Aachen. In Aachen hat Rot-Weiss Essen wiederholt nach bärenstarker Anfangsphase den Faden verloren. Eisfelds Fazit enthält eine Menge Schwachpunkte.

Im Titelrennen der Fußball-Regionalliga hat sich Preußen Münster mit dem 2:0-Sieg beim FC Schalke 04 II einen weiteren kleinen Vorteil erarbeitet, denn Rot-Weiss Essen kam bei Alemannia Aachen trotz einer bärenstarken ersten halben Stunde und einer hochverdienten 1:0-Führung durch Cedric Harenbrock (20.) nicht über ein letztlich enttäuschendes 1:1 hinaus.

Zwei Punkte und drei Tore Vorsprung haben die Preußen nun auf den Zweitplatzierten von der Hafenstraße, sechs Spiele stehen noch aus. Das ist nicht viel, aber viel kann da trotzdem noch passieren. Und RWE-Trainer Christian Neidhart versicherte auch direkt nach Spielschluss: „Wir bleiben dran. Die Jungs werden sich ganz sicher nicht hängen lassen.“ Alles andere wäre auch fatal.

Enttäuschung bei Rot-Weiss Essen nach 1:1 in Aachen riesig

Thomas Eisfeld, der zweitligaerfahrene Routinier, kennt natürlich diese Situation, in denen sich kontinuierlich Druck aufbaut. „Es ist extrem bitter, wir sind alle sehr enttäuscht“, sagte er. „Wir sind richtig, richtig gut ins Spiel gekommen und hatten sehr gute 30 Minuten. Dann haben wir ein bisschen den Faden verloren.“ Die eingeforderte Lockerheit und Leichtfüßigkeit, plötzlich schien alles verflogen. Plötzlich hatte Aachen Chancen, die Keeper Jakob Golz überragend zunichte machte.

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In der Halbzeitpause wollten sich die Rot-Weissen noch einmal sammeln und auf dem Tivoli an die furiosen Anfangsminuten anknüpfen. Doch das Gegenteil passierte. Gastgeber Aachen kam angetrieben von den 7500 Fans, die gemeinsam mit den 2500 Anhängern aus Essen eine tolle Kulisse boten, immer besser in die Partie. Marcel Damaschek erzielte mit einem platzierten Flachschuss ins lange Eck relativ schnell das 1:1 (52.).

Rios Alonso (re.), Abwehrmann von Rot-Weiss Essen, zeigt sich nach 1:1 in Aachen selbstkritisch (li., Ergün Yildiz).
Rios Alonso (re.), Abwehrmann von Rot-Weiss Essen, zeigt sich nach 1:1 in Aachen selbstkritisch (li., Ergün Yildiz). © Thorsten Tillmann

Ausgleich der Aachener war schließlich verdient

„Die zweite Halbzeit war alles andere als gut“, räumte Thomas Eisfeld ein. „Wir hatten keinen Zugriff mehr, bekamen keine zweiten Bälle mehr, kein Pressing, keinen vernünftigen Spielaufbau. Wir haben uns kaum noch Torchancen herausgespielt. Das Tor für Alemannia Aachen fällt dann auch verdient.“ Es resultierte aus einem unnötigen Ballverlust im Mittelfeld, wie Abwehrmann Rios Alonso selbstkritisch anmerkte: „So was darf im Zentrum nicht passieren. Auch wenn wir auf das zweite Tor gehen wollten, dürfen wir die Defensive nicht vernachlässigen.“

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Eines ist Thomas Eisfeld in seiner relativ kurzen Zeit in Essen auch schon aufgefallen. „Wir mussten anfangs 3:0, 4:0 führen. Und dann kippt plötzlich das Spiel. Das ist uns, meiner Meinung nach, jetzt schon zu oft passiert.“ Fortuna Köln und RWO (beide 1:1) lassen grüßen. „Das darf uns einfach nicht passieren. Daran müssen wir arbeiten, dass wir ein Spiel auch 90 Minuten lang beherrschen. Wir haben die Qualität dafür.“ Und ganz entscheidend: „Wir müssen daraus lernen und es besser machen.“

Die Zeit, sie drängt, der Druck auf den Jäger wächst: „Klar, es wird eng“, weiß auch Thomas Eisfeld, „aber es ist noch nichts passiert heute. Alle sechs Spiele sind noch Endspiele.“

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