Essen. Rot-Weiss Essen tritt gegen Zweitligist Fortuna Düsseldorf an. RWE-Jahrhunderttrainer Jürgen Röber glaubt an die Chance des Regionalligisten.

Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen trifft am Mittwochabend (18.30 Uhr/Sky) in der zweiten DFB-Pokalrunde auf Fortuna Düsseldorf. Klar: Normalerweise ist es immer ein Duell David gegen Goliath, wenn ein Viert- einen Zweitligisten empfängt. Doch diesmal ist der vermeintliche Außenseiter gar nicht so chancenlos. „Ich würde sogar behaupten, dass RWE unter normalen Umständen mit einer ausverkauften Hafenstraße im Vorteil wäre. Essen schwimmt auf einer Euphoriewelle. Die Fortuna hat sich mittlerweile auch gefangen. Aber RWE brennt. Das spürt man bei der ganzen Berichterstattung“, sagt Jürgen Röber, von den RWE-Fans zum Jahrhunderttrainer des Vereins gewählt, dieser Redaktion.

Und auch bei der Fortuna ist man gewarnt. Essen sei laut Trainer Uwe Rösler eine Mannschaft, die unter „absoluten Profibedingungen“ arbeitet. „Sie haben viel Qualität im Kader und einen sehr guten Trainer“, unterstreicht der Düsseldorfer Chefcoach, der sich im Vorfeld auch bei Nico Michaty, Trainer von Fortunas U23, über den kommenden Gegner informiert hat: „Wir sehen ja alle, wie sie die Liga dominieren. Für mich ist das keine Regionalliga-Mannschaft. Sie haben seit einem halben Jahr kein Pflichtspiel mehr verloren. Wir sind gewarnt.“ Die U23 der Düsseldorfer verlor in Essen mit 0:2.

DFB-Pokal ist für RWE äußerst lukrativ

Dass RWE auch einen höherklassigen Gegner in die Knie zwingen kann, bewies die Mannschaft von Christian Neidhart in Runde eins, als Bundesligist Arminia Bielefeld nach einem 0:1 in Essen die Segel streichen musste. Auch wenn der DFB-Pokal für die Rot-Weissen finanziell äußerst lukrativ ist - bei einem Weiterkommen winken nach 250.000 Euro aus Runde eins, weitere 500.000 Euro für das Achtelfinal-Ticket - sprechen die Verantwortlichen von einem "Bonusspiel". Was zählt ist der Aufstieg in die 3. Liga. Nach 13 Jahren will der Deutsche Meister endlich wieder in den Profifußball zurückkehren. Darauf hofft auch Jürgen Röber.

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Der 66-jährige ehemalige Bundesligatrainer des VfB Stuttgart, Borussia Dortmund, VfL Wolfsburg und Hertha BSC wünscht sich, RWE noch einmal ganz oben zu sehen. „Der Trainer, die sportliche Leitung, die Mannschaft: aktuell leisten in Essen alle gute Arbeit. Aber was zählt, ist das Ende der Saison. Und da hoffe ich natürlich, dass RWE endlich hoch kommt“, betont Röber und ergänzt: „RWE gehört in die Bundesliga! Essen ist für mich hinter Dortmund und Schalke die dritte Kraft im Pott. Wenn Essen oben spielt, dann ist die Hütte immer voll. Dann brennt die Hafenstraße. Die Atmosphäre kann ja wirklich überwältigend sein. Ich war schon in vielen Stadien Europas. Aber Essen bleibt immer in Erinnerung.“

Am Mittwoch müssen die Fans beim West-Klassiker Essen gegen Düsseldorf mit der Übertragung im TV vorliebnehmen. Eine Chance hat RWE laut Röber auch ohne seine treuen Anhänger. „Auf jeden Fall! RWE ist super drauf, die Fortuna aktuell mit vier Siegen in Folge auch. Aber in diesem einen Spiel kann Essen gewinnen. Ich hoffe doch sehr, dass Rot-Weiss ins Achtelfinale einzieht. Es wäre ein tolles Weihnachts- und auch Geburtstagsgeschenk für mich“, sagte Röber, der seinen 67. Geburtstag am 25. Dezember feiert.