Essen. Rot-Weiss Essen geht zum Auftakt mit 1:5 gegen die SV Elversberg unter. Das Team enttäuscht, hat aber noch Kredit verdient. Ein Kommentar.
Mein lieber Mann, das war krass, das muss Rot-Weiss Essen erst einmal verdauen. Euphorisiert vom Aufstieg in die Dritte Liga und voller Vorfreude auf eine Saison zum Genießen mit vielen klangvollen Klubs pilgerten die RWE-Fans zur Hafenstraße - gut gelaunt und optimistisch. Warum auch nicht: Der erste Gegner ist schließlich selbst Neuling, mit dem man sich zurecht auf Augenhöhe wähnen darf - mindestens.
Elversberg führt Rot-Weiss Essen vor
Umso fassungsloser waren die Rot-Weissen nach einer halben Stunde, als sie mit 1:4 hinten lagen. Die „ELV“ präsentierte sich kompakt und spielerisch stark, auch, weil RWE sie mit übertriebener Gastfreundlichkeit gewähren ließ. Mit gnadenloser Effizienz führte Elversberg den Gegner vor und stellte ihn bloß.
Bei den Gästen lief‘s rund, fast jeder Schuss ein Treffer. Bei Rot-Weiss dagegen ging so gut wie nichts. Soll vorkommen. Diese Leistung war nicht drittligareif, das steht fest, aber ein Urteil über das wahre Leistungsvermögen der Rot-Weissen wäre jetzt absurd. Für Zweifel oder ein erstes Fazit braucht es dann doch schon noch ein paar Auftritte mehr.
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Die Gegentore fielen so leicht und locker, dass einem angst und bange wurde. Es hätte noch schlimmer kommen können. Die Essener Defensive, ausgerechnete der eingespielte Mannschaftsteil mit bewährten Kräften, wirkte überfordert, verteidigte naiv. Die Offensive harmlos. Der gesamte Auftritt erschreckend schwach.
Oft genug hatte Trainer Christoph Dabrowski darauf hingewiesen, dass weniger das spielerische Niveau den Unterschied zur 4. Liga ausmache, sondern mehr Physis, Aggressivität und Intensität. Von alledem war gegen Elversberg nicht viel zu sehen. Stellt sich die Frage nach dem warum. Es muss sich definitiv bis zum Revierderby ändern, denn Duisburg kennt das Geschäft sehr genau.
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Gleichwohl muss Rot-Weiss Essen wieder verlieren lernen. Die Zeiten als Liga-Favorit sind vorbei. Und RWE muss unbedingt aus der verpatzten Premiere lernen. Dass die Entwicklung der Mannschaft andauert, wie es Dabrowski formuliert, kann man da nur hoffen.
Personelle Konsequenzen liegen ebenfalls nah, dafür ist der Kader ausgelegt und groß genug. Und Dabrowskis Aufgabe ist es, die richtige Mischung und Balance zu finden.
Rot-Weiss Essen: Mannschaft hat Kredit verdient
Vielleicht kann diese bittere Pleite ja hilfreich sein. Der berühmte Schuss vor den Bug hätte nicht früher kommen können. Es war das erste von 38 Spielen. In jedem Fall ist aber Geduld gefordert, jetzt bloß keine Panik. Die Mannschaft hat Kredit verdient. Und sage jetzt bloß niemand hasenherzig: Wenn wir gegen Elversberg nicht gewinnen, gegen wen denn dann?