Essen. Nach der Partie am Samstag bekommt das Stadion Essen einen neuen Rollrasen. RWE geht in Vorleistung und lässt nichts unversucht.

Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen überlässt im letzten Saisondrittel nichts dem Zufall: Beim Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbachs U23 am Samstag (14 Uhr, Stadion Essen) kann das Team von Trainer Christian Neidhart die Grätsche auspacken und den jetzt schon arg ramponierten Rasen mächtig umpflügen. Der Grund: Nach der Partie und bis zum nächsten Heimspiel Ostersamstag gegen Schalkes U23 gibt es neue grüne Auslegeware.

Nutznießerinnen sind die SGS Essen

Die Kosten, so war zu verlauten, übernimmt - obwohl städtische Anlage - komplett RWE, immerhin ein sechsstelliger Betrag. Stille Nutznießerinnen sind die Frauen-Bundesligisten der SGS Essen, die ja bekanntlich ihre Heimspiele ebenfalls im Stadion Essen austragen. "Der März ist ein guter Monat für diese Aktion, dann profitieren wir auch noch in der nächsten Saison davon. Wir sehen diese Vorleistung als gutes Investment für unseren Schlussspurt in der Liga an", so RWE-Sportdirektor Jörn Nowak.

Intensive Spiele bringen RWE weiter

Für den Untergrund ist also gesorgt, nun muss die Mannschaft also für die Fortführung des engen Zweikampfs mit der Dortmunder Borussia an der Spitze sorgen. Die Rot-Weissen haben das Mittwochspiel, so Trainer Neidhart, gut verdaut und wollen ihre Kräfte in den kommenden Wochen clever einteilen. Vielleicht hat das Gipfeltreffen ja auch neue Ressourcen erschlossen: "Solche Spiele, in denen es so intensiv zugeht, machen dich im Endeffekt auch besser", glaubt der RWE-Coach.

Denn es war für die Essener ja auch ein Kräftemessen mit einem Team, das Spieler in seinen Reihen führt, an die RWE nicht herankommt. Neidhart nennt Talente wie Tigges, Knauff, Duman und Tachie, "diese Jungs hälst du nicht auf bei ihrem Karriereweg."

Grund, Harenbrock und Kefkir wohl wieder erste Wahl

Nun geht es also im Heimspiel gegen die etwas "kleinere Borussia" aus Mönchengladbach, die bislang eher eine Trennung zwischen Bundesliga- und Nachwuchsmannschaft eingehalten hat. "Dennoch muss man abwarten, ob nicht doch jemand von oben dazu stößt", so Neidhart; wohl wissend, dass die Erste ebenfalls am Samstag beim Nachbarn Schalke im Einsatz ist.

Bei RWE dürften nach der kräftezehrenden Partie unter der Woche und mit Blick auf Ahlen die Geschonten vom Mittwoch wieder erste Wahl sein: Kevin Grund, Cedric Harenbrock und Oguzhan Kefkir dürften wieder in der Anfangself stehen. Erinnerungen werden wach an das Hinspiel, das die Gäste beim 2:0-Erfolg erst in der Schlussphase klar machten. Sandro Plechaty sorgte da nach 78 Minuten für den Dosenöffner.

Weiteres MRT bei Sandro Plechaty

Im Rückspiel wird der Außenverteidiger mit seinem Knorpelschaden weiterhin schmerzlich vermisst, ein weiteres MRT Anfang nächster Woche soll Aufschluss über den Verlauf der Genesung bringen. Solange wird es also weiterhin Kapitän Kehl-Gomez in der Abwehrlinie richten müssen. "Ich bin total zufrieden damit, wie Marco seine Rolle ausfüllt. Aber gerade jetzt in den schweren Spielen auf tiefem Boden hätte ich ihn gerne mit seiner hohen Laufleistung im zentralen Mittelfeld, da ist er in den letzten Minuten Gold wert."

Was Neidhart natürlich auch befürchtet, sind nun zwangsläufige Ausfälle in den nächsten Wochen: Mit Alexander Hahn, Daniel Heber und eben Kehl-Gomez sind drei echte Säulen mit jeweils vier Gelben Karten vorbelastet. Da wird es in den nächsten Wochen doch die eine oder andere Umstellung geben müssen.

Sauerland braucht zwei, drei Testspiele

Die Hoffnung, dabei wieder auf den gerade von seinem Kreuzbandriss genesenen David Sauerland in der Abwehr zurückgreifen zu können, erweisen sich als voreilig. "Nach so einer Verletzung braucht David erst einmal zwei, drei Testspiele, um sein Knie auf Belastbarkeit zu testen. Die können wir ihm nicht bieten. Jetzt hoffen wir, dass die U19 Testspiele gegen ältere Mannschaften abschließt", so Neidharts Kalkulation.

Der Rest sollte bitteschön verletzungsfrei für die kommenden Wochen bleiben.

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