Essen. Rot-Weiss Essen will nicht dem launischen April zum Opfer fallen. Auf das Neidhart-Team warten in diesem Monat sieben Meisterschaftsspiele.

„April, April - der macht, was er will“, heißt eine dieser Bauernweisheiten. Hoffentlich nicht mit Rot-Weiss Essen. Denn das Team hat in diesem launischen Monat acht Partien vor der Brust, sieben davon in der Liga. Gleich am heutigen Freitag geht es los mit der ambitionierten U21 des 1. FC Köln (19.30, Stadion an der Hafenstraße).

Rot-Weiss Essen: Dienstag schon bei RW Oberhausen

Da soll es nicht gleich mit einem Aprilscherz beginnen. Dann geht es Schlag auf Schlag weiter: Dienstag schon bei Rot-Weiß Oberhausen, Sonntag auf dem Tivoli bei Alemannia Aachen - es gibt leichtere Auswärtsfahrten. Aber nun gilt die Konzentration bei RWE erst einmal den kleinen Geißböcken. Und das wird schwer genug. Im Hinspiel ließen die Essener zwei Punkte liegen. Nach 1:0-Führung vergab Torjäger Simon Engelmann die große Chance zum 2:0 vom Punkt - die weitere rot-weisse Elfmetermisere ist mittlerweile berüchtigt. So musste man sich am Ende mit einem 1:1 begnügen, was der Profi Tim Lemperle maßgeblich einleitete.

Sein Einsatz im Rückspiel dürfte fraglich sein, da die Erste parallel im Einsatz bei Union Berlin ist und Lemperle zuletzt in der Bundesliga gebraucht wurde. Aber sicher sein darf man sich bei RWE nie: „Gegen uns ist es ja üblich, dass diese Mannschaften gerne in Bestbesetzung auflaufen, aber wir sind für alle Fälle gewappnet“, so RWE-Coach Christian Neidhart, der ansonsten nicht über die Aufstellung der Kölner spekulieren möchte.

Trainer Ende verlässt Fort. Köln

Viel lieber hält sich Neidhart an Fakten, und die waren gerade im Pokalspiel unter der Woche gegen Schonnebeck (3:0) erfreulich: „Das kannte ich bisher noch nicht, dass man eine ganze Elf austauschen kann und dennoch problemlos ins Halbfinale einzieht. Das spricht für unsere U19.“

Aus der sich der eine oder andere mittlerweile als Alternative herauskristallisiert. Einer der Gewinner von Dienstagabend dürfte der erst 18-jährige Linksverteidiger Nico Haiduk sein, der seine Sache laut Trainer „ordentlich machte“. Da auf der linken Position Felix Bastians (Hüftbeugerprobleme), der in Wiedenbrück nach 30 Minuten passen musste, auch für das Freitagspiel noch fraglich ist, könnte das U19-Talent schon gegen Köln für alle Fälle im Kader sein. Bisher kein Problem, kollidierten die Spiele der ersten Mannschaft und der U19 noch nicht miteinander. Aber, auch das sagt Neidhart: „Unsere Ziele gehen vor, aber wir werden wohl nicht in Bedrängnis kommen.“

Ende mit Ende: Die Wege von Trainer Alexander Ende (rechts), hier mit Jannik Löhden, und Fortuna Köln trennen sich zum Saisonende
Ende mit Ende: Die Wege von Trainer Alexander Ende (rechts), hier mit Jannik Löhden, und Fortuna Köln trennen sich zum Saisonende © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Mit dem 1. FC Köln steht eine echte Aufgabe vor der Tür. Neidhart spricht von ihnen mit Hochachtung: „Das ist eine Top-Zweitmannschaft mit guter Spielanlage. Sie spielen ähnlich wie Fortuna Köln mit einer Raute im Mittelfeld, haben große fußballerische Qualität. Die Spiele gegen sie waren immer sehr eng, sie spielen auch sehr hart, das wird eine ganz schwere Nuss.“

Nun ist es wieder ein Dreikampf an der Spitze

Die es zu knacken gilt, will man im Dreikampf an der Spitze nicht entscheidend an Boden verlieren. Denn aus dem vermeintlichen Duell mit Münster scheint nun wieder ein Dreikampf geworden zu sein, weil Fortuna Köln unter der Woche seine Pflicht in Ahlen (1:0) erfüllte und nun wieder in Tuchfühlung zum Duo gegangen ist. Bleibt allerdings abzuwarten, wie sich die Nachricht auswirkt, dass sich die Wege von Trainer Alexander Ende und der Kölner am Saisonende trennen werden. In ähnlichen Fällen hat sich das selten positiv auf den Mannschaftsgeist ausgewirkt.

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