Köln. Rot-Weiss Essen trennt sich von Fortuna Köln mit 1:1. Ein Debütant überzeugte.
Vor der Partie wollte RWE-Trainer Christian Neidhart vor einer Punkteteilung bei Fortuna Köln noch nichts wissen, doch nach den 90 Minuten im Südstadion wird er mit dem 1:1 einverstanden sein. Rot-Weiss bleibt damit weiter in der Spur.
Zum Spiel in Bonn unter der Woche gab es bei den Gästen nur eine Änderung in der Startelf: Joshua Endres musste mit Muskelproblemen passen, für ihn rückte mal wieder Felix Backszat in die Anfangsformation. Und eine weitere wesentliche Änderung: auf dem grünen Teppich im Kölner Südstadion konnte mal wieder gepflegtes Fußballspiel erwartet werden. Den in der Anfangs-Viertelstunde allerdings erst einmal die Kölner Fortuna zeigte, die Gastgeber hatten aus der 0:1-Schlappe in Lotte auffällig etwas gutzumachen und gingen beherzt an die Offensive. Allerdings wählte das Team von Trainer Alexander Ende dabei meist den Weg durch die Mitte -- und da ist bei RWE momentan kein Durchkommen, die Zentrale arbeitet sehr aufmerksam.
RWE effektiv, Führung nach 18 Minuten
Und vorne operiert das Team von Christian Neidhart zur Zeit mit brutaler Effektivität. Nach 18 Minuten konnten sich die Essener vom Anfangsdruck befreien, von der rechten Außenseite flankte Sandro Plechaty in den Strafraum und Simon Engelmann kam völlig frei zum Kopfball: 0:1 - hoppla. Zwei Minuten später hätte der RWE-Torgarant fast sein Konto weiter anschwellen lassen, diesmal flankte Oguzhan Kefkir von links, diesmal versuchte es Engelmann wieder aus kurzer Distanz mit dem Fuß, doch blieb dabei an Torhüter Martin Velichkov hängen.
Nur allmählich befreiten sich die Fortunen von diesem Anfangsschock, doch wirkliche Gefahr konnten sie vor dem RWE-Tor nicht erzeugen. Ganz anders auf der Gegenseite: Nach Flanke von Plechaty kam Backszat am Abwehrspieler nicht vorbei (31.), vier Minuten später rutschte Kefkir eine Flanke so “gekonnt” ab, dass die Kugel vor die Latte klatschte und bei seinem nächsten Versuch nur eine Minute später setzte Backszat zum Seitfallschuss an, den wiederum Velichkov parierte. Die Führung der Essener, sie war aufgrund der klareren Chancen sicherlich verdient.
Die 300 Fans im Südstadion machen sich bemerkbar
Nach dem Wechsel kamen die Fortunen mit neuem Elan aus der Kabine -- und erfolgreicher. Hamza Salman schickte von der Strafraumgrenze einen ersten Warnschuss, den RWE-Keeper Daniel Davari nur abklatschen lassen konnte. Zwei Minuten später war es passiert: der auffällige Ubabuike flankte von links, 18 Meter vor dem Tor durfte sich Nico Brandenburger in aller Ruhe die Kugel auf seinen Lieblingsfuß legen und abziehen: 1:1 - Davari hatte nicht einmal reagiert, vermutlich war ihm die Sicht versperrt.
Nun war Stimmung im Südstadion, auch die 300 Fans machten sich nun bemerkbar. Und hatten den Torschrei auf den Lippen, als der Riese Löhden zum Kopfball hochstieg, Davari diesmal glänzend parierte. Dennoch, die kleinen Tumulte im Strafraum dürften Trainer Neidhart nicht gefallen haben, da ging nun viel antrainierte Ordnung verloren.
Debütant Isaiah Young überzeugt
Die Essener hatten Schwierigkeiten, zur Spielruhe zurück zu kehren. Dabei ergaben sich doch immer wieder Chancen, weil die Kölner Abwehr keinen sicheren Eindruck hinterließ. Kefkir hatte sich mal wieder auf links bis zur Torlinie durchgesetzt, doch bei seiner Flanke traf Backszat den Ball aus kurzer Distanz nicht richtig (60.). Es war seine letzte Aktion, wenige Augenblicke später ging er für den Debütanten Isaiah Young vom Platz. Der hatte drei Minuten später fast seine erste Chance für Rot-Weiss, doch die liebevolle Umklammerung von Löhden im Strafraum wurde von Schiedsrichter Bramkamp nicht mit Strafstoß geahndet. Da gab es schon andere Entscheidungen…
Zumindest hatten die Gäste in der Folgezeit das Gleichgewicht der Spielanteile wieder hergestellt. Und der Neue deutete gleich mit seiner Technik und Leichtfüßigkeit an, dass er eine echte Verstärkung für RWE werden kann.
Brenzlig wurde es noch einmal vor dem Gästetor, als Kehl-Gomez in gefährlicher Position Salman legte. Den Freistoß von Uzelac durch die Mauer klärte Davari mit beiden Fäusten. In den letzten zehn Minuten freundeten sich beide Teams mit dem Unentschieden an -- mit dem RWE sicher besser leben kann vor dem nächsten Topspiel kommenden Samstag gegen Preußen Münster.
So haben sie gespielt
RWE: Davari, Grund, Hahn, Heber, Plechaty, Grote (86. Dorow), Condé, Kehl-Gomez, Backszat (61. Young), Kefkir, Engelmann.
Tore: 0:1 Engelmann (18.), 1:1 Brandenburger (48.)