Das 0:1 gegen Fortuna Köln ist für RWE die dritte Niederlage in Folge. Dabei enttäuschen die Essener spielerisch auf ganzer Linie.
Aller schlechten Dinge sind drei. Rot-Weiss Essen kassierte an der Hafenstraße gegen den Drittliga-Absteiger Fortuna Köln mit dem 0:1 (0:1) die dritte Niederlage in Folge und hat innerhalb von zwei Wochen eine sehr gute Ausgangsposition verspielt. Die Partie war eine einzige Enttäuschung für die Gastgeber, die auch nicht annähernd die Form erreichten, mit der sie für so viel Euphorie gesorgt hatten.
Dabei waren die Rot-Weissen gewarnt. Die Formkurve der Gäste zeigte in den letzten Spielen deutlich nach oben. Sieben Punkte aus vier Spielen, unter anderem hatten sie in Gladbach gewonnen, wo RWE zuletzt die zweite Saisonniederlage kassiert hatte. Allerdings machten es sich die Gastgeber von Beginn an selbst schwer, indem sie riskant oder oft zu schlampig die Pässe spielten.
RWE produzierte Fehler über Fehler
In der ersten Hälfte fanden die Gastgeber überhaupt nicht ihre Linie und produzierten Fehler über Fehler. In einigen aussichtsreichen Situationen versuchten sie es dann, elegant zu lösen, statt kompromisslos den Abschluss zu suchen. Meist war es ein Schlenker, ein Pass zu viel. Die Folge: die Kugel landete in den Füßen des Gegners - Chance dahin.
Trainer Christian Titz ließ diesmal Routinier Dennis Grote auf der Bank, ließ Marco Kehl-Gomez auf der Sechs spielen, Hedon Selishta besetzte die Sturmzentrale.
Schon früh deutete sich die Unsicherheiten der Essener im Aufbauspiel an. Die erste Chance jedoch hatten sie. Nach einer schönen Kombination von Amara Condé und
Oguzhan Kefkir verzog Letzterer nur ganz knapp (10.).
Gegentreffer per Freistoß
Als Alexander Hahn beim Spielaufbau versuchte, Kehl-Gomez in der Mitte zu erreichen, brachte er seinen Kapitän dort arg in Bedrängnis. Der Essener wurde zwar gehalten, bekam aber letztlich das Foul zugeschrieben. Es waren wohl locker 25 Meter vor dem Tor. Doch Kölns Kapitän Franko Uzelac nahm eiskalt Maß und schon zappelte die Kugel im Netz zum 1:0 (21.). Die Kölner, die mit bislang zehn erzielten Treffern die Harmlosigkeit schlechthin verkörperten, zeigten ungeahnte Effizienz, denn eine Chance zuvor hatte sie nicht.
Das förderte offenbar die Verunsicherung beim Gastgeber. Dann jedoch die Chance zum Ausgleich. Ein ausnahmsweise präziser Diagonalpaß erreichte Endres, der nur knapp verzog (28.). Fast im Gegenzug verloren die Essener einmal mehr im Mittelfeld leichtfertig den Ball, doch Roman Prokophs Heber flog über Torhüter Lenz und das RWE-Tor hinweg (32.). Schon gab’s die ersten Pfiffe, die auch zur Pause lauter wurden und deutlich machten, was die Fans von dieser Vorstellung hielten.
Noch eine Kostprobe der Essener Zögerlichkeit: Sauerland stürmte kurz vor der Pause mit Tempo in den gegnerischen Strafraum , doch statt es selbst zu probieren, passte er quer und in die Kölner Beine (36.).
Auch Köln noch zu zwei Chancen: Owusu traf nur den Außenpfosten (38.) und Brock prüfte Keeper Lenz (40.), der gut reagierte.
Die Gastegebr mühten sich - ohne Erfolg
Zur zweiten Hälfte kam Ayodele Adetula für Selishta, und Neuzugang Erolind Krasniqi feierte sein Debüt im RWE-Trikot, ein Spielmacher-Typ.
Die Gastgeber bemühten sich. Nach einem Kefkir-Freistoß konnte Adetula mit dem Kopf nicht platzieren (68.), dann hatte er Pech bei einem Pfostentreffer (73.). Der Essener Druck nahm zu, die Fortuna konnte sich kaum noch befreien. Aber das gut organisierte Bollwerk hielt.
Dann aber war es erneut Kölns Uzelac, der aus ähnlicher Entfernung wie in Hälfte eins mit einem Freistoß Keeper Lenz alles abverlangte (81.). Kefkir scheiterte schließlich aus 14 Metern an Torwart Rauhut (83.). Es war wirklich nicht der Abend der Rot-Weissen.
Rot-Weiss - Fortuna Köln 0:1 (0:1)
RWE: Lenz - Sauerland, Heber, Hahn, Grund - Kehl-Gomez - Endres (57.Krasniqi), Condé, Dorow (67. Dahmani), Kefkir - Selishta (46. Adetula).
Schiedsrichter: Schäfer.
Zuschauer: 10.035.
Tore: 0:1 Uzelac (21.).