Essen. Marcel Platzek traf beim 3:0-Sieg über Alemannia Aachen doppelt. Rot-Weiss Essen setzte sich in der Regionalliga-Spitzengruppe fest.

Die 13.025 Zuschauer im Stadion Essen hatten an diesem Samstagmittag alles richtig gemacht, sahen sie doch ein prächtiges Fußballspiel an der Hafenstraße und einen verdienten 3:0 (2:0)-Sieg von Rot-Weiss Essen über Alemannia Aachen, mit dem sie die Mannen aus der Printenstadt von der Spitzengruppe fern hielten. Dort setzt sich RWE mit diesem Erfolg erst einmal fest.

RWE-Trainer Christian Titz veränderte die Startelf zum Wuppertal-Spiel nur punktuell: Erolind Krasniqi und Jan Neuwirt rückten raus, dafür kamen Jan-Lucas Dorow und Joshua Endres wieder rein. Die beiden Mannschaften hielten sich von Beginn an nicht mit Vorgeplänkel auf, beide agierten erfrischend offensiv. Den ersten Warnschuss gaben die Hausherren ab, der Flachschuss von Oguzhan Kefkir (4.) aus 22 Metern war eine erste Duftmarke. Auf der Gegenseite meldete sich der baumlange Alexander Heinze mit einem Kopfball nach Ecke im Spiel an.

Frühe RWE-Führung im eigenen Stadion

Aber schon die zweite RWE-Chance saß, wieder einmal hatte Titz ein glückliches Händchen bewiesen: Jan-Lucas Dorow spielte im richtigen Moment in die Schnittstelle, Endres war wohl haarscharf nicht im Abseits, blieb vor Aachen-Keeper Ricco Cymer ganz cool und versenkte zum 1:0 (9.). Eine frühe Führung im eigenen Stadion - mal was anderes für die RWE-Fans. Und die Essener wollten gleich nachlegen. Einen Abpraller brachte Marcel Platzek im Torraum nicht unter Kontrolle; dennoch, die Angriffe liefen flüssig, Ecke auf Ecke holten die Platzherren heraus.

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Aber die Alemannia blieb brandgefährlich, eine scharfe Hereingabe verfehlte Florian Rüter (20.) um die berühmte Fußspitze. Mitte der ersten Halbzeit kippte die Waage immer mehr zugunsten der Gäste, die früh die Essener attackierten. Kitzelig wurde es nach 36 Minuten, als Torhüter Golz den Ball verlor, die Aachener aber nicht zum Abschluss kamen. Als Stipe Batarilo-Cerdic dann den Schlenzer aus 18 Metern ansetzte, bügelte der RWE-Keeper seinen Lapsus mit gekonntem Übergriff wieder aus. Doch der Ausgleich lag in dieser Phase in der Luft, wieder Rüter konnte sich an der Strafraumlinie in aller Ruhe den Ball zurechtlegen - und drüber zielen.

Platzek erhöht per Kopf vor der Pause

Doch noch vor der Pause hatten die Essener ihren Wunschvorsprung: Kevin Grund brachte den Freistoß herein, Platzek trifft und trifft momentan, sein Kopfball schlug in der kurzen Ecke ein: 2:0 (44.) - der Pausen-Applaus war ihnen sicher.

Nach dem Wechsel machten die Essener nicht den Fehler, das Ergebnis verwalten zu wollen, sondern gingen auf das 3:0. Fast wäre es in der 47. Minute schon soweit gewesen, doch der Kopfball von Alexander Hahn wurde auf der Linie vom Abwehrchef Heinze geklärt.

Und nach 53 Minuten hatte Schiedsrichter Domnick etwas gegen die frühe Entscheidung: Dorow wurde im Strafraum vom Aachener Fiedler hart attackiert - doch der Elfmeterpfiff blieb aus. Und nur drei Minuten später hielt Endres die Partie ungewollt spannend: Er spritzte in einen Ballverlust von Heinze, lief alleine auf Cymer zu und schob die Kugel - vorbei! Die Aachener Abwehr wackelte in dieser Phase bedenklich, RWE hatte Chancen für einen noch deutlicheren Sieg, doch wieder Endres traf aus fünf Metern den Ball nicht voll.

Aber es gibt ja noch Platzek: Ecke Grund - und der alte Torjäger stieg hoch und wuchtete die Kugel mit der Stirn ins Netz: 3:0 - was sollte jetzt noch passieren?

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Stehender Applaus der Fans im Stadion Essen

Nach 66 Minuten hatte er sein Tageswerk verrichtet und heimste sich den stehenden Applaus der Fans ein - für ihn kam Hamdi Dahmani. Auch Grund durfte kurz darauf Kräfte sparen (70.) und machte Platz für Jan Neuwirt. Der eingewechselte Dahmani (78,) hätte noch eins drauflegen können, doch zog er mit links über die Latte.

Ein entspannter Fußballnachmittag ging geruhsam zu Ende. Die Fans stimmten sich mit dem alten Juliane-Werding-Hit auf den nächsten Spieltag ein. Dann geht es nach Wanne-Eickel zum FC Schalke 04.

Ach ja, eine kleine Rudelbildung gab es noch zum Schluss - die Alemannen als schlechte Verlierer. Der Frust saß tief.

Rot-Weiss Essen - Alemannia Aachen 3:0 (2:0)

RWE: Golz, Grund (70. Neuwirt), Hahn, Heber, Sauerland, Conde, Kehl-Gomez, Kefkir, Dorow (77. Selishta), Endres (88. Bichler), Platzek (66. Dahmani)

Tore: 1:0 Endres (9.), 2:0 Platzek (44.), 3:0 Platzek (61.)

Schiedsrichter: Domnick (Mülheim)

Zuschauer: 13.025