Dem Kolumnisten kommt RWE wie ein vom Leben gezeichneter Straßenköter vor, der sich mit letzter Kraft in sein neues Zuhause 3. Liga schleppt.
Ein altes hebräisches Sprichwort besagt: „Das meiste auf der Welt erledigt sich von selbst, wenn man genug Zeit verstreichen lässt“. Bezogen auf unseren RWE bedeutet es nicht viel anderes, als dass nun genug Zeit verstrichen ist, um den Aufstieg nun zu erledigen. Es gibt aber trotzdem und weiterhin überhaupt keine Garantie dafür, dass es dann auch so kommen wird. Dessen sollten wir uns immer bewusst sein. Der Weg aus der Regionalliga hinaus ist gepflastert von Pferden und Apotheken.
Starke Schieflage in Ahlen für RWE
Der Trip der vergangenen Tage durch Westfalen wurde mit starker Schieflage in Ahlen begonnen, konnte aber nach harter Arbeit und viel Glück in Wiedenbrück wieder gerade gerückt werden. Mit diesem Willen nach der Niederlage unter der Woche gegen die schlechte Laune anzugehen, nötigte Respekt ab. Alles somit weiter in eigener Hand. Konstruktive Kritik am sportlichen Auftreten besonders nach Ahlen gerechtfertigt, einige Kommentare unter der Gürtellinie einmal mehr peinlich und überflüssig. Das muss man doch selbst beim Tippen merken, was man da so verfasst. Da müsste der moralische Kompass dringend mal neu justiert werden!
- Erolind Krasniqi verzichtet für RWE auf Länderspielreise.
- RWE: Young erzielt Tor des Jahres.
- RWE: Tarnat hat sich als würdiger Grote-Ersatz erwiesen.
Vielleicht aber ist innerhalb der tabellarischen Darstellung unserer Liga die Spalte der bereits ausgetragenen Spiele auch einfach viel zu klein. Ich mag zwar weiterhin keine „schiefen Tabellen“, aber der Blick auf die ausgetragenen Spiele ist in diesen unsichereren Zeiten mittlerweile der erste, und danach erst folgen Punktestand und Torverhältnis. Die Magenschmerzen nach einem vergeigten Spiel werden dadurch nicht weniger, aber vieles relativiert sich dann doch in Sekundenschnelle.
RWE wird niemals einem sicheren Aufstieg entgegen schweben
Außerdem müsste uns nach allem, was wir mit unseren Roten schon erlebt und durchgemacht haben, eines klar sein: Rot-Weiss Essen wird niemals elfengleich locker und leicht mit großem Vorsprung oder schon Wochen vor Saisonende einem sicheren Aufstieg entgegen schweben. Unser RWE, so wie wir ihn kennen, wird das wie ein vom Leben gezeichneter und von Rückschlägen zerrupfter Straßenköter tun, der sich mit letzter Kraft in sein neues Zuhause 3. Liga schleppt, um dort dann nach langer Zeit endlich wieder richtig aufzublühen.
Schon am Freitagabend wieder bietet sich dazu die nächste Gelegenheit, wenn sich die jungen Geißböcke unter Flutlicht als Gäste an der Hafenstraße einfinden werden. Die Kölner sind mittlerweile auf dem sechsten Tabellenplatz angekommen und somit führend in der rheinischen Triade der Zweitvertretungen. Zudem wurde ein gewisser Verein und rot-weisser Magenbitter aus Ahlen vergangenen Samstag mit 6:1 von der Platte gefegt, während wir uns ja zeitgleich in Wiedenbrück bei der prompten Wiedergutmachung etwas schwerer getan haben.
Die mitspielenden Mannschaften wie 1. FC Köln liegt Rot-Weissen
Also da ist selbstredend höchste Aufmerksamkeit angesagt, aber glücklicherweise liegen uns zum einen ja mitspielende Mannschaften immer schon besser und zum anderen ist auch unser Stadionrasen noch weit davon entfernt, als Flipperautomat zweckentfremdet zu werden. Vielleicht gelingt es dem Trainerteam ja bis Freitag, unserer Mannschaft wieder etwas mehr an Leichtigkeit mit auf den Weg zu geben. Die Freude am Fußball spürbar und sichtbar werden lassen.
Und vielleicht kommen auch wir da draußen am Freitag ins Stadion, wie man Freitage halt so begeht: Die Arbeit wird abgeschüttelt, und das Wochenende lautstark eingeläutet. Dann klappt das auch mit der Rückeroberung der Tabellenspitze. Samstag regelt dann der Bonner SC für uns in Münster. Sofern dort gespielt werden kann. Wir wissen ja noch nicht, wie sich die Sonne zu Mars und Mond verhält und was das für den Rasen bedeutet.
Auch Niederrheinpokal hält RWE noch auf Trab
Neben der so wichtigen Liga gibt es ja noch den Niederrheinpokal, der RWE auf Trab hält. Dort konnten Dienstagabend im internen Stadtduell die flüggen Schwalben der Spvg Schonnebeck mit 3:0 bezwungen werden. Was mich in diesem Zusammenhang interessiert: Wenn ein Schonnebecker im Strafraum gefoult wird, ist das nicht direkt als Schwalbe zu werten?
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