Straelen. Rot-Weiss Essen geht als Erster in die Winterpause, siegte 1:0 in Straelen. Doch Gesprächsthema war Grotes Wechselwunsch. Was Neidhart sagt.

Nach der Führung folgte die Verwirrung: Wer hat denn nun das 1:0 für Rot-Weiss Essen erzielt, Felix Herzenbruch oder Simon Engelmann? Im offiziellen Spielbericht war schließlich vermerkt: Simon Engelmann. Sein Tor sollte reichen – RWE siegte beim SV Straelen mit 1:0 (1:0) und sicherte sich damit die Wintermeisterschaft in der Regionalliga West.

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Dabei gab es eine Personalie, die das Spielgeschehen auf dem Platz überschattete: Essens Kapitän Dennis Grote liebäugelt offenbar mit einem Wechsel zu Preußen Münster. Direkt nach der Partie wollte Trainer Christian Neidhart kaum etwas über seinen offenbar wechselwilligen Capitano sagen. Der Verein werde eine Stellungnahme herausgeben, so Neidhart. Die folgte kurz darauf, RWE bestätigte das Münsteraner Interesse – und zog Konsequenzen.

Rot-Weiss Essen lässt gute Möglichkeiten beim SV Straelen aus

Zurück zum 1:0-Sieg: Neidhart hatte vor der Partie „richtig Respekt“ vor dem Straelener Platz, der in der Regionalliga West nicht unbedingt den besten Ruf genießt. Doch dann erspielte sich RWE „wirklich viele gute Möglichkeiten“, vor allem über die Außen, so Neidhart. Ein paar Treffer und alles wäre „im Lot gewesen“.

Letztlich traf nur jener Engelmann, Sekunden vor der Halbzeit. Nach einer Ecke wuselten die Spieler, Straelener und Essener, im Strafraum herum, der Torjäger vom rot-weissen Dienst kam an den Ball und erzielte die Führung. Die ging in Ordnung.

Brennpunkte zu Rot-Weiss Essen:

Wie das so oft ist im Fußball, gab es in Halbzeit zwei jedoch einen Punkt, an dem das Spiel hätte kippen können. Straelen bekam einen Elfmeter zugesprochen. Einen, den Neidhart selbst nicht gegeben hätte. „Es war keine Entscheidung, die du geben musst“, sagte der Trainer, der anschließend eine Gelbe Karte bekam. Sei’s drum, Cagatay Kader, ausgerechnet der Straelener Held des Hinspiels, als die Blumenstädter 4:1 gewannen, jagte das Spielgerät übers Tor.

Rot-Weiss Essens Konkurrenten Preußen Münster und RW Oberhausen patzen

Der Elfmeter brachte aus Neidharts Sicht „Hektik“ in die Begegnung. RWE blieb allerdings weitgehend ruhig und sammelte die nächsten drei Zähler ein. Mit nun schon 47 Punkten geht Essen als Wintermeister in die Winterpause. Diese Ausbeute habe sich seine Mannschaft verdient, betonte Neidhart: „Man muss den Jungs ein Riesenkompliment machen.“ Gerade in Anbetracht der Widrigkeiten, mit denen RWE zu kämpfen hatte.

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Und die Konkurrenz? Fortuna Köln siegte bereits am Freitag (1:0 gegen Rödinghausen), auch Wuppertal gewann (4:2 gegen Ahlen), Rot-Weiß Oberhausen verlor 1:2 gegen Wiedenbrück, Preußen Münster spielte parallel nur 1:1 gegen Gladbach II. „Ich würde lügen, wenn mich das nicht freuen würde“, so Neidhart über die Rivalen im Aufstiegsrennen, um direkt nachzuschieben. „Aber es gibt Woche für Woche enge Spiele.“ Das werde so bleiben, ist sich der 53-Jährige sicher, auch 2022. Das Jahr, in das RWE als Spitzenreiter reinfeiert.