Existenz bedrohender Schlag. Wir können auf unsere sehr breite und ausgewogene Sponsorenschaft bauen und sind nicht in einer ungesunden Art und Weise von einem Partner abhängig", sagt der RWE-Boss und fügt hinzu: "Heute denken wir nicht nur an Rot-Weiss Essen, sondern auch an das betroffene Unternehmen und die Mitarbeiter vor Ort. Wir drücken der Geschäftsführung für die angestrebte Restrukturierung die Daumen.“

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