Essen. . Beim Test in Burgaltendorf stehen dem Regionalligisten Rot-Weiss Essen noch 14 Feldspieler zur Verfügung. Die Zeit für Verstärkungen drängt.
Der Schock kam am Mittwochmittag: Cedric Harenbrock ist erneut das Kreuzband gerissen. Der 20-Jährige hatte tags zuvor beim Training an der Seumannstraße ein Laufduell mit einem Aufschrei abbrechen müssen. Danach ging es wohl wieder, ehe tags darauf die bittere Diagnose feststand. „Cedric ist natürlich am Boden zerstört – aber wir auch“, bekannte RWE-Sportdirektor Jürgen Lucas, der sich an ein ähnliches Verletzungspech wie in dieser Saison nicht erinnern kann. Diesmal ist es ein Riss des vorderen linken Kreuzbandes, beim ersten Mal war das rechte Knie betroffen.
„Wir werden jetzt noch enger zusammenstehen und Cedi unsere komplette Unterstützung geben“, verspricht Lucas. Ein schwacher Trost, der talentierte Ex-Jugendnationalspieler wird somit wiederum mindestens die Anfangsphase der kommenden Saison verpassen und sich wieder mühsam an die Mannschaft herankämpfen müssen.
Tolga Cokkosan hat mindestens Muskelfaserriss
Auch Trainer Karsten Neitzel ist nicht minder geschockt, hatte er gerade im Ex-Leverkusener seinen Mann gesehen, der in vorderster Front am ehesten den ebenfalls verletzten Torjäger Marcel Platzek ersetzen könne. „Cedi hat bereits in meinen ersten Tagen bei Rot-Weiss gezeigt, welche Qualitäten er besitzt. Nach seiner Rückkehr ins Training hat er direkt wieder daran angeknüpft. Wir waren zuversichtlich, dass er uns in der restlichen Saison eine große Hilfe sein kann“, so der Chefcoach. Das Verletzungspech sorgt nunmehr dafür, dass die Rot-Weissen momentan nur 14 gesunde Feldspieler zur Verfügung haben. Die Verletzung von Tolga Cokkosan, erlitten letzte Woche in Dortmund, könnte sich noch als Muskelbündelriss entpuppen. Und auch Innenverteidiger Boris Tomiak könnte länger ausfallen, der Abwehrspieler aus dem eigenen Nachwuchs hat eine Sehnenentzündung unter dem Fuß, ihm droht sogar eine Operation.
Darum nimmt man bei den Rot-Weissen jeden Lichtblick begierig auf, zum Beispiel, dass die erste Nachuntersuchung bei Platzek positiv verlaufen ist und die Genesung des Sturmkollegen Kevin Freiberger weiterhin Fortschritte macht. Die erneute Verletzung Harenbrocks hat natürlich die Überlegungen um eine mögliche Winterverstärkung noch einmal neu befeuert. Die sportliche Leitung hat bis zum Ende der Wechselfrist hierfür gerade noch zwei Tage Zeit.
Bezahlbare Qualität nicht im Überfluss auf dem Markt
Problem: Der Spielermarkt ist im Winter mit Qualität nicht gerade üppig bestückt – und Qualität hat ihren Preis, darum sind Lucas und Neitzel von einem Schnellschuss weit entfernt. „Natürlich müssen wir nun neu überlegen, und das ziemlich schnell. Aber der Markt ist nicht groß, und wir müssen uns die Dinge auch leisten können“, gibt Lucas zu bedenken.
Beim 3:1 im Testspiel am Dienstagabend beim Landesligisten SV Burgaltendorf standen mit Julian Büscher und Tom Scheffel immerhin zwei Gastspieler auf dem Kunstrasen – aber das drängende Sturmproblem werden sie auch nicht lösen können.