Essen. RWE gewinnt gegen Aachen in der Nachspielzeit. Danach wurde gefeiert, aber ein Wermutstropfen bleibt vorerst. Das sagt der Trainer zum Spiel.

In der Nachspielzeit bebte das Stadion an der Hafenstraße. Felix Herzenbruch hatte gerade zur Führung getroffen, den Ball nach einer Ecke über die Linie befördert. Die Essener Bank stürmte auf den Platz, auf den Tribünen wurde gejubelt. Denn mit dieser Aktion war es vorbei, das Regionalliga-Duell zwischen Rot-Weiss Essen und Alemannia Aachen. Am Ende hieß es 2:1 für RWE, die Entscheidung fiel in der 95. Minute.

„Meine Gefühlswelt wechselte von ‚naja, bescheiden‘ auf ‚richtig, geil‘. Da freuen wir uns natürlich am Ende richtig drüber“, sagte RWE-Trainer Christian Neidhart über die turbulente Schlussphase. Seine Mannschaft hatte gut losgelegt, führte dank eines Treffers von Zlatko Janjic bereits in der siebten Minute. „Ich glaube, dass wir wirklich gut in das Spiel reingekommen sind. Wir waren sehr druckvoll“, so Neidhart.

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Im Vergleich zum Düsseldorf-Spiel war Torschütze Janjic einer von drei Neuen in der Startaufstellung. Auch von Beginn an spielten Erolind Krasniqi und Neuzugang Niklas Tarnat, auf der Bank saßen dafür Simon Engelmann, Oguzhan Kefkir und Luca Dürholtz. Der Trainer erklärte die Rotation wie folgt: „Zum einem war es das dritte Spiel in dieser Woche, die ersten beiden haben unheimlich viel Kraft gekostet. Da gibt es halt den Ansatz immer etwas zu verändern.“ Janjic habe seine Aufgabe „richtig gut“ gemacht, sagte er weiter, und auch Krasniqi habe sich den Einsatz verdient.

Wermutstropfen: Essens Oguzhan Kefkir verletzt sich im Spiel

Die frühe Dominanz kippte jedoch im weiteren Spielverlauf. Zwar hatte Essen mehrere gute Konterchancen, konnte aber nicht auf 2:0 erhöhen. Es waren schließlich die Aachener, die durch Hamdi Dahmani (44.) zum Ausgleich kamen. Mit diesem Ergebnis ging es in die Pause.

„Wir haben eigentlich in der ersten Halbzeit immer wieder probiert, hinten flach raus zu spielen. Das ist unsere Art Fußball zu spielen. Und man merkt, wenn es nicht zu 100 Prozent gelingt, dann wird das Stadion sehr unruhig und sehr laut. Das bestärkt nicht gerade uns, sondern eher den Gegner. Da müssen wir lernen, vielleicht auch mal einfacher zu spielen“, sagte Neidhart.

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In der zweiten Halbzeit hatte RWE wieder mehr Spielanteile, drängte auf das zweite Tor. Neidhart brachte in der 61. Minute zudem Simon Engelmann, Oguzhan Kefkir und Luca Dürholtz in die Partie – alle drei Spieler wurden zeitgleich eingewechselt. Für Kefkir war das Spiel allerdings schnell beendet, angeschlagen musste er nach gut fünf Minuten ausgewechselt werden. „Der Wermutstropfen ist natürlich die Verletzung von Kefkir. Ich weiß allerdings nicht, was er hat. Da müssen wir abwarten“, sagte der Trainer, da war das Spiel eben erst beendet.

Herzenbruch war vorne eigentlich nicht eingeplant

Ansonsten gab es viel Grund zur Freude. Nach dem Abpfiff feierten die Essener Spieler mit der Westkurve. „Die Mannschaft hat bis zur letzten Minute alles reingeballert“, so Neidhart. Er sei heilfroh, dass es nicht wieder bei einem Unentschieden blieb. Schon die vergangenen drei Partien hatte RWE je mit einem Remis beendet.

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Das Tor von Herzenbruch fiel nach einer Reihe von Eckbällen, die immer wieder neue Standards ergaben. „Herze war eigentlich gar nicht vorne mit eingeplant. Das machen die Jungs einfach alleine und da hat man gesehen, die wollten das Ding unbedingt gewinnen. Und dann wirst du dafür belohnt“, so der Trainer. Er dürfte froh sein, dass seine Jungs so entschieden haben.