Essen. Vieles deutet daraufhin, dass Essens Trainer Sven Demandt gehen muss. Aber auch die Spieler stehen in der Verantwortung. Ein Kommentar.
- Vieles deutet daraufhin, dass Essens Trainer Sven Demandt gehen muss
- Aber auch die Spieler stehen in der Verantwortung
- Ein Kommentar zur Krise beim BVB
Der siebte Spieltag ist vorbei. Erst der siebte Spieltag, doch Rot-Weiss ist bereits am Ende mit dem Latein und mit der Geduld sowieso. Nach dem 2:4 gegen Wiedenbrück habe man einen Tiefpunkt erreicht, sagte Sportdirektor Jürgen Lucas vor gut einer Woche. Da ahnte er noch nicht, wie desolat sich sein Team gegen Wegberg-Beeck präsentieren würde.
Leistung war ein Offenbarungseid
Die Leistung war ein Offenbarungseid für eine Mannschaft, die den Anspruch hat, oben mitzuspielen. Zaghaft bis leblos, ohne Führung, ohne Mut und Selbstvertrauen, ohne Ideen und Spontanität, ohne Linie und Torgefahr. Nach dem Gegentor zum Ausgleich ist sie schlichtweg zusammengebrochen. Wie kann das sein? Unbegreiflich. Beim Start in Dortmund hatten noch alle geschwärmt von dieser Truppe, die nun zum zweiten Mal in Folge vor den eigenen Fans jämmerlich versagt hat.
Was nun, RWE? Wie immer steht der Trainer zu Disposition. Er zeichnet für das Personal, für die Physis, Einstellung und Taktik verantwortlich. Ist Sven Demandt noch der richtige Mann für die ehrgeizigen Pläne? Als er im April 2016 anheuerte, tat er dem Verein gut mit seiner Erfahrung und Gelassenheit. Aber kann er die Mannschaft auch zum Ziel führen? Fakt ist: Er muss sich – wie alle anderen auch – an den Ergebnissen messen lassen. Und da sieht es nun mal schlecht aus für ihn. Es deutet vieles auf eine Scheidung hin. Dass die Mannschaft aber mit in der Verantwortung steht, wird dabei allzu schnell verdrängt.
Es geht nicht um einzelne Interessen
Mag ja sein, dass den Spielern eine anderer Ansprache, eine andere Handschrift, ein anderer Chef helfen würden. Doch sollte es so sein, dass sie sich verweigern, weil sie unzufrieden sind mit dem Trainer, müsste man sich von ihnen umgehend trennen. Hier geht es nicht um einzelne Interessen, sondern einzig und allein um den Verein Rot-Weiss Essen.