Essen. Im Verfolgerduell der Regionalliga-West hat Rot-Weiss Essen sich durchgesetzt: Das Team schlug Preußen Münster mit 1:0. Simon Engelmann trifft.
Rot-Weiss Essen hat sich einen lästigen Konkurrenten erst einmal vom Hals gehalten. Nach dem knappen, aber verdienten 1:0-Erfolg über Drittliga-Absteiger Preußen Münster bleibt die Elf von Christian Neidhart weiter ungeschlagen und kann sich erst einmal auf das Fernduell mit der U23 von Borussia Dortmund konzentrieren, dem aktuellen Tabellenführer.
Zu Beginn wählte RWE-Trainer Christian Neidhart die etwas offensivere Variante: Amara Condé durfte einen freien Tag einlegen und fehlte gänzlich, dafür durfte Cedric Harenbrock von Beginn an ran, der auch schon mal als hängende Spitze vor dem gegnerischen Strafraum auftaucht. Und Isaiah Young hatte bei Fortuna Köln einen bleibenden Eindruck hinterlassen, so das er statt des wieder genesenen Joshua Endres anfangen durfte.
Anfangsdruck der Gäste erlahmt
Die Gäste aus Münster, nach neun Jahren mal wieder in der Regionalliga, fielen in der Anfangsphase durch frühes Pressing auf und störten somit empfindlich den Spielaufbau der Rot-Weissen. Und es wurde auch hingelangt: Als Dennis Daube RWE-Stürmer Young per Grätsche Richtung Trainerbank schickte, zückte Schiedsrichter Florian Visse schon nach zwei Minuten schon mal vorsorglich Gelb.
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Der Anfangsdruck der Preußen erlahmte dann aber auch zügig mit der ersten gefährlichen Aktion von RWE: Ogzuhan Kefkir hatte auf Simon Engelmann gelegt, der weiter auf Dennis Grote, dessen Schuss im Fallen aber der nötige Druck fehlte (11.). Jetzt begannen die tollen fünf Minuten von Rot-Weiss. Kapitän Marco Kehl-Gomez kam aus 18 Metern frei zum Schuss (15.), die Kugel prallte von der Oberkante der Latte zurück ins Feld. Nur eine Minute tänzelte Young leichtfüßig durch den Strafraum, sein Rückpass erreichte Harenbrock, dessen Schuss aber zur Ecke abgeblockt wurde. Dennoch, es gab dankbaren Applaus von den spärlich besetzten Rängen, der Neuzugang macht einfach Spaß beim Zuschauen.
Kefkir nur an die Latte
Weniger Spaß machte den RWE-Fans der Schuss von Kefkir aus 25 Metern (17.), der wiederum an der Latte landete - die Führung für die Gastgeber, sie wäre längst verdient gewesen. Nach 23 Minuten schossen die Münsteraner das erste Mal aufs Tor, wieder erklang Aluminium, diesmal visierte Mittelstürmer Joel Grodowski den Innenpfosten an.
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Danach beruhigte sich die Partie wieder und kam zehn Minuten vor der Halbzeit fast ganz zum Erliegen, als Simon Scherder nach einem Kopfball-Duell mit Engelmann mit einer Platzwunde liegen blieb und vom Essener (!) Mannschaftsarzt einen grünen Turban verpasst bekam. Mit Chancenvorteil Rot-Weiss ging es in die Pause.
Engelmann aus spitzem Winkel zur verdienten Führung
Dass mit der fehlenden Führung holten die Essener nach dem Wechsel zügig nach: Dennis Grote hatte sich mit einer Energieleistung durchs Mittelfeld getankt, spielte genau in den Lauf von Harenbrock, dessen Flachschuss war nicht druckvoll, aber platziert. Torhüter Schulze Niehues ließ nur zur Seite abklatschen. Das hatte Engelmann gerochen, der zum 1:0 aus spitzem Winkel abschloss (52.). Längst verdient.
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Münster musste nun mehr für die Offensive tun, den Rot-Weissen konnte es nur recht sein, ergaben sich doch nun mehr Räume im Angriff. Der überall auftauchende Young, der bei seinen raumgreifenden Sprints meist nur durch Trikotzupfen zu halten war, versuchte es aus spitzem Winkel, zog aber über den kurzen Winkel. Als der Ex-Bremer dann im Strafraum mit zwei drei Ballstreichlern drei Münsteraner ins Kinderkarussell stellte, hob sogar sein Kollege Engelmann anerkennend den Daumen: Solch hohe Fußballkunst sieht man an der Hafenstraße nicht alle Tage.
Verteidigung der Führung bis zum Sieg
Der Tabellenzweite hielt die Partie auch in der Folgezeit jederzeit unter Kontrolle. Nach 77 Minuten war die große Young-Show für diesen Nachmittag beendet, für ihn kam Felix Backszat, ebenso wie Jonas Hildebrandt für den diesmal nicht ganz so auffälligen Kefkir. Es wurde ein bisschen mehr Sicherheit ins RWE-Spiel eingewechselt. Als auch noch Engelmann nach 85 Minuten vom Feld ging, stand nur noch die Verteidigung des verdienten Vorsprungs an. Was auch gelang.