Essen. Die Modedroge Snus soll bei Profifußballern äußerst beliebt sein. Das Mittel steht nicht auf der Dopingliste. Nun hat RWE-Spieler Dennis Malura offen über den Gebrauch gesprochen.
Es ist längst kein Geheimnis mehr. Viele Profifußballer konsumieren Snus. Ein rauchfreier Tabak, dessen Nikotin über die Mundschleimhaut in den Körper gelangt. Es handelt sich um eine Trenddroge unter Profisportlern. Englands Fußball-Nationalspieler Jamie Vardy hat den Konsum bereits zugegeben. Ein Fußballer des SC Freiburg schätzte gegenüber dem "NDR", dass jeder vierte Bundesliga-Profi zum Mittel greift.
Die Wirkung von Snus soll aufputschend sein. Auf der Dopingliste steht es aber nicht, obwohl der Verkauf in Deutschland illegal ist. Die Modedroge kann in Schweden gekauft werden. Dort ist der Tabak weit verbreitet.
Für Dennis Malura (33) ist Snus zu einer Sucht geworden. Das hat der Fußballer des Regionalligisten Rot-Weiss Essen in einem Interview mit der "Bild" zugegeben. Der ehemalige Zweitliga-Profi weist offen auf die Risiken der Modedroge hin: "Als ich es die ersten Male genommen habe, ging es mir richtig dreckig", betont Malura. "Aber es macht extrem abhängig. Deshalb habe ich es immer weiter genommen."
Der Abwehrspieler greift täglich zum umstrittenen Lutschtabak, dessen Konsum nach Meinung von Experten ungesund sei. "12 bis 14" Snus-Päckchen verbrauche er täglich. Leistungsfördernd sei der Konsum für ihn nicht. Vielmehr habe Malura mit Nebenwirkungen zu kämpfen: "Ich merke, dass ich schlechter einschlafe, wenn ich abends Snus nehme. Ich habe aber nicht das Gefühl, dass ich auf dem Platz konzentrierter oder reaktionsschneller bin. Es gab sogar Mitspieler, die davon eher müde geworden sind."
Malura kann nicht aufhören
Auch der RWE-Spieler räumt ein, dass der Kautabak unter Fußballern weit verbreitet ist. Malura verrät pikante Details: "Es wird extrem viel konsumiert. In allen Mannschaften, in denen ich gespielt habe, wurde Snus genommen. Teilweise waren es bis zu 10 Spieler."
Obwohl ihm bewusst sei, dass er ein ungesundes Mittel einnimmt, könne er den Konsum nicht einstellen. Die Abhängigkeit sei inzwischen zu groß, sagt der 33-jährige Malura: "Man fängt einfach damit an und irgendwann kann man nicht mehr aufhören, weil man abhängig ist. Das ist wie beim Rauchen."