Essen. Suat Tokat drückt RWE die Daumen. Rot-Weiss-Coach Christian Neidhart lobt sein Team, nennt Kritikpunkte und gibt Entwarnung bei zwei Verletzten.

Eine Pressekonferenz als Gästetrainer in der eigenen Stadt – keine alltägliche Situation für Christian Neidhart (zumal es nach langer Zeit mal wieder eine „echte“ Pressekonferenz war). Der Trainer von Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen zeigte sich durchaus zufrieden, nachdem sein Team das Freundschaftsspiel-Stadtderby bei Oberligist ETB Schwarz-Weiß mit 6:1 gewonnen hatte.

„Ich denke, dass die Zuschauer ein wirklich gutes Spiel gesehen haben, von beiden Mannschaften“, lobte Christian Neidhart nach dem Spiel sowohl Schwarz-Weiß als auch Rot-Weiss. Selbst mit der ersten Halbzeit, nach der es noch 1:1 stand, sei er „nicht ganz unzufrieden“, sagte der Trainer, erklärte aber, was er in der Halbzeitpause ansprach: „Zum einen, dass wir schon mehr tiefe Laufwege gebraucht hätten. Wir waren etwas zu statisch.“ Und über den Ausgleichstreffer ärgerte er sich: „Da musst du ein taktisches Foul machen, dann passiert das nicht.“

Rot-Weiss Essen dreht nach der Pause auf – 6:1 nach 1:1 zur Pause

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Die Ansprache wirkte, RWE legte nach dem Seitenwechsel (und nach sieben Auswechslungen) fünf weitere Treffer nach: „Wir haben immer wieder viel Tempo in der Tiefe gehabt, den Gegner gut auseinandergezogen und ein paar schöne Tore gemacht.“ Simon Engelmann hatte vor der Pause schon getroffen, legte nach der Halbzeit noch eins nach, die eingewechselten Oguzhan Kefkir und Erolind Krasniqi steuerten Doppelpacks bei.

Und auch als Gast in der eigenen Stadt fand Neidhart nur die besten Worte für den Gastgeber am Uhlenkrug: „Unterm Strich war ETB immer gefährlich, auch im Konter, ihr habt viele schnelle Leute – auch für die Saison glaube ich ist das richtig interessant mit dem Tempo nach vorne. Ich wünsche euch alles, alles Gute und ich glaube, da werdet ihr viel Freude an eurer Mannschaft haben.“

Er sah eine Entwicklung und gab einen Ausblick auf die nächste, deutlich härtere Prüfung: „Der Weg in der Vorbereitung geht stetig nach vorne. Jetzt haben wir am Wochenende Verl als Drittligist vor der Brust – mal gucken, wie wir dann Paroli bieten können und dann geht es auf die Zielgerade Richtung Bonn.“

Entwarnung bei Kevin Holzweiler und Zlatko Janjic

Nicht dabei waren Kevin Holzweiler (Adduktoren-Probleme) und Zlatko Janjic (Hexenschuss) – „das sind aber alles keine Probleme, die länger dauern und ich denke, dass beide am Wochenende wieder spielen“, gab Neidhart Entwarnung.

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ETB-Trainer Suat Tokat war auch glücklich, dankte vor allem auch denen in seinem Verein, die den Rahmen boten: „Das sind alles keine Hauptamtlichen, die machen das irgendwie nebenberuflich, aber mit herz und Seele – ein Riesendankeschön.“ So konnte das Stadtderby vor mehr als 1200 Zuschauern über die Bühne gehen.

Sportlich meinte er: „Leider hat RWE es nicht geschafft letzte Saison, trotzdem sind sie glaube ich auf dem richtigen Weg. Die erste Halbzeit von uns war ganz in Ordnung, wollten Nadelstiche setzen, haben wir dann auch gemacht.“ Mit etwas Glück hätte man auch das 2:2 machen können, allerdings habe man die Kontrolle verloren und am Ende ein, zwei Tore zu hoch verloren.“ Und auch er gab die besten Wünsche zurück: „Ich verfolge jedes Spiel von euch und drücke euch auf jeden Fall die Daumen.“ (phz, helm)