Essen. Am vorletzten Spieltag hat sich Rot-Weiss Essen wieder in die Pole-Position gebracht. Was die Essener nach turbulenter Woche beherzigen müssen.

Die Fans von Rot-Weiss Essen jubelten in Lotte, als wäre der Aufstieg bereits perfekt. Keine Spur mehr von Tristesse. RWE hat es an der Tabellenspitze wieder in der Hand, weil Rivale Münster eine Schwäche gezeigt hat. Nun braucht man nur noch die Brust nach vorn zu schieben und das Zielband zerreißen.

Wenn man jetzt noch scheitern sollte, dann kann man nur salopp feststellen: selbst schuld. Wie immer, denn natürlich haben sich die Essener auch selbst in diesen nervenzehrenden Saisonendspurt manövriert. Das Heimspiel gegen harmlose Gladbacher (1:1) ist nur ein Beispiel. Aber es läuft halt selten nach Plan. Münster kam nur zu einem 0:0 gegen bravourös kämpfende Wiedenbrücker, RWE siegte unerwartet deutlich gegen Rödinghauser, die sich selbst über ihren zum Teil schwachen Auftritt ärgerten. Wozu RWE zweifelsohne auch einen Großteil beigetragen hat.

https://www.waz.de/sport/fussball/rwe/das-beste-gefuehl-rot-weiss-essen-hat-es-wieder-in-der-hand-id235282623.html

Rot-Weiss Essen hat eine turbulente Woche hinter sich

Die vergangen Woche an der Hafenstraße war turbulent. Die böse Pleite im Halbfinale des Niederrheinpokals und zwei Tage später die Freistellung von Trainer Christian Neidhart. Man musste am Samstag in Lotte an ihn denken, nicht nur, weil er gleich am Lotter Stadion wohnt. Steigt RWE auf, ist es auch sein Verdienst. Man wollte etwas gemeinsam aufbauen, langfristig, doch das Tagesgeschäft ist da gnadenlos.

Der Wechsel auf der Trainerbank wurde natürlich nicht spontan entschieden. Nach den letzten Wochen sei die unbedingte Überzeugung geschwunden, dass man mit Neidhart das Ziel noch erreichen könne, heißt es. Da hätte das schmähliche 1:1 gegen Gladbach II eher Anlass gegeben. Und das war nun die gewünschte Reaktion der Mannschaft. Wirklich?

Routinier sieht das Gesamtbild und die Schwächen

„Man muss das ganze Bild sehen, es war ja nicht so, dass wir in den letzten drei Liga-Spiele katastrophal gespielt haben. Die haben wir auch überzeugend gewonnen“, sagt Routinier Thomas Eisfeld. Der Auftritt gegen Lippstadt war stark, in Lotte war‘s insgesamt gut, gegen Wegberg-Beeck gab es aber wieder diese unerklärlichen Schwächephasen. Die zeigte RWE auch gegen Rödinghausen, was in der Jubelorgie untergeht. Der Gegner war in Hälfte zwei am Drücker und hätte gut und gerne ein, zwei Tore machen können.

https://www.waz.de/sport/fussball/rwe/rwe-regisseur-eisfeld-wir-sind-kurz-vor-der-ziellinie-id235279999.html

Aber so liegen sich die Fans in den Armen, die Verantwortlichen und Spieler halten sich dezent zurück. Klar, die Ausgangslage vor dem Finale gegen Ahlen ist sehr gut. „Wir haben aber noch nichts erreicht“, bringt es Eisfeld auf den Punkt. Es ist ein Elfmeter fürs Glück.

Hier gibt es alle News zu Rot-Weiss Essen.