Essen. Nächster Spielabbruch im Revier: Auch beim VfL Bochum sorgte ein Fan für einen Eklat. Dem Einspruch von Rot-Weiss Essen dürfte das nicht helfen.

Rot-Weiss Essen bleibt auf Kurs im Regionalliga-Aufstiegskampf. Und zumindest in der Nacht von Samstag auf Sonntag stimmt auch wieder das Tabellenbild aus Essener Sicht: Spitzenreiter ist nur der RWE.

Rot-Weiss Essen (sportlich) seit 25 Spielen unbesiegt

Die Rot-Weissen haben das erfüllt, was man von ihnen erwarten durfte und was auch ihrem eigenen Anspruch gerecht wird. Sie haben als Liga-Favorit den Vorletzten KFC Uerdingen mit 3:0 besiegt und ganz ohne großen Stress gepunktet. Nein, es war nicht wirklich schön, manchmal zäh und fehlerhaft, in einigen wenigen Szenen hatte Rot-Weiss sogar auch etwas Glück. aber unterm Strich war es ein souveräner Heimerfolg. Da gibt’s nichts zu meckern. Und die Fans dürfen weiter feiern. 25 Spiele sind ihre Jungs nun schon (auf dem Rasen) unbesiegt.

Der Erfolg gegen Uerdingen ist ein weiterer Schritt in Richtung Saisonziel, das RWE bislang konsequent und erfolgreich verfolgt. Die Mannschaft hat nicht nur individuelle Klasse, die am Samstag vor allem Torjäger Simon Engelmann verkörperte, sie funktioniert auch als Team. Und trotz allem bleiben sie an der Hafenstraße geerdet. Es kommen ja auch noch genug schwere Aufgaben.

Und irgendwie sieht sich Rot-Weiss noch immer als legitimer Tabellenführer. Das Urteil des Sportgerichts, das die drei Punkte nach dem Spielabbruch an der Hafenstraße Preußen Münster gutgeschrieben hat, ist ja auch noch nicht rechtskräftig. Die Essener gehen in die Berufung, weil sie es nicht einsehen, dass sie für die hirnlose Tat eines einzelnen Idioten büßen sollen.

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Und sie haben ja Recht, denn noch einmal: Verhindern lassen sich solche Vorfälle nicht. Der Erstligist VfL Bochum hat Ähnliches am Freitag erlebt. Ein voller Bierbecher - von der Tribüne geschleudert - traf den Schiedsrichter-Assistenten, woraufhin das Spiel gegen Borussia Mönchengladbach abgebrochen wurde.

VfL Bochum: Punkte dürften an Gladbach gehen

Ein Eklat, ein Skandal. So hörte es sich auch damals in Essen an. Und überhaupt, sämtlich Reaktionen klingen irgendwie identisch. Natürlich darf so etwas nicht passieren, und natürlich ist der Täter ebenso wenig Fan des VfL Bochum wie der Böllerwerfer ein Freund von Rot-Weiss Essen ist.

Direkt nach dem Vorfall in Bochum scheint es bereits Meinungen und Tendenzen zu geben, dass Gladbach (führte zum Zeitpunkt mit 2:0) die Punkte zugesprochen bekommen wird. Sollte es so kommen, steht zu befürchten, dass es in der Sache ganz sicher nicht von Vorteil sein wird für die Rot-Weissen.