Essen. Ex-RWE-Stürmer Wolfram Klein ist sowohl in Essen als auch in Aachen auf Torejagd gegangen. Samstag drückt er allerdings nur RWE die Daumen.
Am Samstag (14 Uhr/ Stadion Essen) treffen Rot-Weiss Essen und Alemannia Aachen aufeinander. Wolfram Klein feierte als Stürmer bereits mit beiden Traditionsvereinen den Zweitliga-Aufstieg. 1996 gelang es mit RWE, drei Jahre später mit Alemannia Aachen. Wir haben uns mit dem 51-jährigen Nettetaler unterhalten.
Herr Klein, wem drücken Sie am Samstag die Daumen?
Wolfram Klein: Beide Vereine würden die 3. Liga attraktiver machen. Aber RWE hat natürlich jetzt die Chance, ganz oben anzugreifen und Aachen benötigt die Punkte nicht ganz so dringend. Daher halte ich eher zu Rot-Weiss.
Am 16. Mai 1999 machte Aachen durch ein 2:0 in Erkenschwick den Aufstieg in die 2. Liga perfekt - eine Woche nach dem Tod von Trainer Werner Fuchs. Sie schossen das 1:0-Führungstor. Welche Erinnerung haben Sie an den Tag?
Klein: Richtige Aufstiegsfreude wollte bei niemandem aufkommen. Im Gegenteil: Nach Abpfiff flossen Tränen. Mit dem Tod von Werner Fuchs ist bei Alemannia sehr viel weggebrochen.
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Ist der Sprung in den Profifußball aufgrund der Aufstiegsregelung für RWE schwieriger geworden als früher?
Klein: Die Voraussetzungen sind heute eher besser. Man hat eine gute Mannschaft und einen erfahrenen Trainer. Außerdem sind neue Sponsoren mit im Boot. Eigentlich gehört der Verein daher in die 2. Liga. Wir hatten auch tolle Spieler, zum Beispiel Frank Kurth und Willi Landgraf oder Christian Schreier. Zu meiner Zeit gab es aber oft finanzielle Probleme.
Sind Sie eigentlich noch im Fußball tätig?
Klein: Im bezahlten Fußball gibt es nicht so viele Arbeitsplätze vor der Haustür. Daher arbeite ich seit 18 Jahren im Immobilienvertrieb der Firma von Hermann Tecklenburg, der mich ja auch schon nach der Profikarriere zum SV Straelen geholt hatte. Für mich war es wichtig, wieder mehr Zeit für die Familie zu haben.