Essen. . Die Last-Minute-Pleite gegen Wattenscheid am vergangenen Freitag schmerzt bei RWE noch immer. Auch bei Uerdingen lief es 2018 noch nicht rund.
Die Last-Minute-Pleite gegen Wattenscheid am vergangenen Freitag schmerzt noch immer. Nein, so einfach lässt sich ein solch unglückliches Debakel nicht verarbeiten, vergessen schon gar nicht. Allein, weil Rot-Weiss Essen zuvor bereits einen Tiefschlag im eigenen Stadion wegstecken musste: 0:1 hatten sie gegen den Abstiegskandidaten Bonner SC verloren. Und auch damals waren sie die bessere Mannschaft. Das alles zählt am Ende aber nicht, die Punkte sind futsch und die Stimmung an der Hafenstraße auf der siebten Sohle.
Kampfgeist ist gefragt, auf und neben dem Rasen
„Die Situation ist nicht einfach“, gesteht Sportdirektor Jürgen Lucas, es falle ihm schwer, nach der jüngsten Pleite zur Tagesordnung überzugehen. Aber es bleibt gar nichts anderes übrig, als weiter- und vielleicht auch besser zu machen. Kampfgeist ist gefragt, auf dem Rasen sowieso. Der Zeitpunkt für einen aufbauenden Erfolg wäre jedenfalls nicht ungünstig.
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An diesem Dienstag steht die erste Englische Woche auf dem Regionalliga-Plan. Zu Gast in Essen ist der Tabellenzweite und Titelkandidat KFC Uerdingen (19.30 Uhr, Hafenstraße). Gegen diesen Gegner, der zumindest auf dem Papier weit mehr Format besitzt als Bonn und Wattenscheid, könnte RWE vielleicht ein paar Pluspunkte bei den Fans sammeln, die sie auch in dieser Spielzeit schon wieder vergrault haben.
Hieb gegen das Selbstverständnis
Lucas weiß genau, dass die Pleite gegen Wattenscheid nur ein erneuter, heftiger Hieb gegen das Selbstverständnis des Traditionsklubs war. Wie oft hat man es an der Hafenstraße in den vergangenen Monaten oder zwei, drei Jahren gehört: „Wir wollen oben mitmischen. Das ist unser Anspruch.“ Man kann es schon nicht mehr hören, weil die Roten immer wieder kläglich gescheitert sind, nicht einmal angenähert haben sie sich ihrem zweifelsohne ehrgeizigen Ziel. Warum das so ist? Das ist die Kernfrage, deren richtige Antwort eine fundamentale Erkenntnis liefern würde. Fakt ist: Der Abstand zu Uerdingen beträgt nach 21 Spielen satte 15 Zähler. „Das alles ist mehr als unbefriedigend“, gibt Lucas zu, der weiß, dass auch er längst im Fadenkreuz der Kritik steht.
Immerhin, bei den Krefeldern lief es nach der Winterpause ebenfalls nicht wie gewünscht. Zwei Unentschieden hat das topbesetzte Team zustande gebracht, ein 3:3 in Wattenscheid und ein mageres 1:1 am vergangenen Wochenende zu Hause gegen den SC Verl. Im Niederrheinpokal sind die Uerdinger an RW Oberhausen gescheitert. Auch das alles ist ganz sicher nicht der Anspruch des KFC, der in diese Saison richtig investiert hat, um als Aufsteiger den Durchmarsch in die 3. Liga zu schaffen.
Für KFC-Trainer Michael Wiesinger und sein Team ist die Partie in Essen also ebenfalls eine Nagelprobe. Und Wiesinger ahnt, dass es wohl nicht einfach wird an der Hafenstraße: „Ich habe die Partie der Essener gegen Wattenscheid gesehen. Da haben sie ein richtig gutes Spiel gemacht und hätten gewinnen müssen.“ Personell sei RWE jedenfalls stark besetzt, lobt Uerdingens Coach den Gastgeber, der gut strukturiert sei. „Und sie werden sich gegen uns zerreißen. Da brauchen wir Fighter, die sich dagegenstemmen.“ Nun denn, auf in den Kampf.