Bayreuth. Rot-Weiss Essen wartet in der 3. Liga weiter auf den ersten Sieg. Nach dem 1:1 bei der SpVgg Bayreuth stürzte der Klub ans Tabellenende.

Fußball-Drittligist Rot-Weiss Essen hamstert sich die Punkte mühsam zusammen, kommt aber nicht wirklich vom Fleck. Das 1:1 (0:1) im Aufsteigerduell bei der SpVgg Bayreuth war nicht das, was sich das Team von Trainer Christoph Dabrowski vor der weiten Fahrt in die Festspielstadt vorgenommen hatte. Im Gegenteil, RWE ist wieder Schlusslicht.

Überraschung beim Blick auf den Mannschaftsbogen: Im Tor stand Felix Wienand - Stammkeeper Jakob Golz war nichtmals im Kader! Aufklärung des Trainers kurz vor Anpfiff: Golz hatte über Nacht ein Hexenschuss ereilt, konnte gar nicht mitwirken. Ansonsten gab es keine Überraschung zum Vorsamstag, Neuzugang Clemens Fandrich nahm vorerst auf der Bank Platz.

Erneut kassiert Rot-Weiss Essen einen früheren Rückstand

Sehr optimistisch waren die Essener nach Bayern gereist, die Fehler der Anfangsphase wollte man in den Griff bekommen haben, die individuellen Fehler abgestellt. Schon nach zwei Minuten war alles Makulatur: Felix Herzenbruch wusste sich kurz hinter dem Mittelkreis nur durch ein Foul zu helfen: Freistoß. Der Ball wurde hoch vors Tor geschlagen, wieder Herzenbruch war im Kopfballduell mit Markus Ziereis nur zweiter Sieger: 0:1. Das ging ja gut los.

Auch interessant

Die Bayreuther, beschwingt durch diesen Start, legten nach: Diesmal kam Alexander Nollenberger frei zum Kopfball, doch Wienand parierte aus kurzer Distanz sensationell. Dennoch: Dass, was Rot-Weiss in der Defensive abliefert, ist nicht drittligareif.

Ennali und Kefkir kurbeln für Rot-Weiss Essen an

Doch damit hatten die Bayreuther ihr Pulver erst einmal verschossen, nun kam Rot-Weiss. Immer wieder kurbelten Lawrence Ennali und der auffällige Oguzhan Kefkir an seinem 31. Geburtstag auf der rechten Seite das Angriffsspiel an. Eine schöne Aktion über die beiden schloss um ein Haar Simon Engelmann ab (21.), bei der folgenden Engelmann-Hereingabe verpasste Isi Young um einen Schritt.

Eine Minute später musste der Ausgleich fallen: Wieder gab Kefkir die Flanke, Felix Bastians nahm aus drei Metern ab, doch Torhüter Sebastian Kolbe drehte das Ding irgendwie um den Pfosten. Es ging weiter mit Essener Chancen: Engelmanns Schuss wurde abgeblockt, und als er mal frei zur Drehung kam und in die Maschen traf (31.) war es Abseits.

Eisfeld muss verletzt raus

Die Gastgeber rafften sich erst in den letzten Minuten der ersten Hälfte wieder zu gefährlichen Kontern auf. Im Mittelfeld musste inzwischen Thomas Eisfeld nach einem Pressschlag mit dick verbundenem Knie passen, für ihn kam dann doch Neuzugang Fandrich. Da hätte es fast aber schon 0:2 gestanden: Moritz Römling schickte einen Querschläger hoch in den eigenen Strafraum, doch die Kopfball-Bogenlampe von Nollenberger klatschte an den Pfosten (37.). Und bei einer Flanke von Ziereis verpasste Torjäger Stefan Maderer - Bastians gab ihm zu viel Raum - ganz knapp.

Lesen Sie auch: Rot-Weiss Essen: Götze-Bruder soll an die Hafenstraße wechseln

Fast mit dem Halbzeitpfiff setzte Niklas Tarnat einen Freistoß knapp neben den Pfosten. Der Ausgleich zur Halbzeit wäre verdient gewesen. Nach dem Wechsel arbeitete das Team von Christoph Dabrowski unverdrossen weiter am Ausgleich. Die SpVgg empfing die Gäste teilweise mit einer Sechserkette, war erst einmal nur auf Verteidigung des knappen Vorsprungs aus.

Young erzielt den erlösenden Ausgleich

Das ging nicht mehr lange gut. Nachdem der starke Kefkir (52.) nur knapp aus 18 Metern drüber zielte und Ennali nach einem Engelmann-Lupfer im Strafraum den Kopfball aus drei Metern nicht richtig traf (54.) war es zwei Minuten später passiert: Einwurf Kefkir, über die Kopfball-Vorlagen von Heber und Engelmann fiel die Kugel Young vor die Füße - und der nagelte sie unhaltbar unter die Latte: 1:1, längst verdient.

Auch interessant

Das Spiel wurde nun wieder ausgeglichener, weil auch die Bayreuther nun mehr für die Offensive taten, hierdurch ergaben sich Konterchancen für Rot-Weiss. Nach 69 Minuten fast die Gästeführung: Ennali passte in den Lauf von Engelmann, der aus spitzem Winkel den langen Pfosten nur hauchdünn verfehlte (69.).

Römling sieht die Ampelkarte

Dennoch gingen die Essener auch in der Schlussphase mehr auf Sieg. Und nach 84 Minuten hätte der Dreier eingetütet werden können: Nachdem Römling das Kopfballduell im Spvg-Strafraum gewann, fiel er Engelmann vor die Füße, dessen scharfe Hereingabe den eingewechselten Berlinski nur hinter dem Rücken erreichte. Chance verpasst. Und eine Minute später war RWE sogar noch dezimiert: Römling prallte der Ball nach vorne, dann traf er beim Abwehrversuch auch noch Götz - Gelb-Rot! In der Nachspielzeit ließ Berlinski aus der Drehung noch die Chance auf den Lucky Punch liegen.

Der Fußballnachmittag für Rot-Weiss hörte ähnlich unglücklich auf wie er begonnen hatte.

Spvg Bayreuth – Rot-Weiss Essen 1:1 (1:0)

RWE: Wienand, Römling, Herzenbruch, Heber, Bastians, Kefkir (82. Harenbrock), Tarnat, Eisfeld (41. Fandrich), Ennali (82. Berlinski), Engelmann (87. Alonso), Young.

Tore: 1:0 Ziereis (2.), 1:1 Young (56.)

Bes. Vork: Gelb-Rot für Römling (86.), wiederholtes Foulspiel.

Zuschauer: 3.920

SpVgg Bayreuth gegen Rot-Weiss Essen: Das Spiel im Live-Ticker zum Nachlesen

SpVgg Bayreuth - RWE