Essen. . Regionalligist besiegt den Drittligisten Fortuna Köln auf Kunstrasen an der Seumannstraße mit 3:0. Schönes Comeback von Cedric Harenbrock.

Rot-Weiss - Fortuna Köln 3:0 (1:0)

RWE: Heller (46. Lenz), Scepanik , Tomiak, Zeiger (46. Becker), Heber (46. Urban), Lucas (46. Brauer), Baier (46. Hirschberger), Harenbrock (46. Wirtz), Bichler (46. Cokkosan), Platzek (46. Remmo), Pröger (46. Grund).
Tore: 1:0 Platzek (5.), 2:0 Hirschberger (66.), 3:0 Wirtz (70.).
Zuschauer: 250

Ein neues Fußballjahr ist wie ein neues Leben – manchmal. Die schöpferische Pause hat Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen offensichtlich gut getan: Die Testspielserie vor dem Start der Rückrunde am 16. Februar begann mit einem beachtlichen 3:0-Sieg über Drittligist Fortuna Köln, der zwei Wochen vor Start seiner Rückrunde mit vollem Kader zur Seumannstraße angereist war. Da hat Trainer Tomasz Kaczmarek vor dem Heimspiel gegen Hallescher FC übernächsten Samstag noch viel Arbeit vor sich.

Doch das kann nicht die Sorge der Rot-Weissen sein, die freuten sich bei Sauwetter über den kleinen Lichtstrahl nach trübem Hinrundenende. Natürlich wollte Trainer Karsten Neitzel das flotte Geschehen auf dem edlen neuen Kunstrasenplatz nicht überbewertet wissen, aber dennoch durfte er mit Fug und Recht behaupten: „Nach einer Woche, die nicht so entspannt für die Jungs war, haben sie das ordentlich gemacht. Ich bin optimistisch, dass wir in einer besseren Verfassung sind, als wir in die Pause gegangen sind.“ In der Tat, das abschließende 0:1 beim Abstiegskandidaten 1. FC Köln U21 hat tiefe Spuren hinterlassen, die über den Jahreswechsel hinaus gingen.

Frühe Führung durch Platzek nach fünf Minuten

Nun hofft der RWE-Coach, dass der nicht gerade üppig gefüllte Kader in der Rückrunde nicht allzu schnell wieder zerzaust wird wie in der Hinserie. Denn wozu einige Alternativen auf Schlüsselpositionen führen können, zeigten zumindest die ersten 90 Testspielminuten des neuen Jahres. Rückkehrer Cedric Harenbrock ging mit großem Engagement bei seinem Comeback (Kreuzbandriss) in die Partie und war gleich beim frühen 1:0 beteiligt. An der Außenlinie leitete er die Kugel mit feiner Technik auf Lukas Scepanik weiter, der Marcel Platzek auf die Reise schickte. Der tauchte völlig blank vor Torhüter Nikolai Rehnen auf und überlistete ihn mit einem Lupfer zur Führung (5.). Auch in der Folgezeit war kein Klassenunterschied zu erkennen, die Gastgeber bestimmten eindeutig die Partie.

Ein folgenschwerer Zweikampf; Torhüter Nikolai Rehnen wollte Nicolas Hirschberger aussteigen lassen, heraus kam das 2:0 durch den cleveren Essener.
Ein folgenschwerer Zweikampf; Torhüter Nikolai Rehnen wollte Nicolas Hirschberger aussteigen lassen, heraus kam das 2:0 durch den cleveren Essener. © Mark Bohla

Und es gab auch keinen Leistungsabfall nach dem Wechsel, als RWE bis auf Boris Tomiak und Scepanik komplett durchwechselte. Es war die zweite Garde, die nun auf sich aufmerksam machte. Wie ein alter Hase zeigte sich Nicolas Hirschberger bei seinem ersten (!) Einsatz im RWE-Trikot. Als Fortunas Keeper kühn ins Dribbling ging, roch der Youngster den Braten und nahm ihm einfach den Ball vom Fuß: 2:0. Und das 3:0 wenig später entsprang der schönsten Kombination des Spiels: Hirschberger schickte auf der linken Seite den ebenfalls auffälligen Ismael Remmo, bei dessen Hereingabe Enzo Wirtz nur noch das Füßchen hinhalten musste. Da lachte das RWE-Herz, und der eine oder andere wünschte sich schon mehr Einsatzzeiten der beiden Ex-Jugendspieler.