Essen. . Vor dem letzten Heimspiel der Saison gegen Erndtebrück meldet RWE Neuzugang aus der 3. Liga. Angreifer hat Vertrag in Lotte aufgelöst.
Die Rot-Weissen geben an diesem Samstag ihren Ausstand an der Hafenstraße, zu Gast ist der Absteiger TuS Erndtebrück (Anstoß: 14 Uhr). Nicht gerade ein Finale furioso, doch aufgrund des Integrationstages und der reduzierten Eintrittspreise erwarten die Gastgeber trotz allem noch einmal eine gute Kulisse. Es folgen zwei Auswärtsspiele, am Mittwoch in Rhynern (19 Uhr) und am Sonntag bei Fortuna Düsseldorf II (14 Uhr), dann senkt sich der Vorhang nach einer aus Essener Sicht äußerst mäßigen und enttäuschenden Spielzeit.
Jan-Steffen Meier muss Freitag passen
Jan-Steffen Meier (Prellung Mittelfuß) kann heute gegen Erndtebrück nicht auflaufen. Dafür signalisierte Tolga Cokkosan, der Probleme mit der Achillessehne hatte, nach dem Training am Freitag , dass er fit sei.
Weitere Ausfälle: Torhüter Marcel Lenz, Cedric Harenbrock und Roussel Ngankam sind weiterhin verletzt.
Gleichwohl steht RWE ja noch ein sportliches Highlight bevor. Am 21. Mai steigt das Verbandspokalfinale bei RW Oberhausen. Mit dem Pott und dem damit verbundenen Einzug in die Hauptrunde des DFB-Pokals könnte man die Fans etwas entschädigen und sich einstimmen auf die nächste Saison.
Die Verantwortlichen können aber noch längst nicht an Urlaub denken, schließlich müssen sie ihre Pläne umsetzten. Ein Coup ist ihnen auf dem Transfermarkt bereits gelungen. Angreifer Kevin Freiberger (29) hat seinen Vertrag beim Drittligisten SF Lotte, der bis 2019 datiert war, aufgelöst und kehrt zurück in seine Heimatstadt, wo er in der Saison 2014/15 schon einmal für ein halbes Jahr lang wirbelte. Damals stand dort jedoch mit Marwin Studtrucker ein ähnlicher Spielertyp im Aufgebot, so dass der damalige Sportliche Leiter Andreas Winkler Freiberger nach Lotte ziehen ließ. Mit den Sportfreunden stieg der Stürmer in die 3. Liga auf und war dort bis zuletzt Stammspieler (77 Spiele/13 Tore). 2017 erreichte er sogar das Viertelfinale im DFB-Pokal.
Der Kontakt ist nie ganz abgebrochen
„Der Kontakt ist nie abgebrochen“, sagt der heutige Essener Sportdirektor Jürgen Lucas. Er habe immer wieder mal ganz vorsichtig Interesse bekundet an einer Rückkehr, sofern es sich denn mal ergeben würde. Noch im Februar aber hatte Freiberger in einem Interview gesagt, dass er nicht an einen vorzeitigen Abschied denke. „Mir hat es aber imponiert, wie intensiv sich die Verantwortlichen um mich bemüht haben“, gesteht Freiberger.
Der Grund liegt auf der Hand. Dieser Mann verkörpert Power, Tempo und Torgefahr. Und weil er in Essen geboren ist, taugt er auch als Identifikationsfigur. Die Fans jedenfalls werden sich freuen.
Zuvor hatten die Rot-Weissen Florian Bichler (26) vom SV Elversberg verpflichtet, wo Trainer Karsten Neitzel zuletzt arbeitete. Auch Bichler ist pfeilschnell, wendig und vor allem ungemein bissig im Zweikampf. „Wir wollen mehr Tempo ins eigene Spiel bekommen und dafür bringt Flo alle Qualitäten mit“, meint Lucas. „Er kann im rechten und linken Mittelfeld spielen, und seine Gegner sowohl defensiv wie offensiv vor Probleme stellen.“
„Ich habe den Eindruck, dass die Handbremse gelöst ist“
Gegen Erndtebrück müssen die Essener aber noch auf das vorhandene Personal zurückgreifen. Und das sollte in der Lage sein, bei den Anhängern zumindest einen guten Eindruck zu hinterlassen. Auf jeden Fall fordert Karsten Neitzel nach wie vor Vollgas. „Wir haben ja zu Hause nicht so viele Highlights in dieser Saison geboten. Ich habe im Training den Eindruck, dass die Handbremse gelöst ist, jetzt müssen wir es nur auf den Platz bekommen.“
Die Marschroute ist klar: „Wir müssen Spiele gewinnen“, fordert Neitzel immer wieder. Wie? Den Gegner offensiv attackieren und bei eigenem Ballbesitz flüssig kombinieren. „Wir müssen in der Lage sein, offensiv zu denken und schlaue Dinge zu machen.“ Hört sich zumindest schon mal gut an.