Lippstadt. Rot-Weiss Essen dominiert anfangs die Partie gegen den SV Lippstadt, trotzdem wird es nach der Pause spannend. Die Stimmen zum Spiel.
Wer als RWE-Fan das Spiel gegen Lippstadt sah, musste Geduld mitbringen. In der ersten Hälfte waren die Essener zwar überlegen, schafften es aber lange nicht ein Tor zu erzielen. Viel mehr zeigten sie, wie ein Treffer knapp misslingt. Es gab Pfostentreffer, starke Paraden, drei Abseitstore.
Rot-Weiss Essen verpasst höhere Führung
Der vermeintliche Wendepunkt kam in der 39. Minute: Nach einer Ecke von Luca Dürholtz köpfte Ríos Alonso zum 1:0 ein. Eine hochverdiente Führung, auch wenn sie noch deutlich höher hätte ausfallen können. „Zur Halbzeit müsste es eigentlich schon mindestens 4:0 stehen“, sagte Torwart Daniel Davari nach dem Spiel.
Bis zur Pause gab es für ihn auch keinen Grund daran zu zweifeln. Essen kontrollierte das Geschehen, Lippstadt hatte nur wenige Spielanteile. „Gerade in der ersten Halbzeit sieht man, wie überlegen wir waren. Wie stark wir in den Zwischenräumen gespielt haben, wie wir immer in die Breite gekommen sind“, sagte RWE-Trainer Christian Neidhart über die Leistung seiner Mannschaft, gestand aber ein: „Wir haben uns unfassbar viele Torchancen herausgespielt, die wir dann leider nicht genutzt haben. Das ist schon ein Makel, woran wir arbeiten müssen.“
Die mangelnde Torausbeute wurde nach dem Wiederanpfiff bestraft. Der SV Lippstadt kam deutlich besser in das Spiel, drängte nun selbst auf den Ausgleich. Der fiel dann auch, durch einen Treffer von Paolo Maiella (67.). "In der Halbzeit haben wir uns nochmal eingeschworen," berichtete Lippstadts Trainer Felix Bechtold auf der Pressekonferenz, und erklärte weiter: "Wir wissen, wenn wir am Anschlag arbeiten, dass wir auch Rot-Weiss Essen einen schwierigen Nachmittag machen können."
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Für die zweite Hälfte trifft das auf jeden Fall zu. Obwohl das Essener Publikum dieses Mal nur kurz auf den nächsten Treffer warten musste. Schon in der 75. Minute konnte Sandro Plechaty die erneute Führung erzielen, mit seinem nun dritten Saisontor ist er aktuell Essens bester Torschütze in der Liga. „Mit Sandro haben wir endlich mal den Konter abgeklärt zu Ende gebracht“, sagte Neidhart zu dem Treffer.
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Gelaufen war die Partie danach allerdings nicht, Lippstadt kam weiter zu Chancen. Am Ende blieb es bei dem knappen 2:1-Sieg für Rot-Weiss. „Unterm Strich glaube ich schon, dass der Sieg völlig verdient war. Auch wenn es sicherlich unterschiedliche Halbzeiten waren", so Neidhart. Sein Team zeigte anfangs viel Spielkontrolle, aber auch Schwächen, vor allem in der Chancenverwertung.
In der kommenden Woche empfängt RWE nun Rot-Weiß Oberhausen. "Es ist für uns alle eine Riesenchance", sagte Davari über die anstehende Partie. Die Essener könnten sich mit einem Sieg von einem der ärgsten Konkurrenten absetzen.