Essen. Eklat in der Regionalliga: Das Topspiel zwischen RWE und Münster wurde abgebrochen. Darüber diskutieren wir in einer Sonderfolge fußball inside.

Rot-Weiss Essen steht unter Schock. Das Spitzenspiel in der Regionalliga West gegen Preußen Münster musste am Sonntag beim Stand von 1:1 nach 77 Minuten abgebrochen werden, da zwei Gästespieler von einem Feuerwerkskörper verletzt wurden. Geworfen wurde der Böller aus der Kurve der Essener. Der Schiedsrichter unterbrach das Spiel zunächst und schickte beide Teams in die Kabinen. 45 Minuten später stand fest, dass es nicht mehr weitergehen wird. Über diesen skandalösen Vorfall sprechen wir am Tag danach in einer Sonderfolge unseres Podcasts fußball inside.

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Moderator Timo Düngen diskutiert mit den beiden RWE-Experten Ralf Wilhelm und Martin Herms über den Spielabbruch an der Hafenstraße, der den Essenern bundesweit Negativschlagzeilen eingebracht hat.

Die Suche nach dem Böllerwerfer, der den Abbruch zu verantworten hat, läuft weiter. Der Verdacht gegen einen am Sonntag festgenommenen Mann bestätigte sich nicht. Dass der Täter noch nicht ermittelt wurde, ist ebenfalls schlecht für das RWE-Image, betont Martin Herms: "Es kann nicht sein, dass der Täter noch nicht gefasst wurde. Mehrere Personen im Fanblock müssen mitbekommen haben, dass der Böller gezündet und geworfen wurde. Diese Personen scheinen den Täter zu schützen. Anders ist es nicht zu erklären, dass die Polizei noch keinen Durchbruch erzielt hat."

Durch einen Böllerwurf wurden zwei Spieler verletzt. Das Topspiel Rot-Weiss Essen gegen Preußen Münster wurde abgebrochen.
Durch einen Böllerwurf wurden zwei Spieler verletzt. Das Topspiel Rot-Weiss Essen gegen Preußen Münster wurde abgebrochen. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Rot-Weiss Essen: "Wie unterlassene Hilfeleistung"

RWE-Reporter Ralf Wilhelm, der den Skandal am Sonntag live im Stadion an der Hafenstraße erlebt hat, ergänzt: "Das hat etwas von unterlassener Hilfeleistung in der Bahn. Wenn jemand körperlich angegangen wird, kann ich wegschauen oder mich einmischen. In dem Fall war die Menschenmasse im Block so groß, dass niemand Repressalien zu befürchten gehabt hätte. Die richtige Reaktion wäre gewesen, auf den Mann zu zeigen, ihn dem Sicherheitsdienst zu melden und ihm klar zu sagen: 'Du gehörst hier nicht hin.' Das ist leider nicht passiert und das lässt Raum für viele Spekulationen."

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Spekuliert wird nach dem Spielabbruch auch über die Folgen. Das Sportgericht muss nun entscheiden, wie es weitergeht. Erhält Preußen Münster die drei Punkte oder gibt es ein Wiederholungsspiel, das möglicherweise vor leeren Rängen ausgetragen wird? Wilhelm glaubt, dass es auf Letzteres hinausläuft: "Es könnte ein Wiederholungsspiel geben. Möglicherweise auf neutralem Boden, weil der Verein nur begrenzt zur Rechenschaft gezogen werden kann, wenn so etwas Verrücktes passiert."

Die komplette Sonderfolge zum Spielabbruch bei Rot-Weiss Essen gegen Preußen Münster können Sie hier hören.