Essen. Mit 1:5 unterlag Rot-Weiss Essen am ersten Spieltag der 3. Liga gegen Elversberg. RWE wurde vom Mit-Aufsteiger vorgeführt. Das sagt der Kapitän.

Das war deutlich. Drittliga-Neuling Rot-Weiss Essen hat sich einen klassischen Fehlstart erlaubt. Und nicht nur das. Die Essener wurden vor knapp 16.500 Zuschauern an der Hafenstraße in der ersten halben Stunde regelrecht vorgeführt vom Mitaufsteiger SV Elversberg, mit dem man sich vor Anpfiff der Parte auf Augenhöhe wähnte.

RWE-Defensive in dieser Form nicht drittligatauglich

Der Auftakt wurde zum Debakel für die Rot-Weissen. Nach nicht einmal einer halben Stunde stand es 1:4, am Ende sogar 1:5. Rot-Weiss kassierte schon nach sechs Minuten das 0:1 durch Jean Koffi und ließ sich danach drei weitere Male innerhalb kurzer übertölpeln durch Koffi und zweimal durch Schnellbacher (23./26.). Die Defensive der Rot-Weissen? In der Form absolut nicht drittligatauglich.

Und Kapitän Daniel Heber mittendrin und auf dem gleichen unterirdischen Niveau wie seine Nebenleute. Dem Kapitän, der in der Regionalliga mit seiner Zuverlässigkeit und Zweikampfstärke stets als einer der besten Innenverteidiger gelobt wurde, fiel es schwer, die richtigen Worte zu finden. Schönreden konnte man diese 90 Minuten ohnehin nicht. „Wir haben die Zweikämpfe nicht angenommen, sind immer einen Schritt zu spät gekommen und haben zu einfache Gegentore kassiert.“

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Und als könnte er es selbst nicht so recht verstehen: „Wir müssen uns das erst einmal in der Videoanalyse ansehen, wie wir gestanden haben.“ Es ist ja nicht so, als wäre RWE von der offensiv, aggressiven Gangart des Gegners überrascht worden. „Wir wissen, wie Elversberg auftritt, wie spielstark sie sind, aber wir haben einfach keinen Zugriff bekommen. Wir hatten nicht die richtigen Mittel.“

Ausgerechnet der Defensive, dem Mannschaftsteil, der im Vergleich zur Vorsaison nahezu unverändert geblieben ist - nur Björn Rother ist in der Zentrale dazugekommen - fehlten Abstimmung, Aggressivität und Physis. Dabei war gerade die körperliche Robustheit ein großes Thema, als man zuvor den Charakter der 3. Liga erläutert hatte.

Bezeichnend war an diesem Tag die Szene beim Elfmeter für Rot-Weiss. Cedric Harenbrock scheiterte vom Punkt an Torhüter Nicolas Kristof (8.) und sein Nachschuss war so unentschlossen und lasch wie manche Abwehraktion der Essener. Statt 1:1 hieß es im Gegenzug 0:2.

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Heber wollte diesen einen, ersten Auftritt der Saison allerdings nicht überbewerten und erinnerte an das schmähliche 1:4 an gleicher Stelle gegen den SV Straelen in der Vorsaison. „Das war auch nicht so schön, aber es ist trotzdem noch eine gute Saison für uns geworden. Durch ein Spiel sollten wir uns nicht verrückt machen lassen. Wir können es jetzt sowieso nicht mehr ändern und müssen nach vorn gucken.“

Rot-Weiss Essen: Der MSV Duisburg wartet am 2.Spieltag

Am zweiten Spieltag in zwei Wochen steigt dann das Revierderby beim MSV Duisburg, der zum Auftakt mit 0:1 beim VfL Osnabrück verlor. Besonderen Druck spüre er deshalb nicht, sagte Heber. „In Osnabrück haben sie tief verteidigt, mal sehen, wie sie es gegen uns machen.“ Und es klang wie ein Appell des Essener Capitano an die Fans, als er sagte: „Wir spielen in einer anderen Liga, gegen bessere Gegner, da müssen wir auch Geduld mitbringen.“