Lippstadt. Regionalliga-Tabellenführer Rot-Weiss Essen hat einen 2:1 (1:0)-Arbeitssieg beim SV Lippstadt eingefahren. RWE macht es unnötig spannend.
Rot-Weiss Essen hat mit einem 2:1 (1:0)-Sieg beim SV Lippstadt gewonnen und die Tabellenführung verteidigt. Die Essener spielten vor allem in der ersten Hälfte stark, aber die drei Punkte waren unter Strich hart erarbeitet, weil die Rot-Weissen nahezu fahrlässig mit ihren Chancen umgingen. Am Ende musste sie sogar noch zittern, verdient haben sie den Sieg aber allemal.
RWE-Trainer Christian Neidhart setzt auf Offensive
Ein Spitzenreiter hat mutig zu sein. Erst recht, wenn man fünfmal in Folge gewonnen hat und den klaren Anspruch hat, die Nummer eins der Liga zu sein. Und Trainer Christian Neidhart setzte in der Lippstädter Liebelt-Arena auch klar auf Offensive und schickte neben Torjäger Simon Engelmann auch noch Zlatko Janjic aufs Feld.
Die Lippstädter sind durchaus gut in die Saison gestartet, mit 13 Punkten stehen sie auf Rang sieben ganz passabel da. Drei von vier Heimspielen haben sie gewonnen, und diese Heimstärke deuteten sie zumindest in den ersten Minuten an.
Da störten sie früh, so dass die Gäste Mühe hatten beim Spielaufbau. Und mit langen Pässen in die Schnittstelle versuchten die Gastgeber ihr Glück. Doch bei der aufmerksamen Essener Innenverteidigung mit Rios Alonso und Daniel Heber blieb der hohe Lippstädter Laufaufwand unbelohnt.
Die heimischen Fans schwenkten gut gelaunt ihre drei riesigen Fahnen und stimmlich waren sie klar im Vorteil gegenüber den 200 RWE-Fans, die ihre Eintrittskarte zugelost bekommen hatten.
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Doch der akustische Rückenwind von den Rängen nutzte nichts, nach zehn Minuten waren die Essener am Drücker und kamen allmählich ins Rollen. Nach Pass von Janjic zog Isaiah Young einen seiner unwiderstehlichen Sprints an, von der Grundlinie servierte er den Ball Simon Engelmann, der aber nur den Pfosten traf (11.).
Die nächste Hundertprozentige hatte Kevin Holzweiler, der den Ball mustergültig von Dürholtz quergelegt bekam, aber aus kurzer Distanz dann eher zum Kandidaten beim Scheibenschießen aufs Lippstädter Klubhaus wurde, so weit verfehlte er das Ziel (23.).
Auch Dürholtz hatte seine Chance, als Grote und Holzweiler ihren Teamkollegen schön freigespielt hatten. Doch seinen Schuss parierte Lippstadts Keeper Christopher Balkenhoff klasse mit einer spektakulären Flugeinlage (35.).
Zwei Abseitstore kamen hinzu, die ebenfalls sehenswert vorbereitet wurden. Überhaupt dieses ständige Abseits, damit hatte RWE ein kleines Problem in der ersten Hälfte.
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Es musste eine Standardsituation helfen zur längst verdienten Führung der Gäste, die das Geschehen eindeutig kontrollierten, denn der Widersacher kam nicht einmal annähernd zu einer Chance. Nach einer Ecke von Dürholtz köpfte Rios Alonso schließlich das erlösende 1:0 (39.).
Und vor der Pause war dann wieder der SVL-Torwart Balkenhoff Retter in der Not, als er reaktionsschnell einen Versuch aus fünf Metern von Janjic entschärfte (41.).
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Rot-Weiss kontrollierte, kombinierte, war stark in den Zweikämpfen. Es gab so gut wie nichts auszusetzen nach 45 Minuten an dem Auftritt des Tabellenführers. Nur eben, er hätte höher führen müssen.
Nach dem Wechsel waren die Rot-Weissen nicht mehr ganz so dominant. Die Lippstädter wurden wieder bissiger, kamen besser ins Spiel und tauchten häufiger vor dem Essener Tor auf, ohne zunächst richtig gefährlich zu werden. Aber gefährlich war das Ergebnis für den Spitzenreiter zu diesem Zeitpunkt allemal.
RWE kassiert gegen Lippstadt den Ausgleich
Einmal passte die Hintermannschaft nicht auf, Paolo Maiella lief sich frei, bekam den Ball und schob in ins Netz zum 1:1 (69.). Erste Chance, erstes Tor – Ausgleich. Die Essener hatten es sich selbst zuzuschreiben.
Rot-Weiss versuchte, zu antworten. Neidhart besetzte sie Außen neu mit Sascha Voelcke und Oguzhan Kefkir, der auch gleich vom Elfmeterpunkt aus der Drehung das Tor knapp verfehlte (71.).
Voelcke schnappte sich schließlich den Ball, lief und lief, umspielte ein, zwei Widersacher und bereitete mit einem feinen Solo das 2:1 durch Sandro Plechaty vor, der freistehend ins lange Eck traf (75.).
Als Plechaty ebenfalls mit unbändigem Einsatz in den gegnerischen Strafraum sprintete, fiel der Ball Engelmann unglücklich vor die Füße. Vorbei auch diese Hundertprozentige (79.). Im Gegenzug parierte Davari gegen Maiella und später gegen Heiserholt (88.) – Lippstadt kam, es blieb spannend.