Essen. Der DFB möchte bei Pokalspielen Zuschauer zulassen. Das weckt bei vielen Vereinen Hoffnung. RWE-Präsident Marcus Uhlig verweist auf die Fakten.

Die Verantwortlichen des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg sind guter Dinge. Bei einem Pressegespräch am Dienstag hatte Geschäftsführer Peter Mohnhaupt die Hoffnung geäußert, dass der Kracher in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den deutschen Vizemeister Borussia Dortmund für Fans zugelassen wird. Bis zu 8000 Zuschauer würden sich die Zebras wünschen. „Was uns allen extrem fehlt, ist die Gemeinsamkeit von Fans und Mannschaft im Stadion. Wir wollen einen Stein ins Rollen bringen", erklärte Mohnhaupt gegenüber dieser Zeitung.

RWE-Präsident Uhlig rechnet mit nur 300 Zuschauern

Das Spiel gegen den BVB findet am Montag, 14. September, statt. Am gleichen Tag trägt Regionalligist Rot-Weiss Essen sein Pokalspiel gegen Bundesliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld aus. Das Thema Zuschauer in der ersten Runde sieht RWE-Chef Marcus Uhlig nicht so optimistisch wie der MSV: "Ich würde sofort einen ausgeben, wenn die Duisburger Kollegen recht hätten. Wir haben jedenfalls einen anderen Kenntnisstand und rechnen nicht mit mehr als 300 Zuschauern."

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Das DFB-Präsidium hatte am Montag positive Signale in Richtung der Vereine gesendet. Zu den Spielen im DFB-Pokal, in der 3. Liga sowie in der Frauen-Bundesliga sollen Fans wieder zugelassen werden. Die endgültige Zulassung und die Zahl der Zuschauer richten sich nach den regionalen Verfügungslagen und müssen von jedem Verein mit den zuständigen Gesundheitsbehörden individuell vor Ort abgestimmt werden. Für Rot-Weiss Essens Vorstandsvorsitzenden ist das der springende Punkt, wenn es um das Bundesland Nordrhein-Westfalen geht. Die neue Corona-Schutzverordnung in NRW sieht vor, dass kommunale Behörden keine Veranstaltung mit mehr als 1000 Zuschauern ohne Zustimmung des Landes genehmigen können. Sportveranstaltungen sind nach wie vor nur für bis zu 300 Fans zulässig. An diese Vorgabe müsse sich aktuell auch RWE halten. "Wir rechnen zum Ligastart gegen Wiedenbrück um im DFB-Pokal gegen Arminia Bielefeld mit jeweils 300 Zuschauern. Maßgebend sind die Schutzverordnungen der Bundesländer. Die Entscheidung liegt weder beim DFB noch bei den Kommunen", sagt Uhlig.

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Somit droht sowohl in der Bundesliga als auch im DFB-Pokal ein Flickenteppich. In der Fußball-Bundesliga werden RB Leipzig zum Auftakt 8400 Zuschauer genehmigt. Vereine wie der 1. FC Magdeburg und der Chemnitzer FC kündigten am Mittwoch an, in der ersten Runde des DFB-Pokals vor mehreren tausend Zuschauern spielen zu wollen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich hingegen für ein möglichst einheitliches Vorgehen ausgesprochen.