Essen. Die Heimbilanz von Rot-Weiss Essen in dieser Regionalligasaison ist mies. Von zwölf Spielen haben die Essener nur drei gewonnen. Ein Kommentar.
Um es vorweg zu sagen: Die Heimpleite gegen Wattenscheid hat Trainer Argirios Giannikis eigentlich nicht zu verantworten! Die Mannschaft war gut eingestellt, hatte bis kurz vor Schluss den Gegner im Griff und genug Chancen, das Spiel zu entscheiden. Beim Pfostentreffer von Baier war’s Pech, beim Schlenzer von Platzek fast schon Fahrlässigkeit.
RWE hat sechs von zwölf Heimspielen verloren
Dass Rot-Weiss Essen durch eine verrutschte Flanke den Ausgleich kassierte, war unglücklich. Dass die Gastgeber aber nach ihrem prompten 2:1 den Vorteil nicht über die Runden bringen konnten, wirft einmal mehr die Frage auf, ob dieses Team in dieser Konstellation überhaupt das Zeug dazu hätte, oben mitzumischen. So ein Spiel wie gegen Wattenscheid kann immer mal passieren, aber nach der 0:1-Schmach gegen Bonn, die durch einen individuellen Blackout zustande kam, wirkt der neuerliche Misserfolg wie ein Katalysator, der die Verantwortlichen auch bei der Trainersuche unter Druck setzt, was man ja vermeiden wollte.
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Hätte RWE gewonnen, hätte es zurecht geheißen: „Es war kein Glanzlicht, aber passabel.“ Abhaken, weitermachen. Nun aber ist gar nichts abgehakt, weil sich ein trauriger Trend fortsetzt. Rot-Weiss stellt zurecht hohe Ansprüche an sich, die man in den vergangenen drei Jahren aber nicht ansatzweise erfüllen konnte. Derzeit muss sich der Blick wieder nach unten richten. Warum? Diese Geheimnis zu lüften, den richtigen Pfad zu finden, das ist eine enorme Herausforderung. Einfach wird das nicht.
Besonders die Heimbilanz in dieser Saison ist mies, dabei wollte man doch gerade im Stadion Essen wieder für (positive) Furore sorgen. Von zwölf Spielen aber haben die Essener nur drei gewonnen, aber sechs verloren. Der Mythos Hafenstraße verblasst allmählich. Und das ist mit das Schlimmste, was dem Traditionsverein passieren kann.