Essen. Erst danach soll die Aufmerksamkeit der Rot-Weissen dem Spitzenspiel kommenden Dienstag bei Preußen Münster gelten. Felix Bastians vor RWE-Debüt.
Nach fast zwei Wochen (Zwangs-)Spielpause versucht Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen an die beeindruckenden Leistungen aus dem letzten Heimspiel gegen Fortuna Köln anzuknüpfen, auch wenn der Gegner ein ganz anderes Kaliber ist: Der VfB Homberg lässt eher an das Heimspiel gegen den SV Straelen erinnern.
RWE-Trainer Christian Neidhart will daran aber keine Gedanken verschwenden: „Wir wollen eher an die Leistungen aus den Spielen in Wuppertal und gegen Fortuna Köln anknüpfen, das muss unser Gradmesser sein.“ Die spielfreie Zeit nutzten die Essener zum Aufladen des Akkus sowie für die geplante zweite Leistungsdiagnostik.
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Und der Trainer ging noch ein wenig auf „Werksspionage“: Vergangenen Samstag schaute er sich den vermeintlich größten Konkurrenten im Aufstiegskampf an. Nach dem 0:0 von Preußen Münster gegen den SV Rödinghausen soll er Augenzeugen zufolge das Preußen-Stadion nicht mit wackeligen Knien verlassen haben. „Das 0:0 geht in Ordnung, es war ein intensives, kampfbetontes Spiel, aber beileibe kein Topspiel“, so das Urteil des RWE-Coaches. Und so ganz nebenbei haben die Rot-Weissen trotz Spielfreiheit also auch ein bisschen Boden gut gemacht auf den großen Konkurrenten – vorausgesetzt, man gewinnt selbst das Nachholspiel bei Fortuna Düsseldorf.
Im letzten Heimspiel gegen Homberg gab es einen 4:1-Sieg
Aber so weit wollen die Essener gar nicht nach vorne schauen, nicht einmal bis zum Spitzenspiel kommenden Dienstag in Münster. „Wir müssen unsere Hausaufgaben erledigen, und da ist jeder Gegner schwer, auch der VfB Homberg“, mahnt Neidhart, wohl wissend, dass wieder ein Gegner ohne jeglichen Erfolgsdruck an der Hafenstraße aufkreuzen wird.
Sportlich wären die Duisburger in der vergangenen Saison abgestiegen, hätte es Corona nicht gegeben. Daheim feierten die Essener einen souveränen 4:1-Erfolg. Natürlich hat sich das Personal seitdem ein wenig verändert, mit Tim Wendel vom Wuppertaler SV hat man die Defensive verstärkt, während man momentan durch die Rote Karte von Ahmad Rafari im zentralen Mittelfeld geschwächt ist.
Straelen hatte mehr Konterqualitäten
Die bisherige Ausbeute von vier Punkten aus fünf Spielen klingt eher nach erneutem Abstiegskampf, aber das Team von Trainer Sunay Acar denkt gerne an den Dezember 2019 zurück, als man völlig überraschend an der Hafenstraße die Punkte entführte (2:0).
Dass sich das Straelenspiel wiederholen könnte, glaubt Trainer Neidhart nicht: „Straelen hatte mehr Qualität in den eigenen Reihen und mit Kader den idealen Konterspieler.“ Und RWE hat unter der Woche ja auch noch einen beachtlichen Neuzugang nach Essen lotsen können: Ex-Profi Felix Bastians steht vor seinem Debüt im rot-weissen Trikot, vermutlich auf der Linksverteidigerposition, wo durch den Ausfall von Michel Niemeyer ja Bedarf besteht. Er wird weiter ebenso auf unbestimmte Zeit ausfallen wie David Sauerland und Nils Kaiser.
Innenverteidiger-Paar soll bleiben
Ansonsten neigt der RWE-Coach gegen Homberg dazu, sein bewährtes Innenverteidiger-Paar Daniel Heber/Felix Herzenbruch nicht auseinander zu reißen. Aber es gilt natürlich die Englische Woche zu beachten: Nach Homberg wartet am Dienstag Preußen Münster, dann kommt am Freitag schon der FC Schalke 04 ins Stadion Essen. „Wir müssen die Belastungen wohl dosieren, sodass es in den nächsten Spielen immer mal wieder Änderungen in der Anfangsformation geben wird“, glaubt Neidhart.
Dass sich Bastians schnell integriert, davon ist der Coach überzeugt: „Er ist Profi, er wird sich schnell einfinden.“
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