Essen. Regionalligist Rot-Weiss Essen hat die zweite Runde des Niederrheinpokals erreicht. Gegen Genc Osman Duisburg durfte die zweite Reihe ran.
Die gute Nachricht vorweg: In die anstehenden Spitzenpartien in der Regionalliga gegen Kölns U21 und SV Rödinghausen geht Rot-Weiss Essen mit vollem Akku. Den 5:0 (2:0)-Sieg in der ersten Runde des RevierSport-Niederrheinpokals gegen den Landesligisten Genc Osman Duisburg erledigte das Team von Trainer Christian Titz mit einer Hand in der Hosentasche. Allerdings wird es in dieser Formation auch so schnell nicht wieder zusammen spielen. Die 1677 Zuschauer auf der Sparkassen-Tribüne fühlten sich erst zum Ende hin unterhalten.
Es wurde das Schaulaufen der zweiten Garde bei RWE: Bis auf Ayodele Adetula gab es komplett neues Personal in diesem Pokalspiel, auch auf der Torhüterposition löste Jakob Golz den etatmäßigen Marcel Lenz ab. MIt Michael West stand sogar ein U19-Spieler in der Startelf. Auch die letzte Neuverpflichtung, der Österreicher Benjamin Wallquist, kam endlich zu seinem RWE-Debüt in der Innenverteidigung. Seine Defensivqualitäten konnte der 19-Jährige in dieser Partie kaum unter Beweis stellen, das Spiel fand fast komplett in der gegnerischen Hälfte statt.
Bei den Angriffsaktionen war aber zu sehen, dass diese Formation nicht eingespielt ist, etliche individuelle Ideen versandeten. So musste die 2:0-Halbzeitführung vom Punkt aus geschehen: In der 13. Minute packte Torwart Adnan Laroshi mit seinem Handschuh kräftig gegen den schnellen Jonas Erwig-Drüppel zu. 29-Tore-Mann Hedon Selishta scheiterte beim Elfmeter aber am Duisburger Keeper, erst der Nachschuss von Jan-Lucas Dorow saß.
Wie man Strafstöße verwandelt, zeigte Dorow sechs Minuten später selbst: Diesmal war Selishta im Strafraum umgesenst worden und der MIttelfeldspieler verwandelte in lässiger Lewandowski-Manier zum 2:0.
Dass bis zur Pause noch einige Torchancen (Adetula, Bichler) liegen blieben, war einer gewissen rot-weissen Lässigkeit geschuldet. Nach 38 Minuten ging es auch hinten allzu sorglos zu: Nach Flanke der Gäste ließ Felix Herzenbruch die Kugel durchrutschen, der dahinter reingrätschende Burak Bayram verfehlte den Anschlusstreffer nur um Zentimeter.
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Nach dem Wechsel durfte sich mit Kingsley Marcinek der zweite Jugendspieler präsentieren, er kam zusammen mit Hamdi Dahmani ins Spiel. Die temporäre Sorglosigkeit in der Rückwärtsbewegung hielt aber unvermindert an. Ali Basaran hätte nach 50 Minuten Vereinsgeschichte schreiben können, nach schönem Sololauf inklusive Haken nach innen scheiterte er aber am Abwehrbein von Wallquist.
Als alle auf den Rängen schon ein wenig eingenickt waren, kam Selishta endlich zu seinem ersten RWE-Treffer: Elegant umkurvte er den Keeper und schob lässig zum 3:0 ein (61.).
Das war es aber schon wieder für längere Zeit, das Spiel plätscherte so runter, offensichtlich auch nach Meinung von Trainer Christian Titz, der mit den Hereinnahmen von Daniel Heber und Oguzhan nach 70 Minuten ein bisschen mehr Facon in die Aktionen bringen wollte. In den letzten Minuten fiel die Duisburger Abwehr ein wenig auseinander: Flanke Herzenbruch -- und Selishta (81.) nickte zum 4:0 ein. Und Kefikir (83.) wollte auch noch seinen Arbeitsnachweis hinterlassen zum 5:0-Endstand.