Essen. Favorit Rot-Weiss Essen setzte sich beim SV Lippstadt mit 4:2 durch. RWE-Trainer Christian Titz bewies erneut

Auftrag ausgeführt, Tabellenspitze zurückerobert, aber es war ein hartes Stück Arbeit, ehe der 4:2-Auswärtssieg von Rot-Weiss Essen beim SV Lippstadt eingetütet war. Und es benötigte wieder des Trainers unfassbares Einwechselglück.

RWE liegt nach zwölf Minuten mit 0:1 zurück

Beim Russisch Roulette vor dem Spiel hatten diesmal Jonas Erwig-Drüppel und Marcel Platzek die Tribünenplätze gezogen, in der Anfangself gab es zum Uerdingen-Spiel nur eine Veränderung: Die Position von Florian Bichler übernahm diesmal wieder David Sauerland. Aber auch ansonsten hatte sich zum Pokalspiel von Beginn an einiges verändert, jeder rot-weisse Akteur gab ein paar Prozent weniger, und so war es nicht erstaunlich, dass der Tabellen-14. besser ins Spiel kam. Lippstadt hatte der jüngste 5:1-Sieg in Bergisch-Gladbach viel Auftrieb gegeben, frech und schnell suchten die Gastgeber gleich ihr Heil in der Offensive. Schon nach sieben Minuten musste Sauerland im Vollsprint schon seine ganze Zweikampf-Erfahrung einbringen, um den alleine davon sprintenden Sergio Gucciardo noch abzufangen. Auch die Essener meldeten sich im Spiel an: Oguzhan Kefkir passte im rechten Moment auf Joshua Endres zentral, doch bei seinem Schuss aus kurzer Distanz bekam Torwart Christopher Balkenhoff noch den Handschuh dazwischen.

Nach 12 Minuten war es dann passiert: Mit wenigen Spielzügen kamen die Lippstädter vors RWE-Tor, mit einem einfachen Pass von Valentin Hennecke in die Schnittstelle tauchte Yannick Albrecht völlig frei vor Lenz auf und schob cool unten links ins lange Eck: 1:0.

Nicht unverdient zu diesem Zeitpunkt. Die Gäste ließen in der Folgezeit wieder einmal Großchancen liegen: Jan-Lucas Dorow (18.) brachte aus fünf Metern die Kugel nicht an Balkenhoff vorbei, Kefkir (29.) zielte aus 14 Metern genau mittig auf den Torwart. Da war mehr drin.

RWE-Trainer Titz bringt Adetula für Hahn

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Meinte wohl auch RWE-Coach Christian Titz, der sich schon zum Umbau bemüßigt sah: Für Alexander Hahn kam Ayodele Adetula (30.), dafür rückte Kapitän Marco Kehl-Gomez wieder in die Innenverteidigung. Und - man kennt es schon - zwei Minuten später schickt Endres den Eingewechselten auf die Reise, der liefert sich einen Pressschlag mit dem Torhüter und läuft mit dem Ball über die Linie. Trainerfortune - kann man wohl nicht lernen. Das Remis zur Pause muss man wohl verdient nennen.

Aus der Anfangsphase hatte RWE in der Pause schnell seine Lehren gezogen, nun waren sie wacher. Und schon in der 52. Minute stellte sich der Erfolg ein: Die Lippstädter bekamen in der Abwehr den Ball nicht weg, da zog Endres von der Strafraumlinie einfach mal ab, genau in den Knick: 2:1. Träumchentor.

Die Partie nahm jetzt Fahrt auf, in beide Richtungen: Lippstadt konterte, Lippstadt flankte - und Albrecht erzielt sein zweites Tor, diesmal per Kopf (57.) -- 2:2.

Beide Teams spielten zur Freude der Zuschauer mit offenem Visier weiter. Nach 63 Minuten war Kefkirs Zeit vorüber, er hatte seine Chancen nicht genutzt, für ihn kam Hedon Selishta. Man ahnt, was kommt, diesmal dauerte es fünf Minuten: Flanke von Endres, in der Mitte hält Selishta den Fuß hin, 2:3 (68.). Noch Fragen?

Und das beim ehemaligen Oberliga-Torjäger offensichtlich der Knoten geplatzt ist, zeigte er nach 78 Minuten: Der Deutsch-Kosovoer schmiss kurz nach der Mittellinie den Turbo an, rauschte durch bis vor das Tor und vollendete mit aller Wucht: 2:4.

Deckel auf der Partie - Abfahrt!

Statistik: SV Lippstadt - Rot-Weiss Essen 2:4 (1:1)

RWE: Lenz, Sauerland, Heber, Hahn (32. Adetula), Grund (46. Bichler), Grote, Condé (84. Neuwirt), Kehl-Gomez, Dorow, Endres, Kefkir (63. Selishta).

Tore: 1:0 Albrecht (12.), 1:1 Adetula (32.), 1:2 Endres (52.), 2:2 Albrecht (57.), 2:3 Selishta (68.), 2:4 Selishta (78.)

Zuschauer: 2334

Das RWE-Spiel im Ticker - zum Nachlesen:

Lippstadt - Essen 2:4